Kulmbacher dreht mit Hollywood-Star Colin Firth

2 Min
Der Kulmbacher Valentino Mager stand mit Rupert Everett und Colin Firth vor der Kamera. Hier ist Firth im Thriller "Kingsman" zu sehen. Foto: Twentieth Century Fox
Der Kulmbacher Valentino Mager stand mit Rupert Everett und Colin Firth vor der Kamera. Hier ist Firth im Thriller "Kingsman" zu sehen. Foto: Twentieth Century Fox
Valentino Mager
Valentino Mager
 
Wolfgang Krebs
Wolfgang Krebs
 

Valentino Mager und Wolfgang Krebs sind Komparsen bei der internationalen Filmproduktion "The Happy Prince" in Thurnau.

Eine Bar, eingenebelt in Zigarettenrauch. Angehörige der französischen Mittelschicht, die ihr Bier trinken und mit ihren Kneipen-Diskussionen für ein wahres Stimmengewirr sorgen. So schildert Komparse Valentino Mager die Kulisse in einem Kellergewölbe des Thurnauer Schlosses. Dort laufen derzeit die Dreharbeiten für den internationalen Kinofilm "The Happy Prince".


Zeitreise ins 19. Jahrhundert

Es ist eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert. Valentino Mager gehört zu den Statisten, die mit ihrem Qualm die Bar einräuchern. Der 26-Jährige trägt ein Jacket mit silberner Kettenuhr. Gesicht und Hände sind verrußt. Der Kulmbacher unterhält sich mit einer Frau. Am selben Tisch sitzen neben ihm Rupert Everett und Colin Firth, die beiden Schauspiel-Größen, die die Hauptdarsteller in dem Film über die letzten Lebensjahre des irischen Schriftstellers Oscar Wilde (1854-1900) sind.
Auf Tuchfühlung mit den Hollywood-Stars: "Das war schon ein tolle Sache", sagt Valentino Mager, der zum ersten Mal in die Komparsenrolle geschlüpft ist. Der 26-Jährige ist Volontär bei Radio Plassenburg und wollte vor zwei Wochen eigentlich über das Casting berichten. Er war dann aber spontan engagiert worden - von Rupert Everett, der Drehbuchautor, Regisseur und zugleich Hauptdarsteller ist.


"Das war anstrengend"

"Everett hat in der Bar einen Witz erzählt. Die Szene wurde zehn Mal wiederholt. Immer wieder lachen zu müssen, das war ganz schön anstrengend", berichtet Valentino Mager. Der ganze Tag sei kein Zuckerschlecken gewesen - auch wenn der Dreh seiner Szene nicht allzu lange gedauert habe. "Ich war zwölf Stunden im Schloss, habe davon zehn Stunden auf meinen Einsatz warten müssen."


Ein Geschworener

Neben Valentino Mager gibt es weitere Komparsen aus dem Landkreis Kulmbach, die zu Kinoehren kommen. So Wolfgang Krebs, der Leiter des Thurnauer Schlosstheaters. Der Drehtag des 56-Jährigen steht noch bevor. Krebs hat die Rolle eines Geschworenen "Ich wirke bei der Gerichtsszene mit, die im Mitwitzer Schloss aufgenommen wird", sagt der Theater-Schauspieler, der weiß, dass Oscar Wilde im Jahre 1895 wegen homosexueller "Unzucht" zu zwei Jahren Zuchthaus mit harter Zwangsarbeit verurteilt worden ist. Nach der Entlassung aus dem Gefängnis lebte Oscar Wilde verarmt in Paris, wo er im Alter von 46 Jahren dann auch früh verstorben ist.
Wie die Produktion in Mitwitz abläuft, weiß Krebs noch nicht. "Da halten sich die Verantwortlichen bedeckt. Das erfahre ich erst kurz zuvor", sagt der 56-Jährige, der aber schon weiß, dass er ein sehr edles Gewand tragen wird. Die Kostüm- und Maskenprobe fand nämlich bereits statt - in einer großen Thurnauer Firmenhalle, die von der Produktionsfirma angemietet worden ist. "Da war ein Raum mit hunderten historischen Kostüme", teilt er mit.


Die Farbe geht nicht weg

Auch Valentino Mager ist dort eingekleidet und von den Visagisten für seine Rolle geschminkt worden. Seine Hände sind auch zwei Tage nach dem Dreh noch ein bisschen verrußt. "Ich bekomme die Farbe nicht weg", sagt der 26-jährige Kulmbacher, für den die Zeitreise ins 19. Jahrhundert ein "einmaliges Erlebnis" war .