Stadtsteinacher Umgehung wächst im Zeitplan

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Mächtige Rohre sollen bei Hochwasser für die Sicherung des Straßendammes sorgen.
Mächtige Rohre sollen bei Hochwasser für die Sicherung des Straßendammes sorgen.
Klaus Rößner
Die Trasse ist am Schnittpunkt mit der Alten Pressecker Straße schon gut zu erkennen.
Die Trasse ist am Schnittpunkt mit der Alten Pressecker Straße schon gut zu erkennen.
Klaus Rößner
Der Bau der Brücken hat derzeit Priorität.
Der Bau der Brücken hat derzeit Priorität.
Klaus Rößner
Unterhalb von Salem werden die Armierungen für die Hangsicherung sandgestrahlt.
Unterhalb von Salem werden die Armierungen für die Hangsicherung sandgestrahlt.
Klaus Rößner
Arbeiten am Brückenbauwerk Vogtendorfer Weg.
Arbeiten am Brückenbauwerk Vogtendorfer Weg.
Klaus Rößner
Schalungsarbeiten an der Brücke im Vogtendorfer Weg.
Schalungsarbeiten an der Brücke im Vogtendorfer Weg.
Klaus Rößner
Die Trasse am Schnittpunkt mit der Alten Pressecker Straße
Die Trasse am Schnittpunkt mit der Alten Pressecker Straße
Klaus Rößner
Planierraupen und Bagger bereiten das Gelände bei Höfles vor.
Planierraupen und Bagger bereiten das Gelände bei Höfles vor.
Klaus Rößner
Bagger gleichen das Geländeniveau im südöstlichen Teil der Strecke an.
Bagger gleichen das Geländeniveau im südöstlichen Teil der Strecke an.
Klaus Rößner

Nach dem langen Winter haben in Stadtsteinach die Arbeiten an der Umgehung wieder begonnen. Die ersten Brücken stehen schon.

Winterpause ade: Nach Wochen des Stillstands wegen Schnee und Eiseskälte sind die Arbeiten an der Ortsumgehung Stadtsteinach wieder angelaufen. "Wir können noch nicht an allen Stellen weitermachen, weil der Boden teils noch recht nass ist," sagt Projektleiter Jan Oertel vom Staatlichen Bauamt Bayreuth.

3,5 Meter lange Baustelle

Die Bautrupps der federführenden Firma Rädlinger aus Selbitz und ihrer Sub-Unternehmen sind gleich an mehreren Punkten der rund 3,5 Kilometer langen Strecke im Einsatz. Hauptaugenmerk wird auf den Brückenbau gelegt, denn der Streckenbau könne noch etwas warten, so Oertel.

Konkret rattern die Planierraupen und Bagger schon am nördlichsten Punkt der neuen Trasse: bei Höfles. Dort steht bereits eine Brücke. Nun gilt es, das Gelände fit zu machen für die neue Nutzung. Und das Areal hat seine Besonderheiten: Bei Hochwasser tritt der Schindelbach über seine Ufer und flutet die Wiesen.

"Eine Vorsichtsmaßnahme"

Das darf aber in Zukunft nicht mehr sein, weil das Wasser die neue Straße und den Damm gefährden könnte. Deshalb werden mächtige Rohre verlegt, um das Nass von den empfindlichen Punkten der neuen Straße fernzuhalten. "Eine Vorsichtsmaßnahme", wie Oertel betont.

Ein paar hundert Meter entfernt klafft ein großer Krater im Erdreich: Dort, an der Alten Pressecker Straße, entsteht ein Brückenbauwerk, das die neue Trasse überspannen wird. Die Fundamente sind bereits fertig. Es ist allerdings noch einiges zu tun, bis die neue Konstruktion verwendbar ist. Parallel dazu arbeiten die Bautrupps an der Hangsicherung des Bereichs unterhalb der Salem-Häuser. An dieser Stelle sollen große Beton-Bohrpfähle die talwärts drückenden Erdmassen abfangen. Die Armierungen ragen noch weit aus der Oberfläche.

Sie sind in dieser Woche mit einem großen Sandstrahlgerät behandelt worden. Es entfernt Dreck und andere Partikel vom Stahl, der so viel besser mit dem Beton abbindet. So wird der Rissbildung vorgebeugt.

Sechs Brücken entstehen

Ein dritter Schwerpunkt der Maßnahme liegt am Weg nach Vogtendorf: Wenige Meter oberhalb der Firma Röttgen entsteht eine weitere Brücke. Die Arbeiter dort sind mit Schalungen beschäftigt, ein Kran hievt die schweren Bauteile an Ort und Stelle. Zudem graben Bagger überschüssiges Erdreich ab, um auf diese Weise das geplante Gelände-Niveau herzustellen.

Jan Oertel ist mit dem Fortgang der Arbeiten zufrieden. Die Zwangspause im Winter sei vorgesehen gewesen und habe den Zeitplan nicht verzögert: "Es ist halt so, dass wir heuer wieder mal seit langem einen echten Winter hatten. In den Vorjahren gab es ja sehr wenig Schnee und Eis", sagt der Projektleiter.

Freigabe im Spätherbst?

Glücklich ist der Mitarbeiter des Staatlichen Bauamts darüber, dass es auch von anderer Seite keine nennenswerten Situationen gegeben habe, die den Fortgang der Arbeiten zum Stocken brachten: Es habe keine Ausfälle gegeben, die durch Corona bedingt waren. So ist Oertel recht zuversichtlich, dass das Timing gehalten werden kann.

Wenn alles klar geht, wird die Verkehrsfreigabe für die neue Strecke noch heuer im Spätherbst erfolgen. Die abschließenden Arbeiten sind dann für das kommende Jahr vorgesehen. Dann soll die jetzt bestehende Brücke am Schindelbach nahe dem Rewe-Markt abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. An ihr sind im Laufe der Jahrzehnte erstzunehmende Schäden entstanden.

Insgesamt läuft das Projekt seit knapp zwei Jahren. Am 3. Mai 2019 erfolgte der erste Spatenstich im Beisein von Bundesverkehrsminister An­dreas Scheuer. Die Gesamtlänge der neuen Umgehung beträgt 3,5 Kilometer, ihre Kosten belaufen sich auf rund 22 Millionen Euro. Die Strecke wird über drei Anschlussstellen angebunden und verfügt über insgesamt sechs Brücken sowie je eine Stütz- und Lärmschutzwand (Salem). Zwei Regenrückhaltebecken werden errichtet.