Es gibt Irritationen im Vorfeld des Abschlussballes der Tanzschule Barbic für die Kulmbacher Gymnasien - und zwar wegen der Bewirtung.
Der blaue Zettel enthält durchaus brisanten Inhalt. Mit ihm wendet sich die Tanzschule Barbic an die Teilnehmer der Abschlussbälle der beiden Kulmbacher Gymnasien am kommenden Samstagabend in der Stadthalle. Von einem unschönen Novum ist die Rede. "Aufgrund der aktuellen Pächtersituation in der Stadthalle ist es dieses Jahr leider das erste Mal seit 25 Jahren, dass es eine Bewirtung durch Servicekräfte an den Tischen NICHT mehr geben wird." Die Gäste werden demnach ihre Getränke an zwei Ausschankstellen im Foyer der Halle selber holen müssen.
Aber nicht nur das. So sei auch die Rede davon, dass für die Schüler und deren Begleitungen kein Speisenangebot am Abend gemacht werde. "Das ist der aktuelle Stand. Sonst gab es immer fünf kleinere Gerichte wie Salat, ein Nudel- und ein kleines Fleischgericht sowie Dessert. Das ist ja auch ausreichend."
"Wir reden von 600 Euro extra"
Tanja Barbic erläutert die Hintergründe, die aus ihrer Sicht zu dem ungewöhnlichen Schritt geführt hatten. "Wir verhandeln seit Monaten mit dem zuständigen Caterer, der Familie Paetsch. Angeblich, so sagte man uns, würden solche Bälle zu wenig Umsatz abwerfen. Mit der Folge: Wir als Veranstalter hätten die Kosten für das Servicepersonal komplett selber übernehmen müssen, was üblicher Weise in der Gastronomie über den Verkauf von Speisen und Getränken getragen wird. Wir reden da von bis zu 600 Euro - zusätzlich zu den Kosten, die wir ohnehin tragen müssen: Hallenmiete, Band, Gema-Gebühren, Feuerwehr sowie die Leihgebühr für Tischdecken. Das aber hätte wiederum bedeutet, die Eintrittskarten deutlich teurer zu machen. Das aber wollten wir den Besuchern nicht zumuten."
Das Ehepaar Barbic könne nicht verstehen, dass für den zuständigen Gastronom bei einer solchen Veranstaltung kein Gewinn abfalle, um Personalkosten zu finanzieren. "Es sind bis zu 700 Besucher da. Wenn Essen und Trinken gut und preislich in Ordnung ist, müsste was hängenbleiben", sagt Tanja Barbic.
Tanja Barbic habe ihrerseits das Angebot gemacht, das Catering in Eigenregie zu organisieren. "Wenn ich die Küche hätte benutzen dürfen, wäre das machbar gewesen. Dann hätte ich natürlich auch den Erlös daraus beansprucht." Doch dazu kommt es nicht, denn das Benutzen der Küche sei ihr nicht möglich. Den Umzug in eine andere Halle habe man ins Kalkül gezogen, sagt die Tanzlehrerin. "Wir haben wieder Anstand davon genommen. Die Atmosphäre und das Umfeld der Stadthalle sind schön, wir sind nicht erpicht, Kulmbach den Rücken zu kehren."
Woanders kein Problem
Als Veranstalter bittet sie Schüler und Eltern um Verständnis. "Natürlich fragen die Leute nach, was in den 18 Euro Eintrittspreis - die Schüler kommen gratis rein - an Essen und Trinken dabei ist. Sie haben wenig Verständnis für die Umstände. Wir kennen das von anderen Veranstaltungsorten auch anders. In Wunsiedel ist man uns gegenüber sehr entgegenkommend, dort hat der Caterer pro blemlos auch den Service selber übernommen. Gleiches gilt für Bischofsgrün und Modschiedel."
"Ich bin regelrecht erschrocken"
Editha Paetsch, die als Caterer für den Abschlussball verantwortlich zeichnet, ist überrascht von der Handzettel-Aktion der Familie Barbic. "Ich bin regelrecht erschrocken, als man mir davon berichtet hat", sagt die Kulmbacher Gastronomin. Und sie fügt hinzu: "Der letzte Stand war: Die Veranstalter verzichten auf den Service und jegliches Essen, es soll nur Getränke im Foyer geben. Was die Servicekräfte angeht, so ist es gang und gebe, dass bei solchen Veranstaltungen die Bedienungen vom Veranstalter mitgetragen werden."
Jetzt weiß ich endlich, was man unter "First World Problems" versteht.
Meinem Vorredner muss ich hier voll und ganz recht geben. Ich erinnere mich, dass wir letzten Sommer unter dem gleichen Catering in der Stadthalle äußerst schlecht bis gar nicht bedient wurden. Dann lieber gleich Selbstbedienung als ewig oder umsonst auf Bedienungen warten. Es sei zu überlegen ober der Catering der Stadthalle nicht eine Nummer zu groß für ein kleines Stadtcafe ist?!
Nach unseren Erfahrungen im letzten Jahr kann ich nur sagen, dass es kein Schaden ist, wenn man sich die Getränke selbst holt. Lieber so, als bestellt und dann nix - oder erst kurz vor dem verdursten was bekommen, was man gar nicht bestellt hat. Vielleicht wird dann auch mehr konsumiert. Das Essen musste man bereits Tage vorher bestellen und geschmacklich war´s sehr dürftig. Vielleicht ist deshalb soviel übrig geblieben.........
Die Veranstaltung war aber trotzdem sehr gelungen und wird es wohl auch dieses Jahr - ohne Bedienungen - sein.