Ukrainischer Helfer wurde erschossen

1 Min
Der ukrainische Helferkreis liefert die Lebensmittel in einem 40-Tonner in viele umkämpfe Städte.
Der ukrainische Helferkreis liefert die Lebensmittel in einem 40-Tonner in viele umkämpfe Städte.
Anatoliy Kotchai
Frank Küfner hat vor dem Krieg viele Hilfstransporte in die Ukraine begleitet.
Frank Küfner hat vor dem Krieg viele Hilfstransporte in die Ukraine begleitet.
Frank Küfner

"Jesus verbindet Völker" liefert mit ukrainischen Partnern Lebensmittel in umkämpfte Städte. Bei einem Transport wurde ein Fahrer getötet. "Die Leute benötigen schusssichere Westen", sagt der Rugendorfer Frank Küfner.

Die Not in der Ukraine ist groß. In umkämpften Städten wie Mariupol gibt es weder Lebensmittel, noch Wasser und Strom, doch auch in vielen anderen Regionen leiden die Menschen. "Ihnen fehlt es oft am Nötigsten", sagt Frank Küfner aus Rugendorf, der im Arbeitskreis "Jesus verbindet Völker" aus Ludwigstadt engagiert ist, der schon seit vielen Jahren Hilfsgüter in die Ukraine schickt. Seit Kriegsbeginn gehen allerdings keine Waren mehr auf die Reise. "Wir schicken unseren Partnern ,nur' noch Spendengelder, mit denen sie die dringend benötigten Lebensmittel kaufen können", berichtet Frank Küfner. "So sparen wir Zeit. Und weil es im vor allem im Westen der Ukraine noch viele Lebensmittel zu kaufen gibt, die dort günstiger sind als bei uns, sparen wir auch Geld."

Mit einem 40-Tonner

Aktuell werden jede Woche ein bis zwei 40-Tonner durch ukrainische Partner des Arbeitskreises zu den Menschen in umkämpften Städten und Orten gebracht. Die Lebensmittel gehen nach Kiew, Charkiv, Zaporizhya, Chernigov oder auch Lutsk. Mit den Spenden des Arbeitskreises werden auch acht Suppenküchen finanziert, die es etwa in Kiew oder Odessa gibt.

Partner ht eine Bäckerei

Der Arbeitskreis kooperiert mit einem Helferteam aus dem Ort Ozhenin in der Region Rovno, mit dem "Jesus verbindet Völker" seit 1994 in Kontakt steht. "Wir arbeiten mit Anatoliy Kotchai zusammen", sagt Frank Küfner. Anatoliy Kotchai hat eine Mühle und eine Bäckerei. "Er kann Brot, Nudeln und Mehl herstellen." Was er nicht selbst produzieren könne, kaufe er in Großmärkten: so Speiseöl, Zucker, Käse, und Hirse.

Auf dem Weg nach Kiew

Von Ozhenin aus bringt das Helferteam die Lebensmittel mit dem Lastwagen in die Städte. Die Fahrten sind gefährlich. Vor einigen Tagen ist bei einer Tour ein Familienvater ums Leben gekommen. "Sergej Ilchuk wurde von russischen Soldaten erschossen, als er Hilfsgüter mit einem Transporter nach Kiew bringen wollte", berichtet Frank Küfner. Der Ukrainer hinterlasse seine Frau und sechs Kinder.

Sie begeben sich in Lebensgefahr

Das Schicksal hat die Arbeitsgemeinschaft "Jesus verbindet Völker" sehr betroffen gemacht. "Wir trauern um Sergej", sagt Küfner, der weiß, dass sich alle, die sich an den Hilfslieferungen beteiligen, in Lebensgefahr bringen.

Anatoliy Kotchai wolle die Lebensmittel-Transporte aber fortsetzen. "Er will den Helfern den bestmöglichen Schutz bieten und hat uns deshalb gefragt, ob wir ihm schusssichere Westen zu Verfügung stellen können." Wer dem Aktionskreis Schutzwesten liefern kann, wird gebeten, sich an Frank Küfner unter frank.kuefner@gmx.de  zu wenden. Weiterhin bittet "Jesus verbindet Völker auch um Spenden", die auf folgende IBAN überwiesen werden können: DE54 7719 0000 0107 2356 40.

Schon 130.000 Euro gesammelt

Seit Kriegsbeginn ist durch den überregionalen Spendenaufruf bei allen Arbeitskreisen schon die stolze Summe von 130.000 Euro zusammengekommen. Frank Küfner: "Wir bedanken uns ganz herzlich und können allen Gebern versichern: Das Geld kommt bei Leuten an, die die Hilfe ganz dringend benötigen."