Eine Professur am Campus Kulmbach zu ihrem Lieblingsthema "Biochemie der Ernährung": Für Janin Henkel-Oberländer war das ein unwiderstehliches Angebot, für das sie gerne von Potsdam nach Oberfranken gezogen ist.
In diesem Umfeld fühlt man sich sofort wohl: ein gemütliches Haus mit großem Garten und altem Baumbestand. "Da haben wir wirklich Glück gehabt, auch wenn es erstmal nur zur Miete ist", sagt Janin Henkel-Oberländer. Sie kam als eine der ersten Professoren ins Team des Campus Kulmbach der Universität Bayreuth. "Wir haben vorher in Potsdam-Babelsberg gewohnt, einem Familienviertel, in dem es auch viel Grün gibt. Aber so naturnah wie hier war es natürlich nicht."
Das Landleben ist für die Oberländers nicht neu: "Mein Mann und ich sind beide auf dem Dorf groß geworden und erst als junge Erwachsene in die Stadt gezogen." Das Kulmbacher Land gefiel dem Ehepaar auf Anhieb. "Das ist eine Gegend, wo man sonst Urlaub macht." Auch Kulmbach als Stadt hat mich gleich angesprochen, obwohl es damals Februar war, als ich das erste Mal hier war, regnerisch und kalt. Ich fand es trotzdem schön", erinnert sich Janin Henkel-Oberländer.
Die Potsdamerin gehörte 2020 zu den ersten Wissenschaftlern, die am Uni-Standort Kulmbach anfingen. Nach Oberfranken umgezogen ist die Familie aber erst im August vergangenen Jahres, denn wegen der Pandemie fanden die Vorlesungen zunächst nur online statt.
"Das ist genau mein Ding!"
Die 40-Jährige hat Ernährungswissenschaften studiert, später im Fach Biochemie promoviert. Als der Lehrstuhl für Biochemie der Ernährung in Kulmbach ausgeschrieben wurde, war für Janin Henkel-Oberländer klar: "Das ist genau mein Ding!" Sie bewarb sich und wurde eingeladen: Es gab ein Vorstellungsgespräch, eine Probelehrstunde, auch einen Besuch in Kulmbach mit Stadtführung.
"Ich habe mich über die Zusage unglaublich gefreut. Das ist mein erster eigener Universitätslehrstuhl mit Forschungs- und Lehraufgaben. Und das auch noch in meinem Wunschbereich. Besser geht's gar nicht." Wenn die Professorin über ihre neue Aufgabe in Kulmbach spricht, dann tut sie dies mit leuchtenden Augen und Enthusiasmus. "Ich fühle mich schon ein wenig wie eine Pionierin, und diesen Geist spüre ich auch bei meinen Kollegen. Alle brennen dafür, den Campus zu einer Erfolgsgeschichte zu machen, hier etwas Besonderes aufzubauen, das international einen guten Ruf hat."
Das Besondere am Campus Kulmbach: "Alles ist interdisziplinär ausgerichtet, und das macht es einzigartig in Deutschland. Die Kombination Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit gibt es so an keinem anderen Standort."
Für Jan Oberländerländer war der Umzug von Potsdam in den Landkreis Kulmbach kein Problem: Der Software-Entwickler ist in Berlin angestellt und nach wie vor bei seiner bisherigen Firma tätig. "Ich arbeite fast vollständig im Home-Office. Für mich war das schon immer eine Option." Während der Corona-Pandemie habe man sich allgemein an Online-Konferenzen gewöhnt, "und das funktioniert ja auch gut". Bei Bedarf fährt er auch mal zum Firmensitz.