Alles geht mal zu Ende / nur die Liebe in mir / zu den Bergen der Heimat / werd' ich niemals verlier'n." Ob es Hansi Hinterseer vor fünf Jahren geahnt hat, dass es irgendwann einmal so kommt?
Wir wissen es nicht. Doch an seinem 59. Geburtstag war der "Wintertraum von Schladming" ausgeträumt. Aus ist's mit Liebe, Herz und Schmerz - ARD und ORF mögen den Kitzbüheler Schönling nicht mehr. Nach neun Jahren als TV-Moderator ist seine Sendung seit Samstag Geschichte.
Das große, meist ältere Publikum wird traurig sein. Die Jüngeren, bei denen die Öffentlich-Rechtlichen verlorenes Terrain zurückerobern wollen, dürften aufatmen: Ersatz ist nicht vorgesehen.
Hinterseer ist nicht allein. Nach 25 Jahren wurde der "Grand Prix der Volksmusik" abgesetzt, den "Lustigen Musikanten" von Marianne und Michael hat man den Saft abgedreht, "Das Wunschkonzert der Volksmusik" mit Carolin Reiber ist längst aus dem Programmheft verschwunden. Gunther Emmerlich ("Krone der Volksmusik") kann (vorerst) das gleiche Lied singen.
Und 2008 endete für Gotthilf Fischer die "Straße der Lieder" im Off.
Was nun, Hansi Hinterseer? Der Welt willst Du trotzdem als Sänger erhalten bleiben. Halte ich persönlich für keine gute Idee. Vielleicht machst Du ja mal etwas, wovon Du wirklich eine Ahnung hast. Zum Beispiel Après-Ski-Parties moderieren. Immerhin hast Du als Skirennläufer beachtliche Erfolge eingefahren: Erster beim Riesenslalom in Anchorage 1973, Slalomsieger von Val-d'Isère und Kitzbühel 1973/74, Silbermedaille im Riesenslalom bei der Weltmeisterschaft in St. Moritz, um nur einige zu nennen.
Also, Hansi, auf geht's, samma wieder lustig - "Holduliööh / so a Jagatee / macht den Schnee / erst so richtig schee"...