Die Raps-Stiftung unterstützt den Kulmbacher Verein Nepalhilfe mit 55 000 Euro bei der Sanierung ihrer durch das schwere Erdbeben beschädigten Schulen. Mitarbeiter der Firma reisen außerdem als Aufbau-Helfer in die Krisenregion. Ende August geht's los.
Rajdoot Silwal steht vor dem zerstörten Haus seiner Familie. Hier kann nach dem schweren Erdbeben vom Frühjahr niemand mehr wohnen. Und in der Schule in Malekhu ist nur ein eingeschränkter Unterrichtsbetrieb in Schichten möglich, weil Gebäudeteile wegen der entstandenen Schäden geschlossen werden mussten. Der Junge, ein Patenkind der Kulmbacher Nepalhilfe, hofft nun mit vielen anderen Kindern, dass die Schulen saniert werden, und dass seiner Familie jemand hilft, ein neues Zuhause zu bauen.
Hilfe kommt aus Kulmbach Die Hilfe kommt bald, ermöglicht vom der Adalbert-Raps-Stiftung, die dem Verein Nepalhilfe mit einer großzügigen Spende unter die Arme greift: Sie übernimmt die Kosten für die Sanierung der Schulen - insgesamt 55 000 Euro. "Wir würdigen damit das besondere Engagement vieler Kulmbacher, die sich seit Jahren mit tollen Projekten engagieren."
Sonja Promeuschel und ihren Kollegen vom Vorstand der Nepalhilfe fällt damit ein Stein vom Herzen: "Wir hätten das jetzt nicht finanzieren können, aber es ist sehr wichtig, dass der Schulbetrieb wieder normal läuft." Jeder Euro, den die Nepalhilfe erhält, kommt den Betroffenen zugute. "Wir haben keine Verwaltungskosten und finanzieren unsere eigenen Einsätze immer selbst." Und noch etwas ist für Sonja Promeuschel wichtig: "Wir sind auch dann noch für die Menschen da, wenn andere Hilfsorganisationen längst wieder abgereist sind."
Schon Ende August wird eine Delegation aus Kulmbach nach Nepal reisen und die nötigen Baumaßnahmen in die Wege leiten. Wenn sich die Gruppe auf den Weg macht, wird sie einige Gäste dabei haben: Menschen, die zupacken wollen und können und die helfen werden, die zerstörten Häuser der Kulmbacher Patenfamilien wieder aufzubauen.
Vor wenigen Tagen hat Stiftungsvorstand Frank Kühne einen Brief an alle Mitarbeiter der Firma Raps geschrieben und ihnen angeboten, die Kosten für einen zweiwöchigen Arbeitseinsatz in Nepal zu übernehmen. Die Mitarbeiter müssen dafür Urlaubstage opfern, handwerkliches Können und Fachwissen mitbringen und hart arbeiten.
Mehr als 20 Interessierte kamen gestern zu einem ersten Informationsgespräch, sieben entschieden sich spontan, dass sie unbedingt dabei sein wollen.
Anpacken statt sich freizukaufen Zu ihnen gehört Roswitha Butler-Markolf, Leiterin des Rohstoff-Einkaufs mit Reise- und Baustellenerfahrung. Beton zu mischen und zu mauern traut sie sich zu. Was motiviert sie? "Meistens kaufen wir uns doch frei, indem wir eine Spende machen. Jetzt haben wir die Möglichkeit, vor Ort anzupacken. Das möchte ich gerne machen."
Diese Einstellung treibt auch Michael Bosch, Mitarbeiter im Qualitätsmanagement, Metzgermeister Christian Ohnemüller und Dennis O'Tool aus dem Versand an: "Ich bin kein Fachmann, aber ich habe schon viel gebaut", sagt Bosch. "Ich finde die Initiative unserer Stiftung klasse und hoffe, dass mein Können für die Aufgaben reicht."
Man frage sich doch oft, wie man in solchen Situationen den Menschen in den ärmsten Ländern helfen könne, meint Christian Ohnemüller: "Jetzt haben wir eine tolle Chance, das Leben der Leute dort zu verbessern."
Spendenkonto Wer die Nepalhilfe unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende auf das Konto 110130 bei der Sparkasse Kulmbach-Kronach tun.