Rund um den Felsenhain und Burg Zwernitz herrscht oft Parkchaos. Die Anwohner fordern seit langem, dass die Schlösserverwaltung Abhilfe schafft. Passiert ist bisher nichts.
Auf 100 Einwohner kommen oft Hunderte Besucher, die mit den Autos anreisen. Sanspareil ächzt unter dem Besucheransturm, der in dem beschaulichen Wonseeser Ortsteil oft mit einem Parkchaos verbunden ist, denn: Mit der Burg Zwernitz, dem Morgenländischen Bau und dem Felsengarten hat Sanspareil zwar mehrere Sehenswürdigkeiten, eines hat es aber nicht: eine ausreichende Zahl an Stellplätzen. "Wir sind die Leidtragenden", hat Tobias Weggel schon im Sommer 2021 im Gespräch mit BR erklärt. Er gehört zu denen, die über die Verkehrs- und Parksituation klagen und eine Entlastung fordern.
"Strohhaus"-Wiese kommt nicht in Frage
Weggel sieht die Staatliche Schlösserverwaltung in der Pflicht, Abhilfe zu schaffen. Während der Markt Wonsees entlang des Parks Stellflächen für 20 bis 25 Autos anbietet, verfügt diese nur über den kleinen Busparkplatz, obwohl sie mit ihren Attraktionen die Touristen lockt. "Jeder Rewe, jeder Edeka muss für seinen Laden eine ausreichende Zahl an Parkplätzen schaffen. Warum macht das die Schlösserverwaltung nicht?", fragt Weggel.
Er hält unter anderem die "Strohhaus"-Wiese als Stellfläche für geeignet, die sich im Anschluss an den gemeindlichen Parkplatz auf der Seite zum Hain befindet. Dort werden aber keine Autos parken. Das hatte Pressesprecherin Franziska Wimberger schon vor einem Jahr deutlich gemacht. Dies sei nicht möglich, da der Felsengarten ein denkmalgeschützter Naturpark und Teil des Landschaftsschutzgebietes Fränkische Schweiz-Veldensteiner-Forst sei.
Eine wenig erfreuliche Nachricht, die Bürgermeister Andreas Pöhner (CSU) dazu veranlasst hat, nach Alternativen zu suchen. Er hat eine Wiese ins Auge gefasst, die sich an der Zufahrt zum Sanspareiler Pferdeparadies befindet. "Dort könnten wohl bis zu 50 Autos abgestellt werden", schätzt der Bürgermeister, der mit dem Besitzer in Kontakt getreten ist. Das Grundstück gehöre der Pfründestiftung, die ihre Verkaufsbereitschaft signalisiert habe. "Das habe ich der Schlösserverwaltung im September mitgeteilt."
Ob der Kauf inzwischen über die Bühne gegangen ist? Er ist es nicht. Wie Pressesprecherin Ines Holzmüller nun mitteilt, befinde man sich nach wie vor "im konstruktiven Austausch mit dem Markt Wonsees und der örtlichen Polizei". Darüber hinaus stehe die Schlösserverwaltung auch in Kontakt mit der Pfründestiftung der evangelischen Kirche, da sich deren Grundstück möglicherweise als Standort für einen weiteren Parkplatz eigne, heißt es im Antwortschreiben aus München. "Dieser Platz könnte - falls in Stoßzeiten notwendig - zusätzlich zum bereits vorhandenen befestigten Parkplatz der Gemeinde genutzt werden." Die Gespräche seien jedoch noch nicht abgeschlossen.
Nachricht ist nicht zufriedenstellend
Eine Nachricht, die die Sanspareiler nicht zufriedenstellt. "Mir ist es unverständlich, dass noch nichts passiert ist. Wir wollen, dass die Schlösserverwaltung endlich aktiv wird und dafür sorgt, dass das Parkchaos ein Ende hat", sagt Tobias Weggel, der eine zeitnahe Lösung anmahnt, die sich auch der Bürgermeister wünscht. "Wir hoffen, dass die Schlösserverwaltung den eingeschlagenen Weg fortsetzt und die Fläche bald erwirbt", stellt Andreas Pöhner in diplomatischerem Ton fest.
Pöhner weiß, dass damit nicht nur den Einheimischen geholfen wäre, sondern auch den Touristen, für die die Parkplatzsuche oft eine Zumutung ist. Die Gemeinde sei sogar bereit, einen Beitrag zu leisten, sollte Abhilfe geschaffen werden. "Ich kann mir vorstellen, dass wir dann auf der Fläche den Winterdienst übernehmen."