Der Frankenwälder Jacob Schramm feiert seinen zweiten Saisonsieg

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Der Eppenreuther Jacob Schramm war beim Riesenslalom am Weltcup-Hang in Lenggries nicht zu schlagen. Foto: PaulFoto
Der Eppenreuther Jacob Schramm war beim Riesenslalom am Weltcup-Hang in Lenggries nicht zu schlagen. Foto: PaulFoto
Jacobs Vater Harald Schramm. Foto: BR-Archiv
Jacobs Vater Harald Schramm. Foto: BR-Archiv
 

Im Riesenslalom läuft es derzeit für Jacob Schramm wie geschmiert. Der 16-jährige Eppenreuther (Gemeinde Grafengehaig) dominiert in Lenggries die 30 Burschen umfassende Konkurrenz klar.

Der derzeit wohl beste oberfränkische Skifahrer kommt aus Eppenreuth in der Gemeinde Grafengehaig. Obwohl Jacob Schramm auch weiterhin fast nur zu den Rennen in die Alpen reist, hält er locker mit den Lokalmatadoren mit. Besser noch: Jacob ist oft sogar schneller.

Zum zweiten Mal in dieser Saison ist dies jüngst in Lenggries der Fall. Beim Hexal-Cup in Lenggries, einem Riesenslalom, gewinnt der 16-Jährige Eppenreuther die Klasse U16 mit satten 0,85 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten Christoph Brence vom SC Bruckmühl. Der Eppenreuther hat schon nach dem ersten Lauf auf dem Weltcup-Hang ein komfortables Polster von 81 Zehntel Sekunden. "Ich bin mit viel Dynamik runtergekommen, habe einen sehr guten Lauf erwischt", sagt Jacob. Das gibt Sicherheit. "So konnte ich es im zweiten Durchgang etwas langsamer angehen lassen." Doch selbst mit angezogener Handbremse fährt er wieder Bestzeit. Auf der ramponierten Piste - es ist der gleiche Kurs wie im ersten Lauf - scheiden viele aus. Am Ende kommen 30 Burschen in die Wertung.

Der Riesenslalom in Lenggries ist eher ein Super G - was Jacob entgegenkommt, denn er mag es neuerdings etwas schneller. Einst ein Slalom-Spezialist, ist er auf dem Weg hin zu den schnelleren Disziplinen. "Tempo liegt mir derzeit eher", sagt er. Der Sieg freut Jacob sehr - auch wenn die drei besten seiner Altersklasse in Deutschland nicht am Start sind. Sie fahren zeitgleich bei einem internationalen Rennen.

Bereits am Sudelfeld hat Jacob in dieser Saison einen Riesenslalom gewonnen, und zwar den Sparkassen-Cup des Skiverbandes Inngau. Ein weiteres Mal war er im Slalom dieser Wertung Zweiter. Jacob Schramm führt den Sparkassen-Cups aktuell auch an.


Auf Platz 6 im Schülercup

Und auch im Deutschen Schüler-Cup (DSC) ist er heuer gut unterwegs. Momentan liegt er in der Wertung der besten deutschen Nachwuchstalente nur knapp hinter dem Fünften auf Platz 6, mit Aussichten aufs Treppchen. "Platz 6 würde wohl reichen, um in den Bayerischen Landeskader zu kommen, aber ich will schon noch weiter nach vorne", sagt Jacob. Für den Deutschen Nachwuchskader wird es wohl heuer nicht reichen, denn die Aufnahme schaffen nur die zwei Besten jeder Altersklasse.

Zwischenzeitlich lag der Eppenreuther in dieser Saison schon auf Platz 4, doch bei den letzten drei Rennen in Oberjoch wollte es für den Frankenwälder überhaupt nicht laufen. "Ich habe ein paar Riesenfehler gemacht, hatte sogar einen Steher", blickt Jacob etwas enttäuscht zurück. So reichte es nur zu den Plätzen 8, 14 und 12.

Verlorene Punkte will Jacob in Berchtesgaden wettmachen, wo am Wochenende am Jenner das vorletzte DSC-Rennwochenende auf dem Plan steht. "Vor allem im Riesenslalom will ich noch mal angreifen. Im Slalom gehe ich eher auf Nummer sicher, um keine Punkte zu riskieren", sagt der 16-Jährige. Zum Warmfahren absolvierte Jacob am Mittwoch einen Nachtslalom in Oberaudorf und belegte dort nach Laufbestzeit im ersten Durchgang den 2. Platz - die Form stimmt.


Papas Büro ist der Hauptsponsor

Wie fast bei allen Rennen dabei ist auch Vater Harald Schramm, der mit seinem Kulmbacher Architekturbüro als Hauptsponsor fungiert. "Der Aufwand ist schon groß", sagt der Papa. Harald Schramm ist aber froh, dass sein Sohn noch daheim bei der Familie lebt - auch wenn er weiß, dass Jacob sicher noch schneller wäre, wenn er ein Skigymnasium in den Alpen besuchen würde. Derzeit macht Jacob seine Trainingsdefizite mit seinem Riesentalent wett - aber wie lange noch?