Beim achten Europäischen Symposium Thurnau trafen sich sieben Künstler aus Deutschland und vier aus Tschechien.
In Thurnau herrschte wieder einmal internationales Flair. Denn in der vergangenen Woche haben elf Künstler Werke verschiedenster Stilrichtungen geschaffen. Sinn und Zweck eines Symposiums ist es, Kunstschaffende in einen aktiven Dialog miteinander treten zu lassen, Erfahrungen auszutauschen - und genau dies sei geglückt, freute sich Fritz-Martin Spielmann, der Vorsitzende des Vereins Europa-Symposium-Thurnau.
"Wieder einmal hat das Symposium die deutsch-tschechische Freundschaft bestärkt, wieder einmal war das Teilnehmerfeld hochkarätig besetzt - und wieder einmal sind interessante Arbeiten entstanden", sagte der Thurnauer Bürgermeister Martin Bernreuther.
Die Themen ihrer Arbeiten haben die Künstler selbst gewählt. Thomas Dolejs wählte "Mann und Frau". Er formte ein fragiles Drahtgeflecht - halb Mann, halb Frau, schuf ein Flächenrelief, das schon bei der Vernissage einen Kaufinteressenten fand.
Ebenfalls "galerietaugliche Kunstwerke" hat Jitka Tomanova geschaffen, erklärte der Kunsthistoriker Matthias Liebel aus Bamberg. Mit 30 Jahren war sie die Jüngste der Symposiumsteilnehmer. Jitka Tomanova hat Bilder in alte Skateboards gefräst und daraus Drucke gefertigt.
Anna Vancatova dagegen schuf Bildwerke mit "kompositions-ästhetischer Stimmigkeit". Sie malt kraftvoll, rauh, versieht ihre Bilder mit signethaften Zeichen und figürlichen Darstellungen.
Und wieder eine andere Kunstrichtung vertrat der vierte tschechische Künstler Eduard Milka. Milka schuf Landschaftsbilder in Aquarell.
Der Thurnauer Künstler Thomas Winkler, der eigentlich durch seine oberfränkischen Impressionen bekannt ist, überraschte mit Eindrücken, die er von einem Aufenthalt an der Ostsee mitgebracht hat.
Eine weite Anreise hatte Inge-Rose Lippok. Sie kam aus Hannover nach Thurnau. Beim Symposium waren "Given up places" ihr Thema. Sie schuf verlassene Räume, verwaiste Vogelnester und installierte ihre Collagen und Malereien. "Es kommt zu einer Aufhebung der Grenzen zwischen Bildraum und Realraum", konstatierte der Kunsthistoriker.
Michael Sauer hat beim Künstlersymposium einen zeitgenössischen Gnom geschaffen - postmodern, mit langen Haaren und markanter Nase.
Robert Siebenhaar aus Mistelgau hat eine Serie mit dem Titel "Kaspar Hauser" entworfen. Volker Wunderlich, der Kirchenmaler aus Goldkronach, präsentierte pinselrhythmische Malerei.
Eine interessante Technik nennt Wolfgang Jäger sein Eigen. Denn er fertigte Collagen und kombinierte diese mit feiner Lasurmalerei. "Das Verborgene will ans Licht" war das Thema, das sich Jäger gab.
Initiator des Symposiums war auch in diesem Jahr wieder Albrecht Volk. Volk schuf aus Sandstein eine greifartige Vogelfigur - nicht mit einem, sondern mit zwei Schnäbeln.