Aufreger der Woche? Die beabsichtigte Waffenlieferung an die Kurden im Irak ist sicher einer. Die deutschen Rohr-Kreierer von Heckler & Koch etwa hätten ihre helle Schießfreude dran. Im Nahen Osten Frieden schaffen mit deutschen Waffen.
Es wäre nicht das erste Mal, dass aus unserem Lande nicht bloß die gute Mine zum bösen Spiel kommt. Der Deutsche greift nicht mehr selber zu den Waffen - er lässt greifen (hat sich in zwei Langzeitversuchen als die ökonomisch sinnvollere Variante herauskristallisiert und schont hiesiges Humankapital). Daher will man seit Jahren auch dauerhaft einen Sitz im Weltsicherheitsrat. Warum? Weil da die anderen Waffenhändler gleich mit am Tisch sind. Wie praktisch.
Wie tragisch das Selber-Hand-Anlegen in Schießanlagen enden kann, zeigt ein aktuelles Beispiel aus den USA: In Arizona hat eine Neunjährige einen erwachsenen Mann erschossen. Der 39-Jährige war ihr Ausbilder im Schießstand (!) und leitete das Mädchen - auf Wunsch der Eltern - gerade an, mit einer Uzi auf eine Zielscheibe zu schießen.
Das klappte noch, als die Schnellfeuerwaffe auf Einzelschussbetrieb eingestellt war; beim Dauerfeuer-Versuch verriss es der Neunjährigen die Waffe, der Ausbilder neben ihr wurde von einer Salve tödlich in den Kopf getroffen.
Nun planen die USA - nein: natürlich
kein schärferes Waffengesetz, wo denken Sie hin! Man überlegt aber, Kindern erst ab dem zwölften Lebensjahr das Hantieren mit Revolver & Co. zu erlauben. Man könnte freilich aus dem Unglück auch den umgekehrten Sch(l)uss ziehen: Hätte das Mädchen im Kleinkindalter und daheim im elterlichen Schützengraben den Umgang mit der Uzi geübt, wär's zur Tragödie jetzt nicht gekommen (vielleicht dafür halt schon früher).
... chapeau!