Die Pandemie ist zum Davonlaufen - von einer Lauftherapie der besonderen Art.
Und, was haben Sie so gemacht in den vergangenen 15 Monaten? Keller/Dachboden/Garage entrümpelt, Wohnung renoviert, Sprache oder Instrument gelernt, Serien gesuchtet oder vielleicht einfach nix? Reichlich Muße hat uns Corona ja beschert. Was also anfangen mit dem ungewohnten Überschuss an Freizeit?
Ich habe das getan, was ich schon vor Corona am liebsten gemacht habe: ausgiebige Streifzüge durch unsere Heimat - vor allem die Wälder. Ich bin der Pandemie praktisch davongelaufen, und jetzt habe ich den Salat! Bei einer monatlichen Wanderleistung von zuletzt 150 Kilometern habe ich es tatsächlich geschafft, die doch recht robusten Sohlen meiner Wanderschuhe komplett glattzulatschen. Fast nichts mehr zu sehen vom Profil. Das liegt jetzt gut verteilt im kompletten Frankenwald - und ein bisschen auch im Fichtelgebirge, der Fränkischen Schweiz und sogar auf der Fränkischen Alb.
Was soll's, der Materialverschleiß hat sich gelohnt. Geblieben sind mir dafür Erinnerungen an herrliche Landschaften, traumhafte Touren und nette Begegnungen mit interessanten Menschen. Vor unserer Haustür gibt es so viel zu entdecken, wir müssen bloß rausgehen. Dass Wander-, Fahrrad- und Naturfans hier bei uns regelrecht paradiesische Zustände vorfinden, wird mir immer dann wieder richtig bewusst, wenn Freunde und Verwandte aus anderen Ecken Deutschlands beim Anblick meiner digitalen Fotoausbeute begeistert schreiben: "Bei Euch in Franken ist es so schön! Wo habt Ihr nur immer diese tollen Touren her?"
Ja, bei uns ist es wirklich sehr schön. Und weil ich noch längst nicht alles entdeckt habe, steht jetzt schon ein neues Paar Wanderschuhe bereit.