"Der Bürgermeister" - so wird Andreas Pöhner schon von vielen Wonseesern genannt. Der junge Großenhüler ist seit Donnerstag offiziell als Bürgermeisterkandidat der Überparteilichen Wählergemeinschaft Wonsees nominiert.
Nachdem es in Wonsees schon bei den vergangenen Wahlen immer nur eine Liste gegeben hat und bislang keine zweite Gruppierung und damit auch kein weiterer Bürgermeisterkandidat erwartet wird, wird es wohl keine großen Überraschungen geben.
Des Rückhalts in der Bürgerschaft kann sich der 38-Jährige jedenfalls sicher sein. Bei der Nominierungsversammlung haben 76 Bürger über die Zulassung der Liste und des Bürgermeisterkandidaten entschieden. 71 stimmten für Andreas Pöhner, ein weiterer Kandidat stand nicht zur Auswahl.
Auch wenn er selbst betont, dass er ein bescheidener Mensch, so muss der nun offizielle Kandidat doch zugeben: "Das erfüllt mich schon mit Stolz." Andreas Pöhner hatte in den letzten Monaten schon intensiv Zeit, sich auf die Aufgaben vorzubereiten.
"Gescheit oder gar nicht" Bereits im Sommer hatte ihn der amtierende
Bürgermeister Günter Pfändner angesprochen und zu seinem Favoriten bei der Wahl eines Nachfolgers erkoren. Für Andreas Pöhner war schnell klar: "Wenn ich etwas anpacke, dann mache ich es entweder gescheit oder gar nicht - und ich mach es gescheit." Also begann er, sich einzuarbeiten. Und ist auch, wie sein Vorgänger, in die CSU eingetreten: "Da tut man sich einfach leichter, etwas für die Gemeinde zu erreichen. Aber innerhalb von Wonsees und der Liste spielt die Parteizugehörigkeit keine Rolle."
Klare Ziele Inhaltlich hat sich der 38-Jährige schon klare Ziele gesetzt. Die flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet gehört eindeutig dazu. "Wir wollen, dass in zwei Jahren jeder Haushalt Zugang zu 16 000er DSL hat." Eine große Herausforderung angesichts der derzeit DSL-technisch mehr als miserablen Lage. Doch Pöhner will es packen.
"Internet ist heute so wichtig wie Strom und Kleidung. Ich merke ja am eigenen Leib, was das für ein Unterschied ist auf der Arbeit in Kulmbach und zu Hause in Großenhül. Internet ist wichtig, um neue Familien in unsere schöne Gemeinde zu locken."
Ein zweiter Schwerpunkt soll auf dem Schulgebäude liegen. "Das kann man nicht einfach inserieren, und dann kauft es einer", sagt Pöhner, der für ein zeitnahes Nutzungskonzept plädiert - auch mit externer Hilfe. Entscheidend sei, dass die Sporthalle für die Gemeinde weiterhin nutzbar bleibt. Für die Vereine sei das unbedingt nötig.
Letztere lägen ihm ohnehin sehr am Herzen, so Pöhner weiter. "Gerade auf den Dörfern haben die Vereine unschätzbaren Wert, für Jugendliche gibt es ja kaum Alternativen.
Das Vereinsleben will ich, wo ich kann, weiter unterstützen." Für Andreas Pöhner ist das kein Neuland, denn er ist bereits in der Feuerwehr engagiert und war viele Jahre bei der Landjugend.
Zwölf Gemeinderäte gibt es in Wonsees insgesamt, sechs der bisherigen Räte kandidieren erneut auf der Einheitsliste. Die Liste der Überparteilichen Wählergemeinschaft ist so lang, wie seit vielen Jahren nicht mehr. 24 Wonseeser könnten kandidieren, 23 Plätze sind besetzt. Unter den Bewerbern sind viele neue Gesichter, die Liste ist jünger und weiblicher.
Über die Reihung wurde nicht lange gestritten. "Wir haben beschlossen, wir machen das alphabetisch.
Das ist ohnehin eine reine Persönlichkeitswahl, da ist es völlig egal, wer vorne und wer hinten steht."
Der amtierende Bürgermeister Günter Pfändner wird sich in Zukunft aus der örtlichen Politik zurückziehen, für die Kreistagsliste konnte er aber noch einmal gewonnen werden. Ganz ohne "Pfändner" kommt die Liste aber doch nicht aus. Alexander Pfändner, der Sohn des Bürgermeisters, tritt für die ÜWG an.