Der Untersteinacher Gemeinderat hat die Friedhofsgebühren maßvoll angehoben. Der Grund: Die Ausgaben von 172 240 Euro für die Grabstätten und die Leichenhalle waren in den Jahren von 2008 bis 2014 nur zu 55 Prozent gedeckt.
Das Defizit betrug 107 585 Euro, also etwa 15 400 Euro pro Jahr. Um eine Kostendeckung alleine für die Friedhofsgebühren zu erreichen, wäre eine Erhöhung von 82 Prozent erforderlich gewesen. Bürgermeister und Gemeinderat hatten sich aber bereits im nicht öffentlichen Teil der Beratungen am 20. Oktober auf eine moderate Anhebung verständigt. Zur Bekanntgabe der ins Auge gefassten Erhöhung hob das Ratsgremium vor der Bekanntgabe durch Bürgermeister Volker Schmiechen (SPD) die Geheimhaltungspflicht einmütig auf.
Einzelgräber kosten demnach für 20 Jahre künftig 300 Euro (bisher 205 Euro), Familiengräber 500 Euro (358), Urnengräber 200 Euro (154), anonyme Urnengräber 300 Uhr (231) und Kindergräber für zehn Jahre 100 Euro (64). Für die Benutzung der Leichenhalle sind für den ersten Tag 160 Euro (130) zu entrichten, jeder weitere Tag kostet 60 Euro.
"Eine
100-prozentige Kostendeckung ist nicht machbar, deshalb muss die Gemeinde auch weiterhin den Bürgern entgegen kommen", betonte Schmiechen.
Nach 18 Jahren sei eine Anpassung notwendig. Der Konsens sei eine maßvolle Anhebung, dem die SPD-Fraktion zustimme, erklärte deren Sprecher Uwe Jackwerth. "Mit dieser Anpassung der Friedhofsgebühren können wir sehr gut leben", unterstrich auch Reiner Seiffert für die CSU. Und Markus Weigel (WGU) stieß ins gleiche Horn: "Die Friedhöfe arbeiten alle nicht kostendeckend, deshalb ist das so in Ordnung."
Für Wahlmöglichkeit
Bürgermeister Schmiechen wies darauf hin, dass bei der Vorbesprechung auch angedacht wurde, die Nutzungsrechte an einer Grabstätte nicht unbedingt für 20, sondern auch für fünf, zehn oder 15 Jahre zu ermöglichen.
"Ich spreche mich für die Wahlmöglichkeit des Nachkaufs auch für kürzere Zeiten aus", sagte der Bürgermeister.
Weiter ging es um das neue "Kommunale Investitionsprogramm" (KIP) für finanzschwache Gemeinden. Förderschwerpunkt ist die energetische Sanierung kommunaler Liegenschaften sowie Maßnahmen zum Abbau von Barrieren im öffentlichen Raum.
Der Bürgermeister und Geschäftsstellenleiter Martin Betz schlugen dem Gremium vor, für dieses Programm mit einer Förderquote von 90 Prozent das Verwaltungsgebäude anzumelden. Dem müsste aber noch die VG-Gemeinschaftsversammlung zustimmen. Da die Förderanträge bis 15.
Februar 2016 gestellt werden müssen, habe man noch genügend Zeit.
Der Gemeinderat Untersteinach vertagte auf Anregung von WGU-Gemeinderat Markus Weigel eine Entscheidung auf die Dezembersitzung, um noch genügend Zeit im Ratsgremium für die mögliche Sanierung eines eigenen Projekts zu haben.
20-kV-Leitung wird verlegt
Die Firma Enaco aus Hirschaid hat den Planungsauftrag von der Firma Bayernwerk AG für die Verlegung eines neuen Mittel spannungskabels vom Umspannwerk in Untersteinach nach Stadtsteinach erhalten. Die Trasse verläuft vom Gewerbegebiet entlang der Kreisstraße KU 13 über die Carl-von-Linde-Straße und die sich anschließenden öffentlichen Feld- und Waldwege in Richtung Stadtsteinach. Das Ingenieurbüro BaurConsult aus Pegnitz hat dazu eine Planung vorgelegt. Der Gemeinderat hatte am Montag keine Einwände, wenn der Mindestabstand zu den Kanal- und Wasserleitungstrassen eingehalten wird.
Bekanntgegeben wurde, dass die Bürgerversammlung am Donnerstag, 26. November, um 19 Uhr im Gemeindesaal an der Schule stattfindet.