Die Sensation des Wahlabends? - Rugendorf: Dort wurde der amtierende Bürgermeister Martin Weiß abgewählt.
Ein Warnschuss für ihn war bereits die Nichtnominierung durch seine bisherigen Unterstützer gewesen, nun musste er sich knapp seinem Herausforderer Ralf Holzmann geschlagen geben. Im Gemeinderat hat Weiß auch nur das fünftbeste Ergebnis erreicht - immerhin hat seine Gruppierung aber mit sieben (zu fünf) Sitzen die Mehrheit.
Ebenfalls als überraschend zu bewerten ist das Resultat in Neuenmarkt - Bürgermeister Siegfried Decker hat seine drei Herausforderer deutlich in die Schranken gewiesen. Zudem löst seine neue Gruppierung die SPD/Offene aus dem Stand als stärkste Fraktion im Gemeinderat ab. Das alles ist ein Votum, das dem Gemeinderats-Gremium die Aufgabe gibt, mit dem Bürgermeister zusammenzuarbeiten.
Überraschend sicher auch das deutliche Ergebnis in Stadtsteinach, wo Roland Wolfrum (SPD) mehr als zwei Drittel der Wähler für sich einnehmen konnte.
Als unerwartetes Ergebnis ist schließlich das in Wirsberg zu werten: 26 Stimmen Vorsprung für Amtsinhaber Hermann Anselstetter zeigen dem dienstältesten Bürgermeister im Kreis, dass er sich in den kommenden sechs Jahren deutlich mehr bemühen muss, die Bürger von seiner Politik zu überzeugen.
Drei Stichwahlen stehen an: In Neudrossenfeld werden die Karten neu gemischt. Es wird darauf ankommen, wie sich die fast 600 SPD-Wähler entscheiden. In Thurnau dürfen die Unterstützer Veit Pöhlmanns - da geht es immerhin um 470 Stimmen - den Ausschlag geben, hier muss sich Bürgermeister Dietmar Hofmann (SPD/OL) angesichts des geringen Abstands des CSU-Bewerbers Martin Bernreuther sehr anstrengen, will er siegen.
Schwierig wird es sicher auch für Bürgermeister Norbert Volk in Marktleugast, der mit Franz Uome (CSU) fast gleich auf ist und mit ihm um rund 390 Stimmen buhlen muss. Sie waren Reiner Meisel, dem Bewerber der Freien Wähler, zugefallen, die Volk im Vorfeld nicht mehr nominiert hatten.