Der Hurrikan "Matthew" hat Haiti schwer getroffen. Die 31-jährige Kulmbacherin Anja Ziegler leistet in der Karibik Katastrophenhilfe.
Der Hurrikan "Matthew" hat Haiti schwer getroffen. Die Wassermassen haben die Flüsse extrem anschwellen lassen - es ist zu Überschwemmungen und Erdrutschen gekommen. Von mindestens acht Toten und immensen Schäden war gestern die Rede.
Mit Bus oder Helikopter
Viele Hilfsorganisationen haben sich bereits auf den Weg in die Karibik gemacht. Auch die Kulmbacherin Anja Ziegler leistet Katastrophenhilfe. Die 31-Jährige ist am Mittwochabend mit einem sechsköpfigen Team der bayerischen Organisation humedica von Frankfurt nach Santo Domingo in der Dominikanischen Republik geflogen. Von dort soll es mit dem Bus nach Haiti gehen.
"Eventuell aber auch mit dem Helikopter, denn ein Brücke, die ins Krisengebiet führt, soll zerstört sein", so humedica-Pressesprecher Steffen Richter gegenüber der BR.
Bei Hurrikan "Matthew" handelt es sich um einen Wirbelsturm, der durch seine langsame Zuggeschwindigkeit enorme Niederschlagsmengen mit sich gebracht hat.
Humedica-Geschäftsführer Wolfgang Groß, der für anderweitige Projektbesuche bereits vor Tagen nach Haiti gereist war und sich im Zentrum der Naturkatastrophe befunden hat, sagte zur Lage in dem bitterarmen Land: "Ich habe in den vergangenen 37 Jahren bereits zahlreiche Katastrophen hautnah miterlebt, aber noch keinen Hurrikan dieser Stärke."
Anja Ziegler hat sich als Teil des Medizinischen Dienstes zusammen mit einem Arzt, einer Pflegekraft sowie drei humedica-Einsatzkoordinatoren auf den Weg nach Haiti gemacht.
Für die 31-jährige Kulmbacherin ist es der zweite Einsatz für die Hilfsorganisation. 2010 war sie bereits bei der Fluthilfe in Pakistan aktiv.
Medizinische Hilfe
"Weite Teile des Landes sind überflutet. Da viele Menschen in Zelten leben, ist die Lage sicherlich dramatisch", sagte Anja Ziegler kurz vor dem Abflug am Frankfurter Flughafen und führte an: "Wir werden in den nächsten Tagen medizinische Hilfe leisten, als erste Einheit, die in der Krisenregion eintrifft, uns aber auch einen Überblick verschaffen und schauen, wo weitere Hilfskräfte vonnöten sind."