Kulmbacher unterstützen Flüchtlingskinder beim Lernen

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Hortleiterin Elisabeth Hirsch (links) übt mit Jasmina aus Tschetschenien das Lesen. Genauso wertvoll ist für die Achtjährige das Zusammensein mit ihrer deutschen Freundin Lea Wolf (rechts). Dadurch lernt Jasmina besonders schnell Deutsch. Foto: Dagmar Besand
Hortleiterin Elisabeth Hirsch (links) übt mit Jasmina aus Tschetschenien das Lesen. Genauso wertvoll ist für die Achtjährige das Zusammensein mit ihrer deutschen Freundin Lea Wolf (rechts). Dadurch lernt Jasmina besonders schnell Deutsch. Foto: Dagmar Besand
Hausaufgabenbetreuung im Kinderhort. Foto: Dagmar Besand
Hausaufgabenbetreuung im Kinderhort. Foto: Dagmar Besand
 
Hausaufgabenbetreuung im Kinderhort. Foto: Dagmar Besand
Hausaufgabenbetreuung im Kinderhort. Foto: Dagmar Besand
 
Hausaufgabenbetreuung im Kinderhort. Foto: Dagmar Besand
Hausaufgabenbetreuung im Kinderhort. Foto: Dagmar Besand
 
Hausaufgabenbetreuung im Kinderhort. Foto: Dagmar Besand
Hausaufgabenbetreuung im Kinderhort. Foto: Dagmar Besand
 
Hausaufgabenbetreuung im Kinderhort. Foto: Dagmar Besand
Hausaufgabenbetreuung im Kinderhort. Foto: Dagmar Besand
 

Kinder vieler Nationalitäten erledigen im ökumenischen Kinderhort ihre Hausaufgaben. Erzieher, aber auch etliche Hortkinder, unterstützen gezielt Schüler aus Flüchtlingsfamilien dabei, Deutsch zu lernen, um in der Schule mitzukommen.

Buchstabe für Buchstabe setzt Jasmina Mesaeva die Worte zusammen, die sie langsam vorliest. Von Woche zu Woche klappt das besser. Die Achtjährige kam mit ihrer Familie als Flüchtling aus Tschetschenien nach Kulmbach und besucht die Pestalozzischule. Die Erstklässlerin ist älter als ihre Mitschüler, aber sie muss erst Deutsch lernen, um in den anderen Fächern mit Altersgenossen Schritt halten zu können.

Das Mädchen übt eifrig und wird dabei nicht nur in der Schule unterstützt, sondern nachmittags auch im ökumenischen Kinderhort. "Jasmina macht tolle Fortschritte", lobt Hortleiterin Elisabeth Hirsch, die im Zuge der Hausaufgabenbetreuung mit der Achtjährigen vor allem das Lesen übt.


Viele Nationen unter einem Dach


Der Anteil der Schulkinder mit Migrationshintergrund im ökumenischen Kinderhort ist groß. Mit 29 von 80 "Hortis" liegt die Quote bei einem Drittel. Die ausländischen Kinder kommen aus elf Ländern, einige leben in Asylantenheimen. Ihre Eltern können ihnen bei den Hausaufgaben nicht helfen, weil sie selbst noch die Sprache lernen müssen und sich mit dem Schulsystem nicht auskennen.


Schnell und unkompliziert


Seit der Eröffnung des Horts vor 23 Jahren bieten die Mitarbeiterinnen eine Hausaufgabenbetreuung an und kümmerten sich von Anfang an auch um Kinder aus dem benachbarten Asylantenheim. "Die Erfahrung hat uns in all den Jahren gezeigt: Am einfachsten, schnellsten und unkompliziertesten lernen Kinder, wenn sie mit anderen Kindern zusammen sind", sagt Elsbeth Oberhammer, Fachbereichsleiterin der Tages einrichtungen für Schüler der Geschwister-Gummi-Stiftung. "Je schneller die Kinder die Sprache lernen, desto besser kommen sie in der Schule mit."

Der Mix der Nationalitäten und der unterschiedliche Hilfebedarf der Kinder schafft im Kinderhort keine sozialen Probleme - ganz im Gegenteil: "Von dem Miteinander profitieren alle. Die Kinder lernen Toleranz, Hilfsbereitschaft, schließen Freundschaften und helfen einander." So ist Lea Wolf aus der dritten Klasse immer gerne an Jasminas Seite und hilft ihr so ganz nebenbei, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern.

Der Einsatz der Hortmitarbeiter und das Miteinander der Kinder wirken sich sehr positiv auf den Unterricht in der Schule und den Lernerfolg aus, sagt die Konrektorin der Pestalozzischule, Angelika Mücke. Den Hilfebedarf der Kinder mit Migrationshintergrund betrachtet sie sehr differenziert. "Bei den Flüchtlingskindern ist die Sprache meistens das größte Problem." Bei etwas älteren Kindern, die lange gar nicht zur Schule gehen konnten, fehlt auch in Fächern wie Mathematik das nötige Grundwissen. Intensiver Zusatzunterricht in deutscher Sprache hilft, die Kinder möglichst schnell gemeinsam mit anderen Schülern in den Regelklassen unterrichten zu können.

Der Kinderhort sei eine ideale Lernumgebung für die Flüchtlingskinder. Mücke: "Sie sind dort nicht isoliert, sondern mit anderen Kindern zusammen, die auch Hausaufgaben machen müssen und auch manchmal länger brauchen, obwohl sie gut Deutsch können." Die Konrektorin spricht dem ökumenischen Kinderhort ein großes Lob aus: "Die Arbeit, die dort geleistet wird, ist unsagbar wichtig, der Weg ist kurz, und die Zusammenarbeit klappt super."