Revival für Poldis Knabenkapelle?

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Zwischenstopp der Knabenkapelle bei einem Ausflug in die Berge Fotos: privat
Zwischenstopp der Knabenkapelle bei einem Ausflug in die Berge Fotos: privat
Bei einem Gastspiel in Bonn wurden von der Knabenkapelle sogar Fernsehaufnahmen gemacht. Das war damals eine kleine Sensation.
Bei einem Gastspiel in Bonn wurden von der Knabenkapelle sogar Fernsehaufnahmen gemacht. Das war damals eine kleine Sensation.
 
Ein bisschen wehmütig blättert Willy Kastner (70) in seinem Fotoalbum. Er war als Junge bei der Knabenkapelle, möchte jetzt ein Treffen mit den Ehemaligen initiieren. Foto: Sonny Adam
Ein bisschen wehmütig blättert Willy Kastner (70) in seinem Fotoalbum. Er war als Junge bei der Knabenkapelle, möchte jetzt ein Treffen mit den Ehemaligen initiieren. Foto: Sonny Adam
 
Willy Kastner hat Tuba gespielt.
Willy Kastner hat Tuba gespielt.
 

Die Knabenkapelle von Poldi Schott war legendär. Heuer wäre der Musiker 100 Jahre alt. Jetzt möchte Willy Kastner ein Ehemaligentreffen organisieren.

Willy Kastner, der in Kulmbach eigentlich als Boxer und Sportler par excellence bekannt ist, hat früher auch Musik gemacht. Jetzt - im Alter von 70 Jahren - möchte er seine Musikerkarriere wiederaufleben lassen. "Ich würde so gerne ein Ehemaligentreffen von Musikern, die in der Knabenkapelle dabei waren, organisieren", sagt Kastner. Er selbst war einer davon. "Ich habe eigentlich angefangen, Geige zu spielen. Drei Jahre lang. Aber mir hat es nicht so viel Spaß gemacht", erzählt Kastner von seiner Musiker-Karriere. "Ich wollte damals immer in die Knabenkapelle. Und als mein Vater dann nach einem Motorradunfall im Krankenhaus lag, habe ich meine Mutter herumbekommen und sie hat mich bei der Knabenkapelle angemeldet", so Kastner. Sechs Jahre lang spielte er mit - von 1962 bis 1968. "Ich wollte damals eigentlich Trompete spielen. Aber der Poldi Schott hat gesagt, ,Nichts da, wir brauchen eine Tuba', und dann habe ich Tuba gelernt", erzählt Kastner. "Mit 18 Jahren mussten wir die Knabenkapelle verlassen. So war das damals", erinnert sich Kastner wehmütig. Kastner hat sich dann für die Karriere als Sportler entschieden.


Treffen im Herbst

Jetzt möchte er ein Ehemaligentreffen ins Leben rufen. Das Treffen soll im Herbst stattfinden. "Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben", sagt Kastner. Der heute 70-Jährige hofft, dass sich möglichst viele Musiker melden. "Den Poldi im Himmel würd's freuen", ist sich Kastner sicher.
In erster Linie geht es darum, die alten Bekannten von damals wieder zusammenzubringen, Erinnerungen auszutauschen, gemeinsam alte Fotos anzuschauen und über die damalige Zeit zu schwadronieren. Insgeheim hofft Kastner jedoch, dass sich vielleicht aus dem Treffen eine Art Revival-Band formieren könnte. "Bestimmt gibt es noch ein paar von damals, die Lust hätten, auch wieder ein bisschen gemeinsam Musik zu machen", sagt Kastner und fügt hinzu: "Ich hätte Lust."
Die Knabenkapelle war nicht nur in Kulmbach bekannt. Unter der strengen Regie von Poldi Schott hat die Kapelle, Ausflüge nach Paris unternommen, in die Berge. Die Musiker haben in Bonn gespielt, in der Villa Hammerschmidt, im Wiesbadener Kurhaus. "Wir haben auch bei vielen Wettbewerben mitgemacht, und wir hatten tolle Erfolge", so Kastner. Das Repertoire, das Poldi Schott aufgelegt hat, reichte von Marschmusik und Oberkrainer-Musik bis hin zu Jazzklängen. "Wir haben beim Oktober fest und bei der Kieler Woche gespielt, sogar beim Gäubodenfest in Straubing. Wir haben mit der Kapelle viel erlebt."
Bei der Knabenkapelle waren übrigens nicht nur Knaben dabei, sondern auch Mädchen. "Die waren unsere Maskottchen", sagt Kastner und betont, dass natürlich auch die Mädels eingeladen sind, sich zu melden.