Die Kulmbacher Pfarrei St. Hedwig feierte ihr 50-jähriges Bestehen mit dem Bamberger Erzbischof. Für Ludwig Schick war es ein ganz besonderer Tag. Er sprach über die Freundschaft zu Gott und wurde von der Gemeinde überrascht.
Eine Pfarrei ist die kleinste Einheit der Kirche, die von der unumstößlichen Freundschaft mit Jesus lebt. Das sagte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick in der feierlichen Messe, mit der das 50-jährige Bestehen der katholischen Kirche St. Hedwig gefeiert wurde.
Die heilige Hedwig Die heilige Hedwig sei vor rund 800 Jahren sehr um Versöhnung und Frieden bemüht gewesen, so Ludwig Schick. Sie habe ein tief religiöses Leben geführt in der Liebe zu Gott und zu jedem Nächsten. Dieser Geist der heiligen Hedwig solle die Pfarrei auch künftig prägen, wünschte sich der Erzbischof.
Das Kirchenjubiläum war auch ein besonderer Tag für ihn selbst. Denn Schick feierte seinen 64. Geburtstag. Als kleine Überraschung hatte die Kirchengemeinde für Ludwig Schick eine Torte in Kirchenform backen lassen.
Und gemeinsam mit der Neudrossenfelder Mesnerin Dana Moj und mit David Götz (11), beide hatten ebenfalls Geburtstag, verteilte der Erzbischof die Torte an "seine Freunde".
Daniel war nicht aufgeregt "Ich war eigentlich nicht aufgeregt", sagte David Götz danach ganz cool. Er habe dem Erzbischof einfach "alles Gute" gewünscht. Und dann war David, der auch ministriert hat, gespannt darauf, was er selbst alles so bekommen wird. Denn wegen der Jubiläumsfeier konnte er seine privaten Geschenke erst am Abend auspacken. "Ich habe mir Fondue gewünscht", verriet er.
"Freundschaft mit Jesus ist das A und O des Christenlebens." So lautete die Botschaft, die der Erzbischof mit nach Kulmbach gebracht hatte. "Wir können aber auch nicht Christen sein, wenn wir nicht mit den Menschen in Freundschaft verbunden sind", so der Bamberger Oberhirte.
Denn nur dann könne aus der Verbindung mit Jesus die Freundschaft tiefer und die Freundschaft zu einer Verbundenheit mit allen Menschen in gegenseitigem Wohlwollen und Solidarität werden.
Das Geld... Schick warnte in seiner Predigt davor, Geld und andere materielle Güter zu vergötzen. Jesus sei nicht gegen Geld, das für den Lebensunterhalt sorge, er sei auch nicht dagegen, die eigenen Talente zu nutzen, in der Gesellschaft Verantwortung und Positionen zu übernehmen. "Aber er ist dagegen, dass wir diese zu unserem Mammon machen. Mammon bedeutet, dass wir das Geld vergötzen, dass wir unser Ich zum ,Non plus ultra' machen und wir unsere Positionen und unsere Talente nur für uns benutzen und unsere Nächsten aus dem Blick verlieren."
Ein Bündnis mit Jesus Freundschaft mit den Menschen zu schließen
heiße, sich mit seinen Begabungen für sie einzubringen, sich für das Gemeinwohl einzusetzen. In St. Hedwig hätten viele Menschen in den letzten 50 Jahren das Freundschaftsbündnis mit Jesus Christus und den Mitmenschen gelebt, freute sich der Erzbischof.
Beim Jubiläum wurde ein Käsekuchen für die Stiftung "Kinderreich" des Erzbischofs verkauft. Schick suchte das Gespräch mit vielen Kulmbachern, auch mit OB Henry Schramm. Zur Feier waren Dekan Hans Roppelt und ehemalige Pfarrer und Kapläne gekommen. Die Akkordeonfreunde sorgten für die musikalische Umrahmung. Den Festgottesdienst gestalteten der Chor St. Hedwig und das Kammerorchester Kronach aus. Am Nachmittag gaben sich die Treble Tappers und die Stöpselgarde die Ehre. Mit einer Vesper, gestaltet von Abt Maximilian Heim, klang das Jubiläumswochenende aus.