Mainleus bekommt eine Tagespflege-Einrichtung. Hier erfahren Sie alles über das Projekt.
Das neue Gebäude wird sich nur einen Steinwurf von der alten Diakoniestation entfernt befinden: Im Kelterweg 2 in Mainleus entsteht eine neue Tagespflegeeinrichtung samt ambulanter Pflegestation. Gestern war Spatenstich für das 2,1 Millionen Euro teure Bauprojekt. 2022 soll der Betrieb starten.
Eine Tagespflege gibt es bislang in Mainleus nicht. Doch die Nachfrage ist da, davon ist Christopher Heybach überzeugt. Heybach ist der Geschäftsführer der DIMACare gGmbH Mainleus, die als Bauherr auftritt. DIMACare steht für "Diakonie Mainleus Pflege" (Care ist der englische Begriff für Pflege).
Gesellschaft am 11. September gegründet
Die Gesellschaft gibt es erst seit ein paar Wochen: Es handelt sich um eine gemeinnützige GmbH, die zwei Gesellschafter hat: den Diakonieverein Mainleus mit 60 Prozent und den Markt Mainleus mit 40 Prozent. Gegründet wurde sie am 11. September 2020.
"Ursprünglich war gedacht, dass der Diakonieverein das Vorhaben umsetzt", erklärt Heybach. Aber durch die Größenordnung des Projekts und mit Blick auf die Kosten habe man festgestellt, dass das der Diakonieverein allein nicht schultern könne. "Weil wir gemeinnützig sind, haben wir eine gemeinnützige GmbH gegründet und sind auf Partnersuche gegangen." Und da habe sich der Markt als Partner herauskristallisiert.
Laut Bürgermeister Robert Bosch (CSU) hat sich die Gemeinde an der Gesellschaft beteiligt, weil ohnehin eine starke Partnerschaft zwischen der Kirche und dem Markt Mainleus bestehe. "Und die kommt in diesem gemeinsamen Projekt zum Ausdruck."
Aber nicht nur das: Mit der neuen Tagespflege werde zugleich ein Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf geleistet. Bosch: "Ich freue mich, dass jetzt der Startschuss erfolgt."
Bis die ersten Gäste die neuen Räume nutzen können, wird es aber noch einige Zeit dauern. Am 31. Dezember 2021 soll alles fertig sein. Entstehen soll auf dem 2550 Quadratmeter großen Grundstück ein modernes, lichtdurchflutetes Gebäude, in dem sich die Menschen wohlfühlen, sagt Christopher Heybach.
Neben der Tagespflege im Erdgeschoss mit zunächst 25 Plätzen wird im ersten Stock die ambulante Pflegestation untergebracht. Später sollen bei Nachfrage auch eine Nachtpflege angeboten sowie in den Schulungsräumen Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen durchgeführt werden. "Das ist schon so im Raumkonzept vorgesehen." Je Stockwerk stehen 400 Quadratmeter bereit.
Anstieg von 70 auf 180 Patienten
Wie Christopher Heybach erklärt, ist die Diakonie in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Vor fünf Jahren wurden 60 bis 70 Patienten betreut, inzwischen sind es durchschnittlich 180. Umfasste der Fuhrpark seinerzeit vier Pkw, sind heute täglich elf Fahrzeuge im Einsatz.
Apropos Fahrzeuge: Der Fuhrpark soll Schritt für Schritt auf Elektroautos umgestellt werden. "Die Reichweite passt gut zu unserem Einzugsgebiet", so Heybach weiter. Dazu sollen auch Ladesäulen aufgestellt werden, gespeist von der großen Photovoltaikanlage, die aufs Dach des neuen Gebäudes kommt. Es wird also auch auf Ökologie gesetzt.
Mit dem Start der Tagespflege wird die Diakoniestation Mainleus in die DIMACare gGmbH eingegliedert. "Für die Klienten und Kunden wird sich in der Versorgung nichts ändern", stellt Heybach fest, der zugleich darauf hinweist, dass der Diakonieverein unabhängig weiterbestehen wird.
Der Bau soll schlüsselfertig übergeben werden. Dafür verantwortlich ist Volker Peetz von der gleichnamigen Bauunternehmung Peetz Bau aus Zedtwitz. Die Firma ist spezialisiert auf Projekte wie Seniorenheime, Tagespflege- und soziale Einrichtungen.