"Picassos" Kunst kommt nach Thurnau

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Museumsleiterin Sandra Bali mit einem Keramikteller, der die Stüdemann-Sammlung bereichert. Fotos: Alexander Hartmann
Museumsleiterin Sandra Bali mit einem Keramikteller, der die Stüdemann-Sammlung bereichert. Fotos: Alexander Hartmann
Günther Stüdemann hier beim Bemalen eines Kruges
Günther Stüdemann hier beim Bemalen eines Kruges
 
Christian Ziegler und und Kerstin Vogt vom Bayernwerk übergaben die Teller Museumsleiterin Sandra Bali (links) und Bürgermeister Martin Bernreuther (rechts).
Christian Ziegler und und Kerstin Vogt vom Bayernwerk übergaben die Teller Museumsleiterin Sandra Bali (links) und Bürgermeister Martin Bernreuther (rechts).
 

Günther Stüdemann galt als begnadeter Maler und Keramikkünstler. Sieben seiner Werke wurden jetzt dem Thurnauer Töpfermuseum vermacht.

Er wurde ob seines Ideenreichtums und seines malerischen Talents "Picasso von Oberfranken" genannt, wie das Thurnauer Töpferurgestein Heinz Schnauder 2014 erklärt hat: Die Rede ist von Günther Stüdemann, einem Maler und Keramikkünstler, der 1890 in Berlin geboren wurde und viele Jahrzehnte bis zu seinem Tod 1981 in Thurnau gelebt hat. Stüdemann hat das Töpfermuseum gegründet und maßgeblich dazu beigetragen hat, dass Thurnau heute bundesweit als Töpferort wahrgenommen wird.


Sieben Keramikteller

Seinen Werken wird im Museum viel Platz eingeräumt. Die Sammlung wird jetzt um sieben Keramikteller bereichert, die das Bayernwerk als Schenkung übergeben hat. Warum der Stromlieferant im Besitz der Kunstwerke war? Das lässt sich nur vermuten.
"Wir haben die Teller in unseren Archiven gefunden und gehen davon aus, dass sie von einem früheren Vorstand erworben worden sind", sagte Kommunalbetreuer Christian Ziegler bei der Übergabe.


Handwerk wird Kunsthandwerk

Günther Stüdemann wurden an den Kunstakademien in Hamburg und Berlin zum Maler ausgebildet. Er stellte seine Aquarelle - meist Landschaftsbilder - in ganz Deutschland aus, bis er im Jahre 1924 beschloss, nach Süditalien zu reisen. An der Amalfiküste entdeckte er seine Leidenschaft für die Keramik. Dort hat er die Fayencemalerei erlernt, mit der er das Handwerk zum Kunsthandwerk entwickelt habe, wie Museumsleiterin Sandra Bali erläuterte. "Aus dieser Zeit rühren auch seine favorisierten Motive, der Fisch, der Esel oder die Eule."


Thurnauer Erzeugnisse

Diese Motive finden sich auf den Stücken, die dem Museum vermacht wurden. Es sind sieben Stüdemann-Kunstwerke. Ein weiterer Teller, der übergeben wurde, ist nicht signiert, aus Expertensicht aber ebenfalls ein Thurnauer Erzeugnis. Der Wert der acht Keramikteller wird auf insgesamt 2000 Euro geschätzt.
Bürgermeister Martin Bernreuther freute sich, dass die Zahl der Stücke, die an Günther Stüdemann erinnern, durch die Schenkung noch größer wird.