Sanierung mit Hindernissen in Rugendorf

1 Min
Pfarrerin Kathrin Klinger, Kirchenvorstandsmitglied Sandra Zeitler und Jungscharleiter Frank Preußners (von links) räumen den Gemeindesaal wieder ein. Foto: Matthias Beetz
Pfarrerin Kathrin Klinger, Kirchenvorstandsmitglied Sandra Zeitler und Jungscharleiter Frank Preußners (von links) räumen den Gemeindesaal wieder ein. Foto: Matthias Beetz
Mehr schlecht als recht isoliert ist die Heizungsleitung vom Pfarr- in das Gemeindehaus. Foto: Matthias Beetz
Mehr schlecht als recht isoliert ist die Heizungsleitung vom Pfarr- in das Gemeindehaus. Foto: Matthias Beetz
 

So hatten sich das die Rugendorfer wirklich nicht vorgestellt: Aus der Erweiterung der Küchenzeile im Gemeindesaal ist eine ausgewachsene Baustelle geworden. Noch bis Pfingsten finden deshalb alle gemeindliche Unternehmungen im benachbarten Pfarrhaus statt.

"Das Wohnzimmer im Pfarrhaus ist jetzt sozusagen das Wohnzimmer der Kirchengemeinde", sagt Pfarrerin Kathrin Klinger, die die Kirchengemeinden Stadtsteinach und Rugendorf betreut und ihren Wohnsitz in Stadtsteinach hat. So gesehen ist es ein Glücksfall, dass das Rugendorfer Pfarrhaus derzeit nicht bewohnt ist. Mittagsbetreuung, Seniorennachmittag, Kindergottesdienste, Frauenfrühstück und andere Veranstaltungen können - wenn auch unter etwas beengteren Verhältnissen - planmäßig stattfinden.

Das seit etwa zwei Jahren wieder geschäftigere Gemeindeleben war es im Grunde auch, dass zur jetzigen Situation geführt hat. "Wir haben einfach gemerkt, dass dass die Küchenzeile mit dem Mini-Spülbecken und dem Durchlauferhitzer einfach zu klein ist", sagt Sandra Zeitler vom Kirchenvorstand.

Dass die politische Gemeinde gleich bereit war, sich an den Kosten von 4000 Euro für eine Küchenerweiterung zur Hälfte zu beteiligen, hat die Kirchengemeinde natürlich gefreut. "Allerdings mussten wir für den Herd und für die Spülmaschine auch an den Strom ran", erzählt Kathrin Klinger.


Überraschung im Untergrund

Harald Hohner kümmerte sich darum. Doch mit einem einfachen "Strippenziehen" vom Pfarr- ins Gemeindehaus war es dann doch nicht getan. Beim Aufgraben an der Außenwand stellte sich heraus, dass die Heizungsrohre vom Pfarrhaus her mehr schlecht als recht isoliert waren.

Damit war endlich auch die Erklärung dafür gefunden, warum sich der Gemeindesaal nie richtig erwärmte. "Von 100 Prozent Heizleistung sind schätzungsweise nur um die 30 Prozent angekommen", erklärt Kathrin Klinger. Über den enormen Energieverlust ("Wir haben also die ganze Zeit den Hof beheizt") tröstet die Erkenntnis allerdings nicht hinweg, zumal sich die Ausgaben für die Kirchengemeinde zuzüglich der "Nebenkosten" inzwischen mit rund 4500 Euro mehr als verdoppelt haben. Fraglich ist auch noch, wie man die Leitung am besten isoliert, ohne die Baustelle (und die Rechnung) nochmals zu vergrößern...


Rückkehr nach Pfingsten

Im Saal selbst sind die Arbeiten weit fortgeschritten. Mitglieder des Kirchenvorstands und Mitarbeiter der Mittagsbetreuung haben dem Raum einen neuen Anstrich verpasst. Und die erweitere neue alte Küche ist auch fast fertig installiert.

"Ich gehe davon aus, dass wir den Saal nach Pfingsten wieder nutzen können", sagt Sandra Zeitler. Und hofft wie Kathrin Klinger, dass sich der eine oder andere Spender findet, der die finanzielle Belastung mindern hilft. Immerhin ist die evangelische Gemeinde durch die Kirchen- und die Leichenhallensanierung schon stark genug gefordert...