Der Kandidat für die Kulmbacher SPD, Thomas Bauske, hat das Direktmandat mit 16,08 der Stimmen klar verfehlt.
Spätestens um 20.55 Uhr, als der letzte Wahlbezirk im Wahlkreis 240 ausgezählt ist, steht definitiv fest: Aus dem Kulmbacher SPD-Bundestagskandidaten Thomas Bauske ist soeben wieder der Bayreuther SPD-Stadtrat Thomas Bauske geworden. Das Direktmandat geht erneut an Emmi Zeulner von der CSU.
"Ich gratuliere ihr zum Super-Wahlerfolg", sagt Thomas Bauske am Abend bei der - nun ja - Wahl-Party in der Gaststätte "Katzbachtal". 55,44 Prozent votieren für die Lichtenfelserin, 16,08 Prozent der Erststimmen gehen an den 45-Jährigen. Wunden lecken ist dennoch nicht angesagt. "Wir haben dem Wähler nach meiner Ansicht ein gutes Angebot gemacht und viele wesentliche Themen wie Bildung, aber auch Pflege auf der Agenda gehabt, die die CSU fast gar nicht im Fokus hatte. Ich hätte mir natürlich ein bessere Resultat gewünscht, so dass wir den Abstand auf die CSU hätten verkürzen können." Auf der SPD-Liste steht Bauske auf Platz 38 - der Einzug in den Bundestag wäre angesichts des schlechten Abschneidens der Partei ohnehin nur über das Direktmandat möglich gewesen.
"Ein Job, der mir gefällt"
Und was kommt jetzt? "Darüber mache ich mir heute und morgen keine Gedanken", sagt der Gymnasiallehrer. Und nach einer Pause fügt er hinzu: "Ich habe einen Job, der mir gefällt, und mir bleibt in jedem Fall die Kommunalpolitik."
Rückblickend auf die vergangenen Monate erinnert der 45-Jährige an die für ihn komplizierte Ausgangslage. "Meine Kandidatur war eine Gleichung mit vielen Unbekannten. Es war klar, dass es ein schwieriger Wahlkampf würde, auch weil ich als Bayreuther für Kulmbach ein No-Name gewesen bin. Ich denke aber: Ich habe durchaus bewiesen, dass ich Wahlkampf kann." Selbst CSU-Kreisvorsitzender OB Henry Schramm habe ihm bescheinigt, in den vergangenen 30 Jahren keinen SPD-Bewerber erlebt zu haben, der derart präsent gewesen sei wie Bauske.
Aufgefallen war der 45-Jährige nicht zuletzt wegen seines Vehikels: ein Citroën HY. Baujahr 1971 ("So wie ich!"). Damit sei er rund 5000 Kilometer durch den Wahlkreis getourt, weitere 17 000 Kilometer habe er seit seiner Nominierung mit dem Privatwagen zurückgelegt. "Nicht zuletzt die Gespräche mit den Menschen auf meiner Tour quer durch die Landkreise haben mich motiviert, am Ball zu bleiben. Ich wollte für die SPD ein gutes Ergebnis erreichen."
"Es hat Spaß gemacht mit Dir", sagt SPD-Unterbezirksvorsitzender Simon Moritz an die Adresse Bauskes. "Du hast Dich vor allem durch Deine unheimliche Energie und Präsenz ausgezeichnet." Moritz hatte vor vier Jahren als Wahlkreis-Kandidat 22,8 Prozent der Stimmen erreicht. Auch die Kreisvorsitzende der Sozialdemokraten, Inge Aures, würdigt den Einsatz Thomas Bauskes: " Du bist jetzt anerkannt bei uns in Kulmbach - und das will wirklich was heißen für einen Bayreuther", scherzt sie.