Das Schlosstheater Thurnau präsentiert mit "Dinner for one - Wie alles begann" die bislang lustigste Produktion.
"Jetzt soll isch auch noch Bühnedeutsch babbele?" Klausi Thielmann ist ein alternder Komiker, ein mittelmäßiger Schauspieler. Und er ist gemeinsam mit seiner schwangeren Partnerin Elvira auf der Suche nach einer neuen Rolle. Für Regisseur Herrn Schlenck sind beide die letzte Chance für die Besetzung seines neuen Stücks: Den Klassiker "Dinner for one".
Bei der Premiere des Stückes "Dinner for one - Wie alles begann" am Samstagabend im Thurnauer Schlosstheater hat das Publikum Tränen gelacht. Wolfgang Krebs hat in der Rolle des Klausi beeindruckt und die Besucher mitgerissen.
Im breitesten hessischen Akzent fällt Klausi immer wieder aus seiner Rolle als Butler James heraus. Er und Elvira (Anna Luisa Zimmermann) haben eine lange gemeinsame Vergangenheit. Jeder von beiden hat seine eigene kleinere oder größere Profilneurose.
"Isch drink eichentlisch net" Schon bei den Proben ist Regisseur Schlenck dem Nervenzusammenbruch nahe. Denn Klausi weiß einfach alles besser. Der Tiger im Stück ist für ihn eine Zur-Schau-Stellung von unterdrückter Kraft und Stärke, ihm missfällt die erniedrigende Art der Miss Sophie dem Diener gegenüber. Und das mit dem Alkohol? "Isch drink eichentlisch net", beteuert Klausi. Schließlich beugt er sich aber. Nicht ohne den entsprechenden Druck von Elvira, die die Miss Sophie spielt. So dass der Silvesterklassiker um den 90. Geburtstag von Miss Sophie schließlich aufgeführt wird.
Er unfähig, sie herrisch? Doch ganz können Klausi und Elvira doch nicht aus ihrer Haut. Zwischen den beiden knistert es. Immer wieder eskaliert die Situation. Elvira hält Klaus für unfähig.
Er sie für herrisch. Doch irgendwie können beide auch nicht ohneeinander und versuchen, ihre Arbeit gut zu machen - mit kleineren und größeren Zwischenfällen.
"Dinner for one - wie alles begann" ist eine der besten und mit Sicherheit die lustigste Produktion des Schlosstheaters Thurnau bisher und kommt dabei so gut wie ohne Klamauk aus.
Es sticht unter den bisherigen Produktionen deutlich heraus und ist absolut sehenswert.
Weitere Aufführungen sind am 28. und 30. November, am 5., 12., 19., 27. und 31. Dezember sowie am 2., 4. und 10. Januar jeweils um 20 Uhr. Für alle Vorstellungen sind noch Karten verfügbar. Reservierungen sind unter der Telefonnummer 09203/ 9738680 möglich.