Kunstvolle Erinnerungen an die Zeit der Patenbündel

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Alfred Neupert hat Patenteller und Patenbecher aus dem gesamten Landkreis zusammengetragen. Er präsentiert die alten Schätze derzeit im Stadtsteinacher Heimatmuseum. Fotos: Sonny Adam
Alfred Neupert hat Patenteller und Patenbecher aus dem gesamten Landkreis zusammengetragen. Er präsentiert die alten Schätze derzeit im Stadtsteinacher Heimatmuseum. Fotos: Sonny Adam
Dieses Exemplar ist eine Rarität, denn er zeigt Gebrauchsspuren. Meistens wurden die Patenbecher und Teller nur als Deko verwendet.
Dieses Exemplar ist eine Rarität, denn er zeigt Gebrauchsspuren. Meistens wurden die Patenbecher und Teller nur als Deko verwendet.
 
Dieser Teller mit dem Osterhasen wurde 1895 verschenkt.
Dieser Teller mit dem Osterhasen wurde 1895 verschenkt.
 
Die Zeiten, in denen prächtige, mit Gold verzierte Teller und Becher zu Ostern verschenkt worden sind, sind lange vorbei.
Die Zeiten, in denen prächtige, mit Gold verzierte Teller und Becher zu Ostern verschenkt worden sind, sind lange vorbei.
 
Engel mit Schäfchen - die Vielfalt der Motive ist groß.
Engel mit Schäfchen - die Vielfalt der Motive ist groß.
 
Oft ist noch die alte Schreibweise zu sehen - "Pathengeschenk".
Oft ist noch die alte Schreibweise zu sehen - "Pathengeschenk".
 

Patenteller und -becher aus alter Zeit hat Alfred Neupert zusammengetragen. 50 Exemplare zeigt er derzeit im Stadtsteinacher Heimatmuseum.

Im Kulmbacher Land war es bis in die Neuzeit Brauch, dass Paten ihren Patenkindern zu Ostern Patenbündel schnürten. Früher wurden zu dieser Gelegenheit prächtige Becher und Teller mit dem Aufdruck "Zum Pathengeschenk" verschenkt. Eine Ausstellung im Stadtsteinacher Heimatmuseum erinnert an die gute alte Zeit.

Wenn Alfred Neupert die antiken Schmuckstücke in den Vitrinen des Museums begutachtet, wird ihm etwas wehmütig ums Herz. Denn die aktuelle Ausstellung präsentiert wunderschöne Patenteller und -becher, wie sie einst verschenkt worden sind. "Ich habe die ausgestellten Stücke von vielen Familien aus der ganzen Region zusammengetragen", erklärt Neupert.


Leihgaben aus vielen Orten

Die Exemplare, die im Heimatmuseum bewundert werden können, sind Leihgaben aus Trebgast, Wartenfels, Kasendorf, Unterzaubach, Triebenreuth, Untersteinach, Stadtsteinach und aus Kauernburg. Die ältesten Patenbecher und Patenteller stammen aus dem 19. Jahrhundert. "Bei manchen Tellern oder Kelchen ist der Name des Beschenkten aufgedruckt und eine Jahreszahl", erkärt Neupert.


Ein Osterhase und reichlich Gold

Auch die Schreibweise gibt Aufschluss über das Alter der Teller. Denn bei manchen Exemplaren ist das Wort Pate noch in der alten Schreibweise mit "th" in der Mitte aufgedruckt.
Eines der Prunkstücke der Ausstellung ist ein Teller, den Margaretha Ellner im Jahr 1895 geschenkt bekommen hat. In der Mitte ist ein Osterhase inmitten eines Blumennestes zu sehen. Der Rand des Tellers ist mit reichlich Gold verziert.

Manche Teller oder Becher sind mit christlichen Motiven verziert wie beispielsweise ein Osterlamm mit einem Engel vor dem Hintergrund der aufgehenden Sonne. Auch Osterhasen tummeln sich auf den Präsenten. Und natürlich gehören immer goldene Verzierungen oder ein irisierender Hintergrund dazu.

50 Patenbecher und -teller können derzeit im Museum besichtigt werden. Allerdings mischen sich unter die Ausstellungsstücke auch einige Exemplare, die zur Kommunion, zur Konfirmation, zur Silberhochzeit oder anderen festlichen Gelegenheiten verschenkt wurden.

Die Ausstellung Patenteller und Patenkelche kann bis zum 4. Juni im Stadtsteinacher Heimatmuseum besichtigt werden. Die Öffnungszeiten; jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr sowie jeden drauffolgenden Donnerstag von 14 bis 16 Uhr.