Warum die Kulmbacher 2021 schon wieder nicht mit Glühwein und Musik auf dem Kulmbacher Marktplatz feiern können.
Feiern mit Freunden, Musik, Glühwein, einem Bier - im Pandemie-Winter 20/21 war das nicht möglich. Und so mussten die Fans von Graubergers Winterdorf auf ihr Vergnügen verzichten. Jetzt wären Corona-Beschränkungen kein Hindernis mehr, aber es gibt trotzdem keine Party: Kurt Grauberger baut auch dieses Jahr sein Winterdorf nicht auf. Gestern hat er der BR gegenüber die erneute Absage für dieses Jahr bestätigt. Der Grund: Personalmangel.
"Da wäre jeden Tag richtig was los"
Viele Kulmbacher haben sich auf die Attraktion gefreut und sind jetzt enttäuscht. Matthias Heinrich ist seit Jahren Stammgast im Winterdorf. Er mag die gemütliche, zwanglose Atmosphäre, spontane Treffen, das musikalische Rahmenprogramm und hätte gerne wieder mitgefeiert. "Ich verstehe nicht, warum das in Bayreuth möglich ist, aber in Kulmbach nicht." Der 51-Jährige ist sicher: "Die Leute würden in Scharen ins Winterdorf kommen, alle wären froh, wenn es endlich wieder so etwas gäbe. Da wäre jeden Tag richtig was los."
Es sei ja zu erwarten, dass viele Corona-Beschränkungen bald aufgehoben werden. "Aber die meisten Leute feiern ja sowieso im Freien. Da müsste sich der Betrieb doch organisieren lassen."
Großes Bedauern über die Absage gibt es auch im Rathaus. "Wir hätten die Graubergers mit Kusshand auf dem Marktplatz begrüßt und alles möglich gemacht, was in unserer Hand liegt", sagt Pressesprecher Jonas Gleich. "Die Absage ist sehr schade, war das Winterdorf im Dezember doch stets ein beliebter Treffpunkt in der Innenstadt und hat vorweihnachtliche Stimmung nach Kulmbach gebracht." Die Entscheidung, ob er nach Kulmbach kommen möchte oder nicht, liege aber selbstverständlich allein beim Veranstalter.
Kurt Grauberger hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, auf das Event in Kulmbach zu verzichten. In einer Email an die Stadt Kulmbach, die er auch der Bayerischen Rundschau als Begründung für seine Absage geschickt hat, schreibt er: "Das fällt uns persönlich sehr schwer." Über die langen Jahren sei die Zusammenarbeit in Kulmbach immer sehr gut gewesen. "Wir haben uns immer sehr wohl und wertgeschätzt gefühlt. Der Hauptgrund für die Absage 2021 ist der enorme Personalmangel, der uns ein Winterdorf mit dem gewohnten Qualitätsstandard nicht ermöglicht."
Das Winterdorf hat in Kulmbach Tradition, wurde von Jahr zu Jahr beliebter, seit die Familie Grauberger erstmals im Jahr 2007 auf dem Marktplatz ihr "Haus vom Nikolaus" aufstellte. Ein solches Angebot gab es bereits in Bayreuth, und auch in Kulmbach war die Partyzone vom Start weg ein Erfolg. Bis 2019 war das Winterdorf jedes Jahr fester Bestandteil des winterlichen Veranstaltungskalenders. Dann kam das Corona-Virus. Die Pandemie bedeutete das vorübergehende Aus für jede Art von Veranstaltungen. Während in Bayreuth im vergangenen Jahr alternativ ein Glühweingarten eingerichtet wurde, gab es in Kulmbach nichts.
Schweren Herzens habe er 2020 abgesagt, hatte Grauberger damals erklärt. Aber unter Pandemiebedingungen wäre das Event für ihn ein Draufzahlgeschäft geworden. Den nötigen Umsatz hätte man nicht erzielen können.