Nach der Neueröffnung steht die "Alte Feuerwache" in der Kritik: Besonders der für Kulmbacher Verhältnisse hohe Bierpreis regt die Leute auf.
Der Shitstorm nach der Wiedereröffnung ist heftig: Als "Teuerwache" wird die "Alte Feuerwache" im Internet bezeichnet, die mit einem Preis von 3,60 Euro für 0,4 Liter Bier Münchener Verhältnisse übertreffe. Gestern wurde das am Altstadtfest erst neu eröffnete Lokal auch in einem
Leserbrief scharf kritisiert. Die BR sprach mit Geschäftsführer Afshin Javashi über die Kritik und das Konzept der "Wache", die zur Fürther Chilli's-Group gehört.
Frage: Herr Javashi, die "Alte Feuerwache" spürt nach dem Start zum Altstadtfest schon heftigen Gegenwind. Ein gelungener Start sieht anders aus, oder?
Afshin Javashi: Ich bin mit dem Start sehr zufrieden. Von den Gästen, die bei uns konsumiert haben, haben wir nur Lob erhalten. Und in den letzten Tagen war auch viel los. Viele, die Kritik üben, haben nur von außen reingeschaut, ohne sich ein echtes Bild von der neuen "Feuerwache" zu machen. Die Leute sind zudem generell vorsichtig, wenn was Neues kommt. Als Gastronom, das weiß ich aus Erfahrung, braucht man Geduld.
Frage: Für 0,4 Liter Bier verlangen Sie 3,60 Euro. Es seien Preise wie in München, heißt es. Passt der Bierpreis zu Kulmbach?
Antwort: Ich bin kein Kulmbacher, kann die Frage daher nicht beantworten. Sicherlich: Es gibt andere Gaststätten, in denen das Bier günstiger ist. Man muss bei uns aber das Gesamtpaket sehen. Wir haben eine breite Palette an Getränken und Speisen. Bei uns bekommt man Steaks und Burger ebenso wie Schnitzel und Fisch. Wir haben zudem wochentags bis 23 Uhr und am Wochenende bis 24 Uhr warme Küche, was natürlich auch Kosten verursacht. So was gibt es in Kulmbach sonst doch nirgends, oder? Wenn man das alles zusammen nimmt, dann haben wir doch relativ normale Preise.
Frage: Dabei werden gerade auch die Speisen als überteuert bezeichnet. Warum wurde die Preisschraube in der "Feuerwache" so hoch gedreht?
Antwort: Wir sind nicht überteuert. Wir bieten für das Geld Qualität. Bei uns geht auch kein Essensgast hungrig nach Hause.
Frage:Viele Kulmbacher geben der "Feuerwache" keine Zukunft. Was sagen Sie diesen Leuten?
Antwort: Die "Feuerwache", in deren Umbau viel Geld geflossen ist, hat selbstverständlich eine Zukunft. Wir hätten uns mit der Chilli's Group auch in einer größeren Stadt niederlassen können, die weniger mit dem demografischen Wandel zu kämpfen hat. Wir sind aber davon überzeugt, dass unser Konzept in Kulmbach greift. Wir wissen wie gesagt: Bei einem Neustart braucht man Geduld.
Frage:Wir würden Sie das Konzept der "Wache" beschreiben?
Antwort: Wir wollen unsere Gäste nicht nur mit unseren Getränken und Speisen überzeugen, sondern ihnen auch ein besonderes Ambiente bieten. Wir fahren in der "Feuerwache" nicht das mexikanische Motto der Chilli's Group, sondern ein auf Kulmbach konzipiertes Konzept, das wir mit der Brauerei abgestimmt haben. In Kulmbach ist ja nachts nicht viel los. Die meisten Gaststätten sind nach 22 Uhr geschlossen. Wir wollen das Nachtleben für junge Leute lebendiger gestalten und haben deshalb geöffnet, bis der letzte Gast geht. Ich bin überzeugt, dass wir mit unserem Konzept erfolgreich sein werden.
Bierpreis in Kulmbach
Vergleich
Der Bierpreis in der "Alten Feuerwache" erregt in Kulmbach die Gemüter. 3,60 Euro kosten dort 0,4 Liter Bier. Auf 0,5 Liter umgerechnet sind das 4,50 Euro. Damit liegt die "Wache" deutlich über dem, was ansonsten in der Innenstadt für ein Seidla Kulmbacher Bier verlangt wird.
Beispiele Hier die Zahlen:
"Stadtschänke" 3,00 Euro
"Zum Petz", 2,90 Euro
Pizzeria "Dolce Vita" 3,00 Euro
"Bierhäusla" 3,20 Euro
(Biere aus der Fränkischen 2,80 Euro)
"Zum Tasso" 3,20 Euro
"Casablanca" 3,20 Euro
(Biere aus der Fränkischen 2,60 Euro)
"Zunftstube" 3,00 Euro
Frage: Für 0,4 Liter Bier verlangen Sie 3,60 Euro. Es seien Preise wie in München, heißt es. Passt der Bierpreis zu Kulmbach?
Antwort: Ich bin kein Kulmbacher, kann die Frage daher nicht beantworten.
Markterkundung? Anscheinend Fehlanzeige!
Deshalb mein Glückwunsch an die kreditgebende Bank.
Naja, viel Spaß und alles Gute für den Start!
Aber ein Lokal, das ein Null-Vierer-Schummelseidla anpreist, ist bei mir eh untendurch und unbesuchbar. Schade, dass diese Unsitte der versteckten Gewinnmaximierung auch in immer mehr fränkischen Gaststätten um sich greift.
Angebot und Nachfrage werden alles regeln, aber ich sehe eine große Zukunft für "Garagenwirtshäuser" in Kulmbach. Wer mit dem Begriff "Garagenwirtshäuser" nichts anfangen kann, dem sei ein kleiner Ausflug in die ländlichen Teile Oberfrankens empfohlen, wo es keine Gastronomie mehr gibt, aber die Bevölkerung trotzdem nicht auf ein Bier in geselliger Runde verzichten will.
Was soll das social Media gemetzel ?
Dieser Fall wird durch den Geldbeutel der Kulmbacher entschieden.
Diesmal geht es nicht um Likes sondern um Euros.
Von Facebooklobeshymnen lebt kein Wirt.
tja für mich wird es nicht die Stammkneipe werden bei den Preisen , und Casa hat auch länger als 22.00 Uhr geöffnet. Nachtleben für junge Leute? gerade die jungen Leute haben nicht den dicken Geldbeutel!
Bei den preisen werde ich auch weiterhin nur von "draussen rein schauen".
Die Renovierung ist aber gelungen , ist ok , aber ich will sie nicht bezahlen.
Naja der Nachmieter freut sich....