Die Sparkasse Kulmbach-Kronach steht aktuell so gut da wie noch nie. Die beiden Verwaltungsratsvorsitzenden Oswald Marr (Landrat in Kronach, SPD) und Klaus Peter Söllner (Landrat in Kulmbach, FW) zeigten sich gestern gemeinsam mit Vorstandsvorsitzendem Klaus-Jürgen Scherr und Vorstandsmitglied Harry Weiß sehr zufrieden mit der Bilanz des zurückliegenden Jahres.
So ist es dem Unternehmen gelungen, das haftende Eigenkapital seit der Fusion im Jahr 2005 um 50 Prozent auf mehr als 200 Millionen Euro zu steigern. Das heißt für die Sparkasse nicht nur Sicherheit im Markt, sondern auch, dass sie bereits heute die Vorgaben der Europäischen Union für das Jahr 2019 erfüllt. Dies unterstrich Klaus-Jürgen Scherr und erklärte das erfolgreiche Wirtschaften mit der Vermeidung von Risikokosten.
Die vorsichtige Anlagestrategie führt freilich auch dazu, dass das Institut nicht Zinsen in einer Höhe zahlen kann, wie sie Mitbewerber vielleicht anbieten. Scherr riet den Sparern hier allerdings auch zu gesunder Skepsis: "Wenn scheinbar besonders attraktive Renditen angeboten werden, sollten sich Anleger schon die Frage stellen, ob hier nicht die Risikoprämie besonders hoch ist."
Dass die Sparkasse dennoch insgesamt leichte Zuwächse verzeichnen kann, zeigt der Jahresüberschuss von 1,58 Millionen Euro (2011: 1,57 Millionen). Harry Weiß sprach von einem "geschlossenen System", mit dem sein Unternehmen arbeite: Das Geld, das in der Region von Sparern und Anlegern eingesammelt werde, werde an Firmen und Privatleute wieder ausgegeben.
Die Kundeneinlagen sind leicht auf knapp 1,8 Milliarden Euro zurückgegangen - vor allem merkt die Sparkasse, dass Kapital nicht mehr so lange angelegt wird. Deutlich gestiegen ist dagegen das Kreditvolumen, das inzwischen an der Milliarden-Grenze kratzt. Interessant, dass angesichts von Finanz- und Eurokrise die Darlehenszusage im privaten Wohnungsbau ein deutliches Plus registrieren konnte: 67,9 Millionen Euro wurden dafür zur Verfügung gestellt. Auch das Bauspargeschäft mit dem Verbundpartner Landesbausparkasse hat um 21,8 Prozent stark zugelegt.
Dass die Sparkasse einen Teil des Geldes gemeinsam mit ihren Stiftungen in Kulmbach, Kronach und Ludwigsstadt der Region wieder zurückgibt, unterstrich Verwaltungsratsvorsitzender Klaus Peter Söllner: 488.000 Euro flossen im vergangenen Jahr in die Bereiche Kunst, Kultur, Soziales, Jugend und Sport.
Die Sparkasse beschäftigt aktuell 41 Auszubildende. 2011/12 wurden mehr als 20 unbefristet übernommen. An die Kommunen zahlte die Sparkasse im vergangenen Jahr 3,2 Millionen Euro an Steuern.