Natürlich möchten wir an dieser Stelle keine Vorurteile pflegen. Sicher gibt es viele Beschäftigte im öffentlichen Dienst, die ganz viel Stress haben und fast täglich Überstunden machen müssen und alles andere als einen leichten Job haben.
Und da gibt es dann solche Erlebnisse wie das mit der netten Mitarbeiterin einer Behörde, die mehrfach versucht, meine Frau telefonisch zu erreichen, weil die einen Antrag gestellt hatte, der rasch bearbeitet werden sollte.
Aber - und jetzt wären wir wieder bei den Vorurteilen - es gibt auch Beispiele wie das: Am 3. November 2018 hatte ich ein Formular an eine Bundesbehörde geschickt, weil ich gerne eine Auskunft haben wollte. Nach ein paar Monaten hatte ich noch nichts gehört und mir noch nichts dabei gedacht. Nach einem halben Jahr hatte ich überlegt, ob ich das Formular nochmals ausfüllen und abschicken sollte - habe es dann aber aus Bequemlichkeit gelassen.
Sie können sich meine Überraschung kaum vorstellen, als ich am 27. November 2019 endlich die gewünschte Auskunft erhielt. Die Bearbeitung hatte also schlappe 389 Tage gedauert. Woran mag so etwas liegen?
War mein Antrag unter einen Stapel gerutscht und eine Weile nicht wieder gefunden worden? - Hatte man ihn in eine Postmappe gelegt und ihn erst nach einem Jahr bearbeitet - 24 Tage Bearbeitungszeit wären ja normal - Oder sind die Mitarbeiter so mit Arbeit eingedeckt, dass es tatsächlich so lange dauert, dem Bürger eine Auskunft zu erteilen. Oder - aber wir wollen ja an dieser Stelle keine Vorurteile pflegen...