Regionalbischöfin Dorothea Greiner hat Daniel Städtler am Ostersonntag offiziell als Wonseeser Pfarrer ordiniert.
Angekommen ist der neue Wonseeser Pfarrer Daniel Städtler in Wonsees, seiner neuen Wirkungsstätte, eigentlich schon vor einigen Wochen. Doch jetzt ist es offiziell: Am Ostersonntag wurde er von Regionalbischöfin Dorothea Greiner offiziell ordiniert. Der junge Seelsorger - er ist 29 Jahre alt - nahm aus ihren Händen die größte und prächtigste Urkunde, die die evangelisch-lutherische Kirche zu vergeben hat, entgegen.
"Sie werden diesen Tag Ihrer Ordination nie vergessen. Ausgerechnet an Ostern, dem größten christlichen Fest", schickte Dorothea Greiner ihrer Predigt voraus voraus. Das Evangelium, das von der Auferstehung berichtet, münzte sie auf das Wirken des neuen Wonseeser Pfarrers um. Pfarrer stünden, wie auch der Engel, der damals den Frauen von der Auferstehung berichtet habe, in der Verkündigungstradition. Doch die Frauen, denen der Engel von der Auferstehung berichtete, hätten Furcht gehabt, weshalb die frohe Botschaft schon ganz am Anfang zu scheitern drohte. "Es wird Ihnen nicht anders gehen wie den ersten Zeugen der Auferstehung. Erwarten Sie nicht, dass Sie Glauben wecken können. Aber erwarten Sie, dass Christus Glauben weckt", sagte die Regionalbischöfin.
Sie ging dann auch auf die persönliche Geschichte des neuen Wonseeser Pfarrers ein, die für einen Geistlichen eher ungewöhnlich ist. Denn Daniel Städtler ist mit 14 Jahren aus der Kirche ausgetreten. Erst durch seinen Religionslehrer und den Pfarrer seiner Heimatgemeinde - beide waren bei der Ordination als Zeugen anwesend - hat er wieder zum Glauben gefunden. "Er wollte Theologie studieren, um mehr vom Glauben zu erfahren. Und schließlich wurde der Pfarrberuf zu einer realistischen Möglichkeit", erklärte die Regionalbischöfin.
Frau will auch Pfarrerin werden
Daniel Städtler ist übrigens nicht allein nach Wonsees gekommen, sondern mit seiner gleichaltrigen Frau Anna. Auch sie will Pfarrerin werden beginnt in Kasendorf ein Vikariat.
Nach seiner offiziellen Ordination will Daniel Städtler "nicht mehr mit angezogener Handbremse" seinen Dienst ausüben. "Viele Gruppen haben Nachwuchsprobleme. Und wenn man Leute anspricht, ein Ehrenamt zu übernehmen, dann haben sie Angst, dass sie zwangsverpflichtet, dass sie fremdbestimmt werden", erklärte der neue Pfarrer. Genau so haben die Frauen im Evangelium auf die frohe Kunde der Engel reagiert. "Lassen Sie Ostern wirken. Wo der Auferstandene wirkt, ist Leben, Licht und Zukunft. Da werden Pläne geschmiedet, da ist Energie", betonte Städtler, der auf viele freiwillige Helfer hoff. Er wünschte sich, dass die frohe Osterbotschaft nicht nur am Osterwochenende in Wonsees wirkt.
Freue über Ende der Vakanz
Der Chor und der Posaunenchor schmückten die Ordination musikalisch aus. Nach der offiziellen Feier trafen sich die Vertreter der Kirchengemeinde und die politischen Mandatsträger mit dem neuen Seelsorger im Gasthaus Ganzleben zu einem offiziellen Empfang. Alle freuten sich, dass die Marktgemeinde nach vielen Jahren der Vakanz und der Besetzung mit einem auswärtigen Pfarrer wieder einen eigenen Geistlichen hat, der auch im Ort wohnt.
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2 Regionalbischöfin Dorothea Greiner ordinierte den neuen Wonseeser Pfarrer am Ostersonntag
3 Ordination des neuen Wonseeser Pfarrers Daniel Städtler
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