Der SSV Kasendorf ist an Ostern punktspielfrei. Denn die für Karsamstag geplante Partie gegen den Zweiten der Fußball-Landesliga Nordost, FC Vorwärts Röslau, musste nach den Regenfällen abgesagt werden. Gelegenheit für die Funktionäre, um erfreuliche personelle Neuigkeiten zu verkünden.
Kasendorf — Die Partie gegen Röslau wurde Mittwoch, 6. Mai, verschoben. "Beide Plätze sind nach den Regenfällen mit Wasser vollgesaugt", erklärt SSV-Fußballabteilungsleiter Hans Weggel die Hintergründe.
Auch wenn der Klassenrehalt in der Landesliga Nordost noch nicht gesichert ist (Weggel: "Wir brauchen mindestens noch zehn Punkte"), sind die Weichen für die neue Saison schon gestellt. Schließlich sei man laut Weggel fest davon überzeugt, dass die Mannschaft den Klassenerhalt schafft. Nicht ohne Stolz bestätigt Weggel, dass Spielertrainer Markus Taschner, mit dem man in der Vorsaison den Landesliga-Aufstieg geschafft hat, in Kasendorf bleibt: "Ich weiß, dass er bei vielen Vereinen im Gespräch war." Was den SSV-Funktionär aber auch nicht groß wundert, "sind doch erfolgreiche Trainer wie Taschner überall begehrt".
Umso mehr freut man sich beim SSV Kasendorf über die
Vertragsverlängerung Taschners für die Saison 2015/16. Der 34-Jährige hätte sicherlich "woanders mehr verdienen können" und hat "zweifellos Ambitionen, höherklassig zu trainieren", wie Weggel mutmaßt. Doch konnte man ihn von den Vorzügen in Kasendorf noch einmal überzeugen. "Er hat sein Herz sprechen lassen. Wir haben ein gut funktionierendes Umfeld und eine entwicklungsfähige Mannschaft", sagt Weggel. Und deren Potenzial der Truppe sieht der langjährige Funktionär bei weitem noch nicht ausgeschöpft.
Ein weiteres Argument für Taschners Bleiben in Kasendorf: Mit Jochen Hollfelder, Sebastian Eck, Dominik Schorn und Michael Fuchs hat er inzwischen vier ehemalige Mitspieler beim ASV Hollfeld in Kasendorf um sich geschart.
Und alte Freunde verlässt man so schnell nicht.
Noch einen Schritt nach vorne? Markus Taschner kann da nicht widersprechen. "Ausschlaggebender Grund für mein Bleiben ist das das gute Umfeld und die gute Zusammenarbeit mit der Mannschaft. Der SSV ist sehr familiär geführt", sagt der gebürtige Hollfelder, der mit Frau und Kind inzwischen in Kulmbach wohnt. Wie Weggel glaubt auch Taschner, dass die Mannschaft ihren Leistungszenit noch nicht erreicht hat. "Es ist natürlich super, dass alle bleiben. Und ich wünsche mir, dass die Spieler in der nächsten Saison noch einen Schritt nach vorne machen."
In der Tat hätten "99 Prozent aller Spieler der 1. und 2. Mannschaft ihr Bleiben zugesichert", wie Hans Weggel bestätigt. Bemerkenswert, denn auch die Leistungsträger waren begehrt.
"Etwa die Hälfte der Mannschaft hatte Angebote von anderen Vereinen", hat Hans Weggel mitgekriegt. Allen voran Andreas Pistor, mit 17 Treffern derzeit fünftbester Torschütze der Landesliga Nordost. Dass sie den Verlockungen ("Wir haben finanziell nur begrenzte Möglichkeiten") widerstanden haben, freut den Abteilungsleiter besonders: "Das zeigt den Charakterstärke der Truppe. So macht die Arbeit auch nach langer Funktionärstätigkeit Spaß."
Wahrscheinlich wird sich der SSV sogar noch weiter verstärken. "Es ist für mich etwas ganz Neues, dass sich junge Spieler von selbst bei uns anbieten", staunt Hans Weggel. Dies wiederum zeige, dass sich der SSV mit seiner Vereinspolitik in den vergangenen Jahren einen guten Ruf erarbeitet habe. Auch der Trainer habe natürlich Wünsche. "Wir versuchen natürlich, möglichst alle zu erfüllen", verspricht Weggel. Handlungsbedarf sieht Markus Taschner vor allem in der Innenverteidigung. "Denn ich will selbst über kurz oder lang nicht mehr spielen", kündigt der 34-Jährige an.