Malteser Kulmbach: Auch im Ruhestand beim Hilfsdienst aktiv

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Heinz Mayer vom Malteser Hilfsdienst geht mit 65 Jahren in den Ruhestand, doch seine ehrenamtliche Tätigkeit übt er weiterhin aus. Foto: Sonja Adam
Heinz Mayer vom Malteser Hilfsdienst geht mit 65 Jahren in den Ruhestand, doch seine ehrenamtliche Tätigkeit übt er weiterhin aus. Foto: Sonja Adam

Heinz Mayer ist jetzt offiziell in Rente gegangen. Doch der Mitbegründer des Malteser Hilfsdiensts in Kulmbach macht ehrenamtlich weiter - zur Freude seiner Mitstreiter, denn Heinz Mayer ist das Gesicht der Malteser in der Region.

Anders, als mit der blauen Jacke, die auf der Brust den Malteser-Schriftzug trägt, kennt man Heinz Mayer in Kulmbach kaum. Heinz Mayer ist "das Gesicht" des Malteser Hilfsdienstes. Kranke, Dauerpatienten und fast alle Kulmbacher kennen ihn als Original. Er leistete Dienst bei vielen Bierfesten. Abends oder sehr früh am Morgen, an normalen Wochentagen, aber auch an Feiertagen war er viele Jahre für die Menschen im Einsatz. Im Alter von 65 Jahren geht er nun in den Ruhestand.

Heinz Mayer gibt aber nur den hauptamtlichen Dienst auf. Denn obwohl er selbst sehr krank war und noch nicht wieder voll belastbar ist, bleibt der Maltester Hilfsdienst für Heinz Mayer auch in Zukunft sein Leben. "Ich mache einfach ehrenamtlich weiter."

Heinz Mayer ist schon seit einem halben Jahrhundert bei den Rettungsdiensten tätig. Er begann beim BRK, bevor er 1980 Mitbegründer des Malteser Hilfsdiensts wurde. Heinz Mayer war der Motor der Malteser.
Erst vor vier Jahren gab er die Leitung an Reinhold Müller ab.


Weder Geld noch ein Auto


Am 1. Februar 1980 gründete Mayer mit zehn Mitstreitern den Malteser Hilfsdienst in Kulmbach. "Wir hatten damals weder Geld noch ein Auto", erinnert sich Mayer an die Anfänge. Doch langsam bauten die Kulmbacher den Malteser Hilfsdienst auf. Erst fuhren sie mit Privatautos zu Sanitätsdiensten. Dann wurde ein gebrauchtes Fahrzeug angeschafft.

Wichtig war Mayer immer der Behindertenfahrdienst. Anfangs betrieb er den Fahrdienst nur mit seiner Frau. Inzwischen sind im Behinderten- und Krankenfahrdienst sechs Personen tätig. Die Leitung wird künftig nicht mehr von Kulmbach aus gesteuert, sondern von Altenkunstadt.

Viele Geschichten, die Heinz Mayer erlebte, hatten kein glückliches Ende. Viele Patienten, die er regelmäßig gefahren hat, sind inzwischen verstorben. So manche Geschichte wird Heinz Mayer für immer im Gedächtnis bleiben. "Ich habe mal eine Frau gefahren, die wollte unbedingt noch einmal nach Marienweiher. Also habe ich die Frau abgeholt, war mit ihr in Marienweiher. Und obwohl man ihr eigentlich nur noch ein paar Tage gegeben hat, hat sie noch fünf Wochen gelebt, und sie war so glücklich, dass sie noch einmal in Marienweiher sein durfte", erzählt er.

Nicht einmal an den Heiligabenden hat Heinz Mayer frei gehabt. "Ich habe jahrelang Senioren aus den Pflegeheimen an Heiligabend nach Hause gefahren und dann wieder zurückgebracht", erzählt Mayer. "Aber jetzt machen wir das nicht mehr. Denn es kam dann einmal eine Zeit, wo die Leute geglaubt haben, dass wir zu bestimmten Zeiten zur Stelle sein müssen. Das ist schade, denn wir haben diese Fahrdienste an Heiligabend immer aus Liebe gemacht - mehr als zehn Jahre lang."


Hilfstransport ins Kriegsgebiet


Einmal waren die Malteser sogar im Kriegsgebiet im ehemaligen Jugoslawien, um Hilfsgüter dort abzugeben. "Heute würde man nicht mehr direkt in so ein Kriegsgebiet fahren, aber das war ein Erlebnis, dass keiner, der dabei war, jemals vergessen wird.

Absolute Höhepunkte in seiner Karriere bei den Maltesern waren der Kauf der Dienststelle im Jahr 1989 und die Entwicklung des Malteser Hilfsdienstes samt Kleiderkammer und Behindertenfahrdienst. Inzwischen ist der Hilfsdienst schon lange keine Konkurrenz mehr zu anderen ähnlichen Hilfsorganisationen, man ergänzt sich.
Besonders freut sich Heinz Mayer, dass er weitermachen darf, aber nicht muss. Und wenn es nach ihm geht, dann wird er noch viele Jahre ehrenamtlich Dienst für die Malteser leisten. Zum Abschied von der hauptamtlichen Tätigkeit bekam er eine Ehrungsurkunde des Malteserordens und die Verdienstmedaille in Silber. Und diese Ehrung, die "dem ezxellenten Herrn Heinz Mayer" gewidmet ist, macht Heinz Mayer glücklich und auch ein bisschen stolz auf seine Leistung.

Die Menschen, die mit ihm gearbeitet haben, schätzen die menschlichen Qualitäten und die Zuverlässigkeit Heinz Meyers. "Was ich an ihm geschätzt habe, war, dass er immer hilfs- und einsatzbereit war, er hat die Leute aufgemuntert", sagt Andrea Dittrich, leitende Pflegefachkraft am KfH-Nierenzentrum in der Melkendorfer Straße: "Man kann sich keinen Besseren für diesen Beruf vorstellen."

Zwölf Jahre lang sei Heinz Meyer ihr Chef gewesen, sagt Bianca Teller, Bürokraft des Malteser Hilfsdienstes: "Ich vermisse ihn schon jetzt. Kennengelernt habe ich ihn, als seine Kinder noch klein waren. Ich bin selbst bei der Malteser Jugend gewesen und habe immer gerne mit ihm zusammengearbeitet." Heinz Rehwinkel, ehrenamtlich tätig bei den Maltesern, sagt schlicht: "Heinz Mayer ist ein Pfundskerl."