Die Idee für das Konzept "2 truths, 1 lie" ("Zwei Wahrheiten, eine Lüge") hatte Heidy de Blum aus Kulmbach bei ihrer ausgedehnten Reisen durch Neuseeland entwickelt. Jetzt waren die szenischen Alltagsgeschichten erstmals in der Kommunbräu auf der Bühne zu sehen.
Das Spiel "Wahrheit oder Lüge" kennt jeder. Genau so funktioniert auch das Theaterkonzept, das sich Heidy de Blum und ihre Kollegen für ihren Auftritt in der Kommunbräu ausgedacht hatten. Heidy de Blum, eine passionierte Schauspielerin, die vielen Kulmbachern als Heidy Lüdden bekannt ist, die aber den Mädchennamen ihrer Mutter angenommen hat, hat peinliche und witzige Geschichten gesammelt.
Gemeinsam mit ihren Schauspielkollegen Elli Grünebach aus München und Daniel Pink aus Salzburg brachte jeder jeweils drei kurze Geschichten auf die Bühne. "Die Geschichten können uns oder anderen so passiert sein, müssen es aber nicht", schickte Heidy de Blum voraus. Sie erzählte von ihrem Single-Leben und der Suche nach Mr. Right. Plötzlich lernte sie im Fitnessstudio einen etwas älteren "ausgesprochen interessanten Mann" kennen und datete auch gleich noch einen 24-jährigen Fitnesstrainer - der sich als der Sohn entpuppte...Ob die Story stimmt?
Die "entgaste" Frau Heidy de Blum erzählte von einer Frau, die im Einkaufsmarkt unter akuten Blähungen litt und sich dann im falschen Auto "entgaste". Außerdem brachte die Kulmbacherin einen Lachanfall auf der Toilette auf die Bühne.
Daniel Pink konzentrierte sich in seinen Geschichten vor allem auf drei Dinge: Alkohol, Sex und Frauengeschichten. Doch hat der Alkohol ihn wirklich so kreativ gemacht, dass er mit dem Fahrrad eine Treppe hinunterradelt und dann ausgerechnet beim Championsleague-Finale im Krankenhaus lag? Hat er sich bei einer nächtlichen Eskapade wirklich an seinem besten Stück so verletzt, dass er vom Notarzt abgeholt werden musste? Wahr oder gelogen die Geschichte "Der Igel wohnt jetzt hier", wo er so besoffen war, dass er die Toilette mit dem Backofen verwechselte?
Peinliches vom Campingplatz Richtig witzig waren die szenischen Darstellungen von Eli Grünebach. Denn sie hatte Peinlichkeiten auf Lager, die allesamt unglaublich waren. So wurde auf einem italienischen Zeltplatz in der Dusche ihre Tasche verwechselt. Und statt Handtüchern grinste ihr dann ein Spongebob entgegen und sie musste splitterfasernackt über den Campingplatz flüchten.
Elli Grünebach erzählte von einer ultimativen Gliterati-Party ihres schwulen Friseurs, bei der sie eine Tanzstange mit einem Scheinwerferhalter verwechselte und für Chaos pur sorgte. Und sie brachte eine gar peinliche Geschichte von einer Eroberung auf die Bühne. Und dabei ging es um einen Kaugummi an Stellen, wo dieser eigentlich nichts zu suchen hatte.
Tatsächlich kamen die Kulmbacher den Lügengeschichten nur schwer auf die Spur. Doch Spaß hatten sie bei den Peinlichkeiten trotzdem. Heidy de Blum indes wünscht sich noch viele Geschichten. Jeder, der eine Kuriosität zu bieten hat, darf sich gerne an sie wenden und kann ihr bei Facebook unter Zeitgeist Drama Group seine ganz persönliche Geschichte erzählen. Heidy de Blum arbeitet sie dann, natürlich anonymisiert, in eine Bühnenfassung um.
"Wir spielen ,Two truths and one lie" in München, Salzburg und Kulmbach", verrät Heidy de Blum. Allerdings steht die Kulmbacherin, die inzwischen in Nürnberg
lebt, auch mit anderen Produktionen auf der Bühne: Schon seit dem Jahr 2013 tourt sie mit ihrem ganz persönlichen "Essentagebuch" (Food Diaries") durch die Region - wahre Geschichten über Hunger, Diäten und Essstörungen. Und außerdem spielt sie in "Liebe! Sünde?" mit. Musiker Tassilo Pritzl war der musikalische Begleiter des Ensembles.