Kurz vor der notwendigen Bürgermeister-Stichwahl in Bad Staffelstein hat der CSU-Kandidat überraschend seinen Rückzug angekündigt. Grund ist ein schwerer privater Schicksalsschlag.
- Ehefrau schwer erkrankt: Privater Schicksalsschlag zwingt Hans-Josef Stich (CSU) zum Rückzug
- Bürgermeisterwahl in Bad Staffelstein ergab nach erneuter Auszählung kein eindeutiges Ergebnis
- Daher kommt es zur Stichwahl am 10. Oktober: Neben Stich kandiert Mario Schönwald (Freie Wähler)
- Nun die überraschende Wende: CSU-Bürgermeisterkandidat erklärt, warum er auf das Amt verzichtet
Die Bürgermeisterwahl in Bad Staffelstein gleicht einem Krimi. Die Bürger*innen der oberfränkischen Stadt setzten am Sonntag (26. September 2021) nicht nur ihre Kreuze für den Bundestag, sondern auch für ihren Wunschbürgermeister. Wie Wahlleiter Wolfgang Hörath inFranken.de berichtet, erhielt der langjährige Vize-Bürgermeister Hans-Josef Stich (CSU) bei der ersten Auszählung 3371 Stimmen und Mario Schönwald von den Freien Wählern 2502 Stimmen. Am Montag (27. September 2021) prüfte das Landratsamt die Stimmzettel erneut. Mit dem Ergebnis, dass keiner der Kandidaten eine eindeutige Mehrheit erhalten habe, wie es auf der Facebook-Seite der Freien Wähler heißt. Eine ungewöhnliche Stichwahl ist nun die Folge.
Stichwahl Bad Staffelstein: Stich tritt an - verzichtet aber auf das Amt
Am Sonntag (10. Oktober 2021) findet nun eine Stichwahl zwischen Mario Schönwald und Hans-Josef Stich statt. Dieser hat nun auf Facebook überraschend angekündigt, dass er das Amt nicht antrete, sollte er gewinnen: "Leider muss ich euch heute mitteilen, dass ich im Falle einer Wahl am 10.10.2021 das Amt des 1. Bürgermeisters nicht annehmen werde. Hintergrund ist eine unvorhersehbare, schwere Erkrankung meiner Frau Moni, die mich zu diesem sehr schweren Schritt bewegt. Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber an oberster Stelle steht meine Frau Moni, der ich so viel zu verdanken habe." Aus diesem Grund könne er den Ansprüchen, die er an dieses Amt habe, "nicht gerecht werden", sagte Stich auf einer Pressekonferenz am Mittwoch.
Bei der Pressekonferenz wurden die Entscheidung Stichs, das weitere Vorgehen bei der Wahl und die rechtlichen Hintergründe behandelt. Wahlleiter Hörath bestätigte inFranken.de, dass ein Ausstieg der Kandidaten zwischen der Haupt- und der Stichwahl nicht möglich sei. Das habe die Absprache mit der Regierung Oberfranken und der Rechtsaufsichtsbehörde ergeben. Die paradoxe Situation: Stich muss also am 10. Oktober zur Wahl antreten, auch wenn er gar nicht mehr Bürgermeister werden will.
Die Bürger*innen können sich online zur Briefwahl anmelden oder am Wahlsonntag persönlich ihre Stimme abgeben. Der Wahlleiter stellt klar: Wenn Mario Schönwald die Mehrheit der Stimmen erhält, wird er der neue Bürgermeister von Bad Staffelstein. Gewinnt Stich, kommt es zu einer Neuwahl, da nicht automatisch der Zweitplatzierte das Bürgermeisteramt bekomme. Es bleibt also spannend in Bad Staffelstein.