Sonderförderung für Straßenbau in Grafengehaig

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Eine Straße, die diesen Namen eigentlich nicht mehr verdient: die Gemeindeverbindung zwischen Schindelwald und Vollaufhof. Bürgermeister Werner Burger ist froh, den Neuausbau mit 90 Prozent Förderung angehen zu können. Foto: Archiv/Matthias Beetz
Eine Straße, die diesen Namen eigentlich nicht mehr verdient: die Gemeindeverbindung zwischen Schindelwald und Vollaufhof. Bürgermeister Werner Burger ist froh, den Neuausbau mit 90 Prozent Förderung angehen zu können. Foto: Archiv/Matthias Beetz

Darauf hat die Marktgemeinde Grafengehaig sieben Jahre hingearbeitet: Nach einem straffen Spar- und Konsolidierungsprogramm kann sie wieder ein erstes großes Straßenbauprojekt in Angriff nehmen - und bekommt als Anerkennung vom Freistaat 90 Prozent Förderung.

Ohne Zweifel: Steueranpassungen, Abschaffung gemeindlicher Zuschüsse und die Einführung einer Straßenausbaubei tragssatzung sind keine populären Maßnahmen für eine 900-Seelen-Gemeinde. Aber: Die Mühen haben sich bislang ausgezahlt. 740.000 Euro Stabiliesierungshilfe im Jahr 2013 und nochmals 300.000 Euro im Jahr 2014 zur Schuldentilgung haben der finanziell arg gebeutelten Kommune sehr geholfen.

Und jetzt gibt es auch für den Straßenbau einen erhöhten Fördersatz, der den Eigenanteil der Gemeinde auf zehn Prozent reduziert. Konkret geht es um die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Schindelwald und Vollaufhof, die sich bereits in ihre Bestandteile auflöst und als schlechteste Wegstrecke im 32 Kilometer langen, gemeindlichen Straßennetz gilt.

Am Montag befürwortete der Grafengehaiger Gemeinderat den Neuausbau der Strecke auf einer Länge von 400 Metern. Die Fahrbahnbreite wird 3,50 Meter betragen, das Bankett auf beiden Seiten einen Meter. In Teilflächen wird die Fahrbahnbreite von 3,50 auf 5,50 Meter aufgeweitet, um einen Begegnungsverkehr zu ermöglichen.

Strabag bekommt Zuschlag

Den Zuschlag für das Projekt, mit dessen Realisierung noch im Monat Mai begonnen werden soll, bekam die billigstnehmende Firma Strabag aus Kasendorf zum Angebotspreis von rund 265.000 Euro. Die Vergabe erfolgte einstimmig.

Dass gerade auf dem flachen Land ein guter Internetanschluss inzwischen "so wichtig ist wie eine Wasser- oder eine Stromleitung" (O-Ton Bernd Witzgall) machte am Montag eine große Delegation von Bürgern aus Horbach und Walberngrün im Rathaus deutlich. Hintergrund: Die Befürchtung, dass beim Ausbau der Breitbandversorgung Horbach, Walberngrün, Zegast und Rappetenreuth nicht berücksichtigt würden. Gemeinderat Martin Frisch überreichte dazu sogar eine Liste mit 74 Unterschriften an Bürgermeister Werner Burger.

Doch das Gemeindeoberhaupt konnte Entwarnung geben. Im Nachgang zu einer ersten Planung seien inzwischen alle Gemeindebereiche in das Versorgungsnetz aufgenommen, was Artur Vießmann und Herbert Wirth bestätigten: "Die Lücken sind sofort nachgemeldet worden."

"Das gesamte Gemeindegebiet bekommt eine Verbesserung", so Werner Burger. "Es war nie das Ansinnen des Gemeinderats oder des Bürgermeisters, dass man eine Ortschaft außen vor lässt." Wie die Verbesserung im Detail ausfällt, das müsse sich im weiteren Verfahren zeigen. Geplanter Baubeginn ist 2016.

940.000 Euro Förderung

Wie Werner Burger auf Nachfrage von Bernd Witzgall bestätigte, werden bei einer Fördersumme von insgesamt 940.000 Euro alle ausgeschriebenen Lose - also alle Bauabschnitte - berücksichtigt.