Nicht ganz so überlaufen wie ihr berühmtes Pendant auf der anderen Mainseite sind die Eierberge. Sie bieten fantastische Ausblicke.
Die Eierberge, die zwischen den beiden beschaulichen Orten Wiesen und Nedensdorf gelegen und gleichermaßen der Startpunkt der Tourenvorschläge 3 und 4 sind, brauchen sich wahrlich nicht hinter ihrem "großen Bruder" auf der anderen Seite des Maintals, dem weithin bekannten Staffelberg, verstecken.
Sie haben viel zu bieten und sind ein Paradebeispiel dafür, wie sich Waldwirtschaft und Naturidyll vorbildlich in Einklang bringen lassen. Da die Forstbereiche regelmäßig verjüngt werden, entstehen ständig neue, oft fantastische Ausblicke auf das Maintal mit Vierzehnheiligen sowie dem Staffel- und Veitsberg im Hintergrund und insbesondere auch auf Kloster Banz, welche das Herz jedes Fotografen höher schlagen lassen. Zudem geben sie aufgrund ihres in weiten Teilen lichten Charakters auch der Sonne eine Chance, so dass sie sich gerade im Frühjahr und Herbst hervorragend für Spaziergänge und Wanderungen anbieten. Und wenn sich die Menschenmassen an manchen Tagen am Staffelberg drängen, geht es rund um die Eierberge eher beschaulich zu.
Am gelben Kreisring orientieren
Start dieser Tour ist in Wiesen. Man orientiert sich auf der gesamten Wanderung ausschließlich am gelben Kreisring, dem Wiesener Eierbergrundwanderweg. Dieser ist in weiten Bereichen dem Süden zugeneigt und aufgrund seiner geschützten Lage gerade für eine Wanderung im Frühling zu empfehlen, wo zudem viele Frühblüher erste wunderschöne Farbtupfer setzen.
Von der Kirche aus startend geht es zunächst an einer der beiden Gastwirtschaften des Ortes vorbei auf einem befestigten Weg in zwei Serpentinen recht steil bergauf. Wenn man vor und direkt am Waldrand einige Ruhebänke passiert und die herrliche Aussicht ins Maintal wahrnimmt, behält man diese zwei Orte zwangsläufig für eine Rast auf dem Rückweg im Hinterkopf. An der Wegkreuzung gleich nach Eintreten in den Wald halten wir uns am "Lassopunkt" der Tour links und folgen dem schönen, befestigten Forstweg bis zu Tafel 2675, wo wir uns rechts orientieren.
Zusammen mit dem blauen Ring setzen wir unsere kleine Rundwanderung noch einmal recht steil bergauf fort, bis wir auf den Mainwanderweg treffen, den wir links gut 200 Meter begleiten. Wenn dieser bei Tafel 2670 in nördliche Richtung links abzweigt, halten wir uns rechts, wo uns das gelbe Ringsymbol zum schönsten Abschnitt dieser Tour leitet. Szenerie und Vegetation wechseln nun ständig, und am Boden gewinnen meterhohe Farne die Oberhand. Lücken im Bewuchs gewähren dem Wanderer immer wieder grandiose Ausblicke auf Kloster Banz, später auch auf das Maintal.
Gemütliche Einkehr lockt
Der Abstieg erfolgt zunächst auf einem gut befestigten Forstweg, den man einige hundert Meter vor Erreichen des "Lassopunktes" der Tour bei Tafel 0008 wieder verlässt und rechts auf einen wunderschönen Pfad abbiegt, für den bei feuchteren Witterungsphasen festes Schuhwerk von Vorteil ist. Der Rückweg nach Wiesen ist dann bergab kein Problem mehr. Nach einer kurzen Rast an einer der beiden schönen Verweilzonen, bietet sich eine gemütliche Einkehr in einer der beiden beliebten Gaststätten im Ort an.
Länge der Tour 4,2 Kilometer
Gehzeit rund 1,5 Stunden (mit kurzen Pausen)
Tipp Aufgrund ihrer reichen Eichenbestände sind die Eierberge ein Refugium für den bei uns sehr selten gewordenen größten heimischen Käfer, den Hirschkäfer. Naturliebhabern sei Mitte Juni bis Ende Juli bei lauer Witterung empfohlen, die Wanderung auf den Spätnachmittag zu legen und sich nach einer Brotzeit bei Abenddämmerung im Ort, aber auch Richtung Waldrand genauer umzuschauen. Einheimische geben dazu in der Gastwirtschaft gerne Tipps. Die bis zu acht Zentimeter langen Insekten kann man nicht selten in oft erstaunlicher Anzahl beim Schwärmen beobachten bzw. mit ihren tiefen Brummgeräuschen sogar hören. Mit etwas Glück gelingt es einem bisweilen sogar, einen Hirschkäfer genauer in Augenschein nehmen zu können.
Hinweis Wer zur Dämmerungszeit bei Wiesen auf Hirschkäfer-Erkundungstour geht, möge unbedingt Rücksicht auf den Jagdbetrieb nehmen, sich auf die äußersten Randbereiche der Eierberge beschränken und sich auch leise verhalten. Die Tiere sind übrigens meist schon in unmittelbarer Ortsnähe aufzuspüren.
Vorschau Kommende Woche wird eine abwechslungsreiche Tour vorgestellt, die ihren Startpunkt in Nedensdorf hat, etwa doppelt so lang und gut geeignet ist, die Eierberge noch näher kennen zu lernen.
Wanderbroschüre Wanderfreunden sei jetzt schon der Hinweis gegeben, dass in wenigen Wochen eine neue Broschüre angeboten werden wird. Sie enthält 17 der 2017 Jahr vorgestellten Routen, darüber hinaus auch die heutige sowie die in den kommenden sechs Wochen folgenden. Sie trägt den Titel "24 der schönsten Wandertouren rund um die Deutsche Korbstadt Lichtenfels".