Er sprach auch das Thema Konsolidierungshaushalt an ("Da muss alles auf den Tisch") und schlug vor, Aufgaben an private Unternehmen zu vergeben, etwa Reinigungsarbeiten. Es sei heuer unnötig viel Geld ausgegeben worden - für die Absage des Spartan Race, die Ausschreibung der Schulverpflegung, die Verlegung des Soccer Court oder die Übergangslösung auf dem Kaufplatzareal. Abschließend sagte er: "Ich vermisse die Perspektive, wo sich Kulmbach in den nächsten 20 Jahren hin entwickeln soll."
Meußgeyer: In richtige Richtung
Von einer "schweren Geburt" mit Blick auf den Etat sprach die SPD: Matthias Meußgeyer verwies auf niedrigere Schlüsselzuweisungen und höhere Kreisumlage, was zu einer Mehrbelastung von drei Millionen Euro geführt habe. Er kritisierte die dogmatische Haltung von CSU, WGK und FDP hinsichtlich Steueranpassungen. "Die letzten Steuererhöhungen liegen über 15 Jahre zurück. Manche stammen noch aus D-Mark-Zeiten."
Trotzdem sei der Haushalt ein guter Kompromiss. Die Pflichtaufgaben würden erfüllt, die Entwicklung der Stadt werde nicht aus dem Auge verloren. Mit einer neuen Museumsleiterin werde ein Konzept für die Burg entwickelt, die lange stiefmütterlich behandelten Schulgebäude würden mit dem Sanierungsprogramm in Angriff genommen. Er freue sich auf den Burgspielplatz als Zwischennutzung des Kaufplatzgeländes. Es werde in den Hochwasserschutz investiert und in Straßensanierungen. Die Energiewende werde vorangetrieben - mit der Photovoltaikanlage bei Grafendobrach und der Umstellung der Beleuchtung auf LED-Technik. Der Kulmbus werde gut angenommen, der Neubau der maroden Kirchleuser Dorfhalle sei in greifbarer Nähe. Dazu komme der Aufbau des Unicampus. Sein Fazit: "Die Stadt hat die Weichen gestellt, der Zug fährt in die richtige Richtung."
Für die erkrankte Fraktionssprecherin Dagmar Keis-Lechner (Grüne) ergriff Doris Stein das Wort. Sie wies darauf hin, dass der größte Ausgabeposten unter "Auswirkungen der Klimakrise" zu verzeichnen sei: der Hochwasserschutz. Sie prognostizierte, dass noch mehr Geld in die Hand genommen werden müsse, um bei Starkregenereignissen Schäden zu verhindern. Sie bedauerte, dass keine Stelle für Klima- und Umweltauswirkungen existiert.
Doris Stein: Bitte keine Grabenkämpfe
Für die Grünen stellt sich angesichts der Haushaltslage nicht mehr die Frage, ob, sondern nur noch wann die Konsolidierung beginne: "Denn schon seit 2013 wird jedes Jahr die Haushaltsgenehmigung mit dem Vermerk erteilt, dass konsolidiert werden muss." Nur weigere sich die Mehrheit, den ersten Schritt mit der Angleichung der Grundsteuer A und B auf bayerisches Niveau zu gehen.
Doris Stein appellierte an ihre Stadtratskollegen: "Lassen Sie uns nicht in alte Grabenkämpfe verfallen, sondern nach gemeinsamen Wegen suchen."
Georg Hock: AfD ohne Wünsche
Keine Wünsche für den Haushalt hatte es von der AfD gegeben, wie deren Sprecher Georg Hock betonte. Das falle auch leicht, weil "wir keine Lobby-Interessen zu vertreten haben". Er stellte fest, dass erst am Tag vor der Sitzung von Seiten der bürgerlichen Mehrheit Zahlen auf den Tisch gelegt wurden. Was man damit getan habe, war, die Verwaltung und einen Plan buchstäblich an die Wand zu fahren - beziehungsweise habe die Gefahr bestanden.
Der Stadtrat genehmigte trotz Kritik den Etat 2022. Dagegen stimmten Wolfram Brehm, Peter Bastobbe und Heike Vogel (alle CSU), Thomas Nagel (FDP) sowie Alexander Meile (WGK).
Der Kulmbacher Haushalt hat ein Volumen von rund 80,7 Millionen Euro. 13,7 Millionen Euro entfallen dabei auf den Vermögenshaushalt, 67 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt.
Die größten Einnahmeposten im Verwaltungshaushalt sind Steuern (42 Millionen Euro), Zuweisungen und Zuschüsse (6,3 Millionen Euro) sowie Verwaltungsgebühren (3,4 Millionen Euro). Die größten Ausgaben fallen an für Personal (14, 6 Millionen Euro), betriebliche Aufwendungen (13,7 Millionen Euro) und Zuweisungen und Zuschüsse (12,5 Millionen Euro).
Der Vermögenshalt setzt sich auf der Einnahmenseite vor allem zusammen aus Investitionszuschüssen (5,5 Millionen Euro), dem Verkauf aus Anlagevermögen (1,9 Millionen Euro) und der Zuführung vom Verwaltungshaushalt (2,8 Millionen Euro).
Die Schulden steigen um 1,3 Millionen Euro. Wasser- und Abwassergebühren bleiben unverändert.
Der Kulmbacher Haushalt hat ein Volumen von rund 80,7 Millionen Euro. 13,7 Millionen Euro entfallen dabei auf den Vermögenshaushalt, 67 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt.
Die größten Einnahmeposten im Verwaltungshaushalt sind Steuern (42 Millionen Euro), Zuweisungen und Zuschüsse (6,3 Millionen Euro) sowie Verwaltungsgebühren (3,4 Millionen Euro). Die größten Ausgaben fallen an für Personal (14, 6 Millionen Euro), betriebliche Aufwendungen (13,7 Millionen Euro) und Zuweisungen und Zuschüsse (12,5 Millionen Euro).
Der Vermögenshalt setzt sich auf der Einnahmenseite vor allem zusammen aus Investitionszuschüssen (5,5 Millionen Euro), dem Verkauf aus Anlagevermögen (1,9 Millionen Euro) und der Zuführung vom Verwaltungshaushalt (2,8 Millionen Euro).
Die Schulden steigen um 1,3 Millionen Euro. Wasser- und Abwassergebühren bleiben unverändert.