Tod im Freibad Kulmbach: Mitschüler legen Kondolenzbuch aus

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Im Eingang der Fachschule für Heilerziehungspflege in Himmelkron liegt ein Kondolenzbuch für den 24-Jährigen aus, der am Sonntag im Kulmbacher Freibad ums Leben kam.Foto: Jochen Nützel
Im Eingang der Fachschule für Heilerziehungspflege in Himmelkron liegt ein Kondolenzbuch für den 24-Jährigen aus, der am Sonntag im Kulmbacher Freibad ums Leben kam.Foto: Jochen Nützel

Die Fachschule für Heilerziehungspflege in Himmelkron wird des 24-jährigen Absolventen, der am Sonntag beim Sprung in ein leeres Schwimmbecken starb, im Abschlussgottesdienst gedenken. Am Freitag hätte er sein Zeugnis bekommen.

An der Fachschule für Heilerziehungspflege in Himmelkron werden am Freitag die Absolventen verabschiedet. Nach drei Jahren Ausbildung erhalten die frisch gebackenen "HEPs" ihre Zeugnisse. Einer in der Reihe wird fehlen: Es ist der 24-Jährige, der am Sonntagmorgen im Kulmbacher Freibad nach einem Sprung in ein leeres Becken den Tod fand, gemeinsam mit einem 20-jährigen Bayreuther.

"Ja, auch der junge Mann, der so tragisch ums Leben kam, hat die Prüfung bestanden", bestätigt Schulleiter Jan Banet auf Nachfrage der BR. Die Mitschüler seien tieftraurig ob der Ereignisse. "Unsere Schule ist total bestürzt, wir müssen das alle hier erst einmal versuchen zu verarbeiten."

Wie der Schulleiter mitteilt, wird im Rahmen des Abschlussgottesdienstes am kommenden Freitag des verstorbenen 24-Jährigen gedacht.

"Er war so liebenswürdig"

Für den 24-jährigen Getöteten liegt an der Schule ein Kondolenzbuch aus, daneben steht ein Porträt foto mit Trauerrand. Zwei Mitschüler des Verstorbenen blättern in den Beileidsbekundungen. Der Schock über die Ereignisse ist mit Händen zu greifen. "Ich sage nur so viel: Er war so liebenswürdig", bekundet eine junge Frau. Mehr möchte sie nicht sagen, ihr Gesicht spricht aber Bände.

Aufgeschlossen, fleißig, patent

Auch Schulleiter Jan Benat hat sichtlich mit dem Tod des Schülers zu kämpfen. "Ich habe ihn noch am vergangenen Freitag nach den Prüfungen gesehen, er war so fröhlich." Der junge Mann sei aufgeschlossen, fleißig und patent gewesen. Er habe, nach seiner Fachhochschulreife, während seiner dreijährigen Ausbildung auch regelmäßig auf Wohngruppen der Himmelkroner Heime gearbeitet. "Mir ist über seine Leistungen nur Gutes zu Ohren gekommen", sagt der Schulleiter.

Der 24-Jährige soll sich auf die Arbeit als Heilerziehungspfleger gefreut haben. "Er wollte das unbedingt machen - und er hatte ja jetzt auch den Abschluss dafür. Umso tragischer ist das alles, was geschehen ist."

Blutauswertung dauert an

Die Leichen der 24 und 20 Jahre alten Männer waren am Montag auf Anordnung der Staatsanwalt Bayreuth obduziert worden. Zum Ergebnis sagte die Polizeisprecherin Anne Höfer gestern lediglich, die beiden Männer seien an den Folgen der Verletzungen eines Sprungs aus größerer Höhe gestorben. Weiter wollte sie sich mit Verweis auf laufende Ermittlungen nicht dazu äußern.

Inwiefern, wie spekuliert wird, die jungen Männer Alkohol oder Drogen konsumiert haben? Auch dazu gebe es momentan noch keine Ergebnisse, so Höfer. Mit der Auswertung eines chemisch-toxikologischen Tests sei erst Anfang nächster Woche zu rechnen.