Danke, Sat1 - ohne Dich würde uns heute Abend eine Sternstunde des deutschen Privatfernsehens erspart bleiben. Seit Wochen schon laufen zwischen dem "letzten Bullen" und "Criminal Minds" die Trailer zum Film "Der Minister", in dem die topaktuelle Geschichte um die Doktorarbeit von Karl-Theodor zu Guttenberg historisch korrekt aufgearbeitet wird.
Heute flimmert also das als "Politsatire" angekündigte Machwerk über die Schirme. Bildungsfernsehen pur, sozusagen! Soweit die Fiktion.
Und die Realität? Die Story hat leider wenig mit den tatsächlichen Abläufen um den Ex-Verteidigungsminister zu tun, sie pflegt halt einfach weit verbreitete Vorurteile, wie es in den besseren Kreisen im Allgemeinen so zugeht - und wie auf dem Berliner Polit-Olymp im Besonderen.
Und überhaupt: Die Geschichte um KT ist doch eigentlich schon eine olle Kamelle. Ob man darüber überhaupt lachen kann, bleibt fraglich. Guttenberg ist heute praktisch ohne Amt und Mandat - und natürlich stellt sich da schon die Frage, wie lange und ob überhaupt wir es (noch) gut finden sollen, dass er wieder einmal eins übergezogen kriegt.
Ich hätte da eine ganz andere Idee: Sat1 soll doch einfach einmal hinter seine eigenen Kulissen blicken lassen und erklären, wie seine Macher eigentlich Programminhalte bestimmen. Einen Arbeitstitel hätte ich schon: "Die Langweiler".
Aber angenommen:
Die Lichtgestalt KT vuz G. erschiene vor Ort wieder in der politischen High Society, dann würde hier nicht nur manches Äuglein wieder feucht werden!
Und die Kommentatoren machten aus der "ollen Kamelle" ganz fix wieder die wohl "adligste Praline" der Republik!