Kommunbräu plant kein Helles mit Gummibärchengeschmack

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Rolf Klett, der aus Neuenmarkt stammt und in Würzburg lebt, deckte sich gleich mit mehreren Flaschen "Nachala - ein Maul vull" ein, die er mit zu seinen Golffreunden nach Schottland nehmen will. Foto: W. Reißaus
Rolf Klett, der aus Neuenmarkt stammt und in Würzburg lebt, deckte sich gleich mit mehreren Flaschen "Nachala - ein Maul vull" ein, die er mit zu seinen Golffreunden nach Schottland nehmen will.  Foto: W. Reißaus

Die Kulmbacher Kommunbräu setzt auch im 22. Jahr ihre Erfolgsgeschichte fort. Die Bilanz der Genossenschaftsbrauerei ist ausgezeichnet.

Die Kulmbacher Kommunbräu setzt auch im 22. Jahr ihre Erfolgsgeschichte fort. So strahlte Aufsichtsratsvorsitzender Heinrich H. Türk bei der Hauptversammlung Zufriedenheit aus. Er lobte besonders die Wirtshaus-Familie Stübinger für ihre perfekte Arbeit.


Lob für die Familie Stübinger


Lob bekamen aber auch die Mitarbeiter: "Sie haben vorbildlich den ganz normalen Wahnsinn in einer kleinen Brauerei bewältigt." Türk berichtete von einem Plus von 6000 Euro am Ende des Geschäftsjahres 2015. Gebraut worden seien 1612 Hektoliter Bier, 100 Hektoliter mehr als im Vorjahr.

Bewährt haben sich die Monatsbiere an jedem ersten Mittwoch. Türk: "Es macht immer wieder Spaß, beim Verteilen der Versucherla in die erwartungsvollen Augen unserer Bierfans zu blicken." Der heutige Trend zum Craft-Bier sei für die Genossenschaft ein alter Hut, "denn Craft bedeutet Handwerk und handwerklich gebrautes Bier machen wir schon vom ersten Tag an". Aber, so der Vorsitzende, "ein Helles mit Gummibärchengeschmack wird es bei uns sicherlich nicht geben".


Umbau schafft mehr Platz


Türk sprach auch die baulichen Maßnahmen in den zurückliegenden Monaten an. So seien der Glaskasten über dem Sudhaus abgebaut, eine Decke eingezogen und damit die Bühne im Saal vergrößert worden.

Vorstandschef Hans-Jürgen Päsler verdeutlichte, dass man von der Kapazität her im Jahr 2015 an Grenzen gestoßen ist: "Insofern schaffen wir mit den Baumaßnahmen die Voraussetzung dafür, unsere Ergebnisse etwas nachhaltiger zu machen."

Der Umsatz lag im Braujahr 2015/16 bei 326 000 Euro. Im Vorjahr betrug er 310 000 Euro. Päßler verwies auf einen hohen Anteil der Eigenleistungen in der Bilanz. 2015 wurden knapp 40 000 Euro in den Saalumbau und die technische Ausstattung investiert. Heuer sei eine Erweiterung des Lagerbereichs vorgesehen. "Wir müssen nicht ins Uferlose wachsen, das war nie unser Ziel. Es macht uns stolz, dass wir ein schlechter Kunde der Bank sind, weil wir keine Schulden mehr haben."


Mitgliederzahl leicht gestiegen


Der Vorstandschef verwies noch darauf, dass Sven Etterichretz nach seiner Ausbildung als einer der besten Brauer in Bayern von der Kommunbräu übernommen wurde. Die Personalkosten lagen 2015 bei 127 435 Euro, der sonstige betriebliche Aufwand betrug 130 000 Euro. Als sehr erfreulich wertete es Päsler, dass die Genossenschaft von 445 Mitgliedern im Vorjahr auf nunmehr 450 mit 502 Geschäftsanteilen angewachsen ist.

Braumeister Alexander Matthes ging kurz auf die Entwicklung des Bierausstoßes ein: "20 Jahre stetig steigende Produktionszahlen zu verkünden, macht natürlich schon Spaß." Vom Gesamtausstoß entfielen 654 Hektoliter auf den Gaststättenausschank, 292 Hektoliter auf die Fassabfüllung und 667 Hektoliter auf die Flaschenabfüllung.

Sabine Knarr und Klaus Heinrich Michel wurden als Aufsichtsräte bestätigt.