Schloss Thurnau: Graf Giech würde staunen

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Der Gebetserker war vor zwei Jahren einsturzgefährdet - jetzt ist er ein Schmuckstück. Fotos: Alexander Hartman
Der Gebetserker war vor zwei Jahren einsturzgefährdet - jetzt ist er ein Schmuckstück. Fotos: Alexander Hartman
Restaurator Uwe Franke übergibt eine Bronzetafel. Von links: Bürgermeister Martin Bernreuther, Uwe Franke, Landrat Klaus Peter Söllner, Uni-Präsident Stefan Leible, Marion Resch-Heckel von der Regierung von Oberfranken sowie Klaus Bodenschlägel von der Stiftung.
Restaurator Uwe Franke übergibt eine Bronzetafel. Von links: Bürgermeister Martin Bernreuther, Uwe Franke, Landrat Klaus Peter Söllner, Uni-Präsident Stefan Leible, Marion Resch-Heckel von der Regierung von Oberfranken sowie Klaus Bodenschlägel von der Stiftung.
 
So sah das "Chörlein" vor der Sanierung aus.
So sah das "Chörlein" vor der Sanierung aus.
 
Heute ist der Gebetserker ein Schmuckstück.
Heute ist der Gebetserker ein Schmuckstück.
 
Restauratoren haben ganze Arbeit geleistet.
Restauratoren haben ganze Arbeit geleistet.
 
Auch Familienwappen wurden freigelegt.
Auch Familienwappen wurden freigelegt.
 
Vom "Rothen Zimmer" aus geht es in den Gebetserker.
Vom "Rothen Zimmer" aus geht es in den Gebetserker.
 
Rechts der Gebetserker, links der Kirchgang.
Rechts der Gebetserker, links der Kirchgang.
 
Der sanierte Gebetserker von außen.
Der sanierte Gebetserker von außen.
 

Der Gebetserker im Thurnauer Schloss war vor zwei Jahren akut einsturzgefährdet. Nach der Sanierung ist er jetzt ein Schmuckstück.

Hans Georg von Giech würde wohl staunen, wenn er den sanierte Gebetserker sehen könnte. Der Graf war es, der das "Chörlein" des Thurnauer Schlosses Mitte im Jahr 1581 hat erbauen lassen - für Barbara Gräfin von Giech, die unter einer Gehbehinderung litt, die sie am Kirchgang hinderte. Und die deshalb den Gebetserker geschenkt bekam.

Es ist ein nur wenige Quadratmeter großer Raum, der vor zwei Jahren noch akut einsturzgefährdet war. Konstruktionsfehler und der mangelnde Bauunterhalt hätten dazu geführt, dass Quader der auskragenden Konsole aufgrund statischer Probleme herausgesprengt worden sind, sagt Restaurator Uwe Franke. Es habe dringender Handlungsbedarf bestanden, betont Franke, der die aufwändige Sanierung begleitet hat.


Familienwappen freigelegt

Ermöglicht haben diese die Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie die Oberfrankenstiftung, die für das Projekt je 150 000 Euro zur Verfügung gestellt haben. Das Bauwerk konnte so statisch instandgesetzt, die Fassade behutsam restauriert werden. Im Innenraum wurden bildliche Darstellungen wie auch Familienwappen freigelegt. Im Zuge des Projekts wurden auch das angrenzende "Rothe Zimmer" und der hintere Schneckenturm restauratorisch bearbeitet.

Von einem "kleinen, aber sehr markanten Meilenstein" bei der Sanierung des Schlosses sprach bei der gestrigen Feierstunde Landrat Klaus Peter Söllner (FW), der Vorsitzender des Stiftungsvorstands der Gräflich Giech'schen Stiftung ist. Dass der Gebetserker heute wieder ein Schmuckstück ist, stellten auch Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU), Baudirektorin Marion Resch-Heckel von der Regierung von Oberfranken sowie der Präsident der Bayreuther Uni, Stefan Leible, fest.


4,5 Millionen werden investiert

Die Restaurierung des Gebetserkers stellt nur den Auftakt für ein langfristiges Sanierungsprogramm auf Schloss Thurnau dar. Wie Landrat Klaus Peter Söllner mitteilte, werden allein in den nächsten drei Jahren rund 4,5 Millionen in den Nordflügel investiert.