Der Neuenmarkter Roland Götschel startete vor 50 Jahren seine erfolgreiche Trainerkarriere.
Ein halbes Jahrhundert ist es her, dass Roland Götschel beim FC Neuenmarkt seine erste Trainerstation angetreten hat. Es war das Sprungbrett für eine erfolgreiche Karriere als Übungsleiter. Der heute 72-jährige ehemalige Volksschullehrer stieg mit dem FC Bayern Hof (in die Bayernliga), dem FC Lichtenfels, FC Kronach (jeweils in die Landesliga), FC Neuenmarkt (in die Bezirksliga) auf und feierte mit dem TSV Trebgast den Klassenerhalt in der Bayernliga.
Lange Jahre war Götschel 2. Vorsitzender der oberfränkischen Gemeinschaft der Fußballtrainer und für den Verband in der Trainer-Ausbildung tätig.
Wir sprachen mit Roland Götschel, nachdem er vom FC Neuenmarkt für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde.
Der FC Neuenmarkt hat Sie vor fast 50 Jahren als Spielertrainer für die damalige C-Klasse verpflichtet. Erinnern Sie sich noch, wie es dazu kam?
Wir richteten damals eine kleine Wohnung in meinem Elternhaus in Neuenmarkt her. Ich stand grade auf einer Leiter, als Alfons Vogt, damals "Mädchen für alles" beim FC Neuenmarkt, plötzlich im Zimmer stand und mich fragte, ob ich mir vorstellen könne, Spielertrainer zu werden. Ich war gerade 22 Jahre alt und spielte beim BSV Bayreuth, dem heutigen FSV, nachdem ich vorher beim ATS Kulmbach sowohl die Schüler- als auch die Jugendzeit durchlaufen habe und auch zwei Jahre in der Landesliga gespielt habe. Die Entscheidung, dieses Angebot anzunehmen, war schon sehr tiefgreifend für mich. Eine Karriere in einer höheren Klasse war damit quasi beendet, bevor sie richtig begonnen hatte.
Ein erst 22-jähriger Spielertrainer - gab es da nicht Probleme mit älteren Kickern?
Natürlich war das für alle Beteiligten eine Herausforderung. Plötzlich hieß es, Dienstag und Donnerstag ist Training, am Donnerstag noch Spielersitzung. Für mich war das selbstverständlich. Allerdings glaubten drei wichtige Stützen, dass sie das nicht nötig hätten. Deren Karriere beim FC war halt dann zu Ende. Alle anderen haben toll mitgezogen.
Was war damals anders als heute?
Für uns gab es nur Fußball. Zweimaliges Training in der Woche und der Spieltag gehörten zum Alltag wie das tägliche Essen. Als wir mit dem BSV Bayreuth ein wichtiges Spiel um den Aufstieg hatten, heiratete ein Mannschaftskamerad am Spieltag. Nach der Trauung erschien er mit seiner Frau und den Hochzeitsgästen, zog sich um und spielte. Erst danach begann die Hochzeitsfeier. Heute sagen Fußballer ab, weil die Oma zum 74. Geburtstag zum Kaffee eingeladen hat.
Wie Sind Sie als als Trainer damit umgegangen?