Auch wenn die Freude beim Vater der Songs überwiegt, es schwingt viel Enttäuschung bei ihm mit.
Schluss, Ende, Aus - das war's. War's das? Jein. Die "Songs an einem Sommerabend" wird es auf der Wiese vor
Kloster Banz nun nicht mehr geben. Andernorts aber vielleicht doch. Die Marke "Songs an einem Sommerabend" ist geschützt und liegt rechtlich bei Ado Schlier. Am Sonntag kam es zu einem Zusatzkonzert und am Montag zu einer von den Schliers anberaumten Pressekonferenz.
Auch Seitenhiebe gab's
Beides bot interessante Momente; das Konzert beispielsweise einen tanzenden Bodo Wartke und die Pressekonferenz manchen Seitenhieb.
Wehmut nach dem Ende? Bodo Wartke steht an der Rezeption in Kloster Banz, ist im Auschecken begriffen und nimmt sich doch noch Zeit für ein Statement zu Wehmut und Abschied von den Songs. "Ich bin auch zuversichtlich", sagt er zu den 2017 steigenden "Liedern auf Banz", einer wohl ähnlich konzeptionierten Nachfolge unter anderem Veranstalter.
Auf der Bühne schwelgte er abends zuvor in Erinnerungen daran, wie er eine Regenpause moderierte, beim Publikum durchfiel und im Jahr darauf herzlichst angenommen wurde.
Dem syrischen Flüchtling Khorschid Kalach dürfte Wartke auch gefallen haben. So wie Konstantin Wecker oder Dominik Plangger oder Viva Voce. Kalach saß auf der Wiese und genoss den Ausblick, eben "die schöne Welt mit der Kirche und dem Berg und der Bühne". Es sei "vielleicht ein bisschen kalt", aber schön. Wenn er in Lichtenfels bleiben sollte, wäre er im kommenden Jahr gerne wieder hier. Wer wohl nicht mehr kommen wird, ist Ado Schlier selbst. Auch wenn es "bewegend" war, "die Verabschiedung durch das Publikum zu spüren", so, das lässt sich aus den Worten in der Pressekonferenz folgern, führt für ihn wohl kein Weg mehr so schnell nach Bad Staffelstein.
Denn während der Überlegungen zu einem künftigen Veranstalter sei er
diesbezüglich von der Stadt vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Auch sei es mit seiner "Kinderstube" nicht vereinbar, dass zu den 30. und letzten "Songs" schon überall Werbung für die "Lieder auf Banz" 2017 gemacht wurde. "Als die feine Art empfand ich das nicht mit der Werbung."
Zwei Karten als Dankeschön
Dann präsentierte er ein Kuvert mit dem Inhalt zweier Eintrittskarten für die Big Band der Bundeswehr auf der Seebühne. Glaubt man ihm, dann sei das der Hauptbestandteil eines Dankeschöns der Stadt Bad Staffelstein für 30 Jahre "Songs an einem Sommerabend" gewesen. Auf die Frage, ob Freude oder Enttäuschung über das Aus der "Songs" vorherrsche, antwortet Schlier versöhnlicher. "Eine melancholische Freude" sei am Sonntag in ihm aufgestiegen, die habe ihn "echt geschafft". Doch, die Freude überwiege.