In Unnersdorf wurde die nächste Ausgabe der Serie "Bayerntour" mit Moderatorin Carolin Reiber aufgezeichnet.
Die kleine Tochter von Eva Hagel möchte von ihrer Mutter auf den Schoß genommen werden. TV-Moderatorin Carolin Reiber, eben noch im Gespräch mit Eva Hagel, lässt unterbrechen. "Jetzt machen wir einen Schnitt", lautet ihre Anweisung in Richtung Regie. Als die Kamera wieder läuft, werden die letzten Sätze des Gespräches noch einmal wiederholt. "Ich glaube Ihre Tochter möchte zur Mama", sagt Fernseh-Profi Reiber dann scheinbar spontan zu Eva Hagel. Bei der Ausstrahlung der Sendung wird von dieser kleinen Unterbrechung nichts zu sehen sein.
Dreharbeiten hautnah miterleben Im Berggasthof Banzer Wald in Unnersdorf zeichnete der Bayerische Rundfunk am Dienstagabend eine Ausgabe der "Bayerntour" auf. Vor der malerischen Kulisse von Kloster Banz konnten die Zuschauer die Dreharbeiten hautnah miterleben.
Für die Aufzeichnung rollten mehrere Lkws mit Technik an, wurden Kabel verlegt und Gerüste für die Scheinwerfer aufgebaut. Die Arbeit zur Sendung begann schon vor Wochen, als ein Filmteam des BR in Bad Staffelstein und Umgebung interessante Orte, Menschen und ihre Geschichten aufgenommen haben. Darunter waren auch die Obermain Therme, das ehemalige Benediktinerkloster Banz und kulinarische Highlights der Region. Diese kurzen Beiträge werden zwischen den Live-Gesprächen gezeigt. Die Zuschauer im Berggasthof konnten sie über mehrere Monitore mitverfolgen.
Der erste Gesprächspartner von Carolin Reiber ist der Basilikaorganist Georg Hagel. "Der Mann mit den vielen Registern", spricht Reiber ins Mikro. Als Anschauungsobjekt hat Hagel zwei Pfeifen aus der Basilika-Orgel mitgebracht. Wenige Stunden zuvor waren sie noch im Einsatz, am Tag darauf werden sie wieder an ihren angestammten Platz in der Orgel sein.
Georg Hagel hat Handschuhe an, als er die beiden Pfeifen in die Kamera hält. Die Wärme der Hände würde die Pfeifen verstimmen, erklärt er. Als das im Kasten ist, macht sich Carolin Reiber auf den Weg zu den Kultur- und Freizeitfreunden Bad Staffelstein, deren Vorsitzender Georg Müller von "wilden Skirennen" am Staffelberg erzählt.
Bogenschießende Moderatorin Doch diese gehören schon einige Jahrzehnte der Vergangenheit an. Eine Skiabteilung gibt es bei den Freizeitfreunden keine mehr, dafür aber eine Bogenabteilung. Abteilungsleiter Bernd Freisleben und sein Stellvertreter Dieter Lunz haben einen Bogen mitgebracht. Auf der kleinen Rasenfläche unterhalb der Terrasse darf sich Carolin Reiber unter Anleitung von Dieter Lunz im Bogenschießen üben. Der Pfeil trifft zwar nicht ins Schwarze, aber immerhin die Scheibe.
"Das wiederholen wir noch einmal", erklingt die Stimme von Regisseur Eduard Baumgartner.
Nach einer kurzen Pause rückt das ehemalige Benediktinerkloster Banz in den Mittelpunkt der Aufzeichnungen. In der Stiftskirche hat Pfarrer Alt das Sagen, im ehemaligen Klostergebäude die Hanns-Seidel-Stiftung. "Natur, Geschichte, Politik und Glaube - eine Wohngemeinschaft, die sehr gut funktioniert wird auch die nächsten Jahre halten"- ein Satz, den Carolin Reiber dreimal wiederholen muss, bis das okay aus der Regie kommt. Beinahe als ein Austausch unter Kollegen entwickelt sich das Gespräch mit Ado Schlier, den geistigen Vater der "Songs an einen Sommerabend".
Die Familie Welsch aus Schwabtal hat einen großen Brotlaib, gebacken in ihren heimischen Holzofen, mitgebracht. Auch die Bierbrauer kommen zu Wort. Bevor die Nothelferkapelle die Frankenhymne spielen kann, gerät der Tonregisseur ordentlich ins Schwitzen.
Ein technischer Defekt ist der Grund für eine kleine Unterbrechung. Dann aber darf auch das Publikum mitsingen. Gegen 21 Uhr sind die Aufzeichnungen zu Ende. Glücklicherweise regnet es am Dienstagabend nur in München, in Unnersdorf stört kein Regentropfen die Dreharbeiten.