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Neue Ansätze fürs alte Gemäuer der Nordeck

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Im Frühling ist ein Ausflug auf die Burgruine Nordeck, die teilweise noch aus dem elften Jahrhundert stammt, besonders schön
Im Frühling ist ein Ausflug auf die Burgruine Nordeck, die teilweise noch aus dem elften Jahrhundert stammt, besonders schön
Fritz Maier von den Bayerischen Staatsforsten ist froh, dass sich jetzt ein Zusammenschluss von begeisterten Stadtsteinachern um die Pflege der Burgruine Nordeck kümmern möchte
Fritz Maier von den Bayerischen Staatsforsten ist froh, dass sich jetzt ein Zusammenschluss von begeisterten Stadtsteinachern um die Pflege der Burgruine Nordeck kümmern möchte
 

Nach der Sanierung der Neideck will sich ein Zusammenschluss von Institutionen um Stadtsteinachs historisches Wahrzeichen kümmern.

Einen eigenen "Pflegeverein" für die Nordeck, wie ihn sich der Leiter des Forstamtes Nordhalben Fritz Maier nach der aufwendigen Sanierung der Burgruine gewünscht hat, gibt es zwar auch ein Jahr nach der Sanierung noch nicht. Doch Bürgermeister Roland Wolfrum ist zuversichtlich, dass auch ein loser Zusammenschluss die Pflege der Anlagen rund um die Nordeck gewährleisten kann.


Mit Hochdruck eingebracht

Die Bayerischen Staatsforsten haben 350 000 Euro in die baufällig gewordene Ruine Nordeck investiert. 18 Tonnen Steine wurden bei der Sanierung der Burgruine Nordeck neu verarbeitet: Muschelkalk, der den Originalsteinen sehr ähnlich ist.

Die Ruine ist mit Trasskalkmörtel, der mit Hilfe von Hochdruck in die Fugen eingebracht worden ist, mit Bohrankern stabilisiert worden.
"Aber wir sind nicht die Gärtner der Nordeck", zeigte einst der Leiter des Forstbetriebes Nordhalben die Grenzen der Bayerischen Staatsforsten auf. Fritz Maier regte an, einen Verein zur Pflege der Nordeck zu gründen. Der Verein solle den Rasen auf dem umliegenden Areal mähen und das Umfeld pflegen. Jetzt, ein Jahr nach Fertigstellung der Sanierung, gibt es solch einen Verein noch immer nicht. Trotzdem sind die Verantwortlichen einen großen Schritt weiter.


Zusammenschluss packt an

"Wir haben keinen neuen Verein gegründet, sondern ein Zusammenschluss aus mehreren, bereits bestehenden Institutionen wird sich um die Pflege der Nordeck kümmern", sagt Bürgermeister Roland Wolfrum (SPD). Konkret sind das der Frankenwaldverein, der Franken-Stammtisch, der Tourismusverein der Stadt Stadtsteinach und die Stadt selbst.

"Nach Ostern werden wir das Areal um die Nordeck mähen - eben dann, wenn die Frühlingsarbeiten losgehen", verspricht Wolfrum und hat die Aufgabe explizit an Toni Ott, der sonst im Bauhof arbeitet, delegiert.
Ott wird sich um die ehrwürdige Burgruine aus dem 11. Jahrhundert kümmern. Ob Mäharbeiten oder auch mal das Ausschneiden von Büschen oder das Ausbessern einer Stufe - abwechselnd sollen die Vereine und die Stadt für Ordnung rund um die Nordeck sorgen.

"Wir von den Bayerischen Staatsforsten freuen uns, wenn sich Stadtsteinacher Bürger finden, die sich um die Burgruine Nordeck kümmern, weil sie ihnen am Herzen liegt", sagt Fritz Maier. "Wir haben keine Wünsche an die Organisationsform, Hauptsache es klappt. Das werden wir in diesem Jahr in der Praxis sehen", sagt Maier.
Tatsächlich rückt aber die Burgruine Nordeck, die als Wahrzeichen Stadtsteinachs gilt, auch anderweitig in den Fokus der Aufmerksamkeit. Denn die Burgruine soll im Rahmen des Leader-Förderprogrammes und im Zug einer Konzepterstellung der Frankenwaldallianz einbezogen werden. Was genau entstehen soll, darüber möchte der Bürgermeister noch nichts verraten. "Wir sind gerade im Arbeitskreis an der Konkretisierung der Ideen, müssen natürlich auch erst alles im Stadtrat beschließen", so Wolfrum.


60 Prozent Zuschuss

Fest steht, dass Maßnahmen über das Leader-Programm zu 60 Prozent bezuschusst werden können. Weitere Anteile könnte möglicherweise die Oberfrankenstiftung übernehmen.

"Generell gibt es in der Frankenwaldallianz die Highland-Destinationen wie die Radspitze, den Kreuzberg bei Wartenfels, den Knock in Presseck - und es gibt auch ein Tal-Projekt, in das der Ausbau einer Erlebnis-Achse Steinachtal mit der Nordeck fallen würde", erläutert Clemens Angermann vom Landratsamt Kulmbach. Generell könnte im Rahmen einer Erlebnisachse Steinachtal ein "Erlebnispfad" für Wanderer und sanften Tourismus entstehen, der vom Marktplatz über die Nordeck bis zum Waffenhammer und zur Neumühle reichen könnte. Thema könnte beispielsweise das Mittelalter sein. Alles sei noch in der "Findungsphase", erklärte Angermann.

Bis Ende des Monats wollen die Arbeitsgruppen in Marktrodach, Presseck, Wartenfels und Stadtsteinach jedenfalls die möglichen Projekte konkretisieren."Die Konzeption der Projekte wird sicherlich noch das ganze Jahr 2016 in Anspruch nehmen, aber im nächsten Jahr sollten die Projekte dann schon begonnen werden", so Angermann. Das Leader-Programm läuft bis zum Jahr 2020.