4. Die Anschlussstellen
Deren Ausdehnung ergibt sich durch die parallel laufende Bahnlinie und den angrenzenden Hang. Bei der Anschlussstelle Kauerndorf-Ost ist nach Abstimmung mit den Rettungskräften ein Kreisverkehr vorgesehen.
5. Ist das Projekt verhältnismäßig und notwendig?
Im Bundesverkehrswegeplan wird die Ortsumfahrung Kauerndorf als wirtschaftliches Projekt mit besonders positiver Wirkung bewertet. Der Tunnel verbinde den Umwelt- und Anwohnerschutz mit den Belangen der Verkehrsteilnehmer. Lärm und Abgase an der Bebauung würden deutlich sinken. Es würden ein dauerhafter Schutz des FFH-Gebiets und des Trinkwassergewinnungsgebiets der Stadt gewährleistet sowie Unfallschwerpunkte entschärft. Während der Arbeiten werde die Sicherheit des Trinkwassergewinnungsgebiets durch ein mit den Stadtwerken abgestimmtes Schutzkonzept gewährleistet.
6. Wie ist der Flächenbedarf?
Nur für die Tunnelportalbereiche und Anschlussstellen sind neue Flächen erforderlich. Der Tunnel selbst beansprucht keine neuen Flächen.
7. Was passiert mit dem Geld, wenn der Tunnel nicht gebaut wird?
Dann wird ein anderes, weniger priorisiertes Projekt aus dem Bundesverkehrswegeplan vorgezogen.
8. Sind durch die Bauarbeiten Schäden an den anliegenden Gebäuden zu erwarten?
Diese seien sehr unwahrscheinlich, da am Mühlberg - der aus geologischer Sicht als "stabil" bewertet wurde - sehr "gebirgsschonend" und in kurzen Abschnitten gebaut werde.
9. Wie intensiv gestaltet sich der Eingriff in das Landschaftsbild?
Es handelt sich um einen "nicht unerheblichen Eingriff" - vor allem im westlichen Bereich, wo im Hang gearbeitet werden muss. "Die Rodungen werden mit Sicherheit erschrecken", so Fritz Baumgärtel. Es werden wiederbegrünbare Baukonstruktionen verwendet.
10. Was geschieht mit Abraum und Aushubmasse?
Das Material wird nahezu vollständig wiederverwendet. Es soll der Errichtung eines Erosionsschutzbauwerks dienen, um die Abschwemmungen vom Mühlberg zu verhindern.
11. Wie viel Verkehr bleibt in der Ortsdurchfahrt?
Der südwestliche Ast (Kulmbacher Seite) wird um etwa 80 Prozent entlastet, es wird hier noch mit rund 3300 Fahrzeugen täglich gerechnet. Beim nordöstlichen Ast (Untersteinacher Seite) sind es sogar 95 Prozent, es verbleiben etwa 650 Fahrzeuge täglich. Den Tunnel werden täglich 16.000 Fahrzeuge passieren.
12. Was sprach gegen einen innerörtlichen Ausbau der Straße?
Dafür hätte ein großer Teil der Bebauung - nahezu der gesamte historische Ortskern - abgerissen werden müssen. Allenfalls ein Ortsfragment wäre von Kauerndorf übrig geblieben.
13. Warum werden die Anwohner nicht entschädigt und umgesiedelt?
Der Staat darf eine Entschädigung über den Verkehrswert hinaus nicht anbieten. Es wurde den Eigentümern und Bewohnern keine Entschädigung angeboten.
14. Wie viele Gebäude und Bewohner wären von einem Abbruch und einer Umsiedlung betroffen gewesen?
In erster Reihe entlang der Ortsdurchfahrt stehen nach Auskunft der Gemeinde 26 Wohnhäuser mit 49 Bewohnern.
15. Sind Sperrungen und Umleitungen während der Baumaßnahme nötig?
Ja, da ein Großteil der Maßnahme den Ausbau auf dem Bestand vorsieht (vor allem wegen der Abdichtung der Straße für den Trinkwasserschutz). Die Sperrung ist zwischen Kauernburg und Kauerndorf erforderlich und wird sich in ein oder zwei Abschnitten über mehrere Monate ziehen, je nachdem, ob der Baubeginn im Frühjahr oder in der Mitte 2023 erfolgt. Der regionale Verkehr soll über Grafendobrach und Stadtsteinach umgeleitet werden, der überregionale Verkehr über die A 70.
16. Was sagen die Politiker?
Sowohl die Ködnitzer Räte, Bürgermeisterin Anita Sack als auch Landrat Klaus Peter Söllner stehen hinter dem Tunnel.
Interessant sind FAQs auf der Homepage des staatlichen Bauamts:
Mit welcher weiteren Kostenentwicklung ist zu rechnen?
In den aktuell genehmigten Kosten sind die allgemeine Baupreisentwicklung der letzten
Jahre, die Anforderungen aus den aktuellen Vorschriften und Richtlinien und die
präzisierten Erkenntnisse aus den 2019 fortgeschriebenen ingenieur- und
hydrogeologischen Gutachten eingepreist.
Vor dem Hintergrund des Russland-Ukraine-Konflikts und der noch immer fortwährenden
Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Lieferketten gestaltet sich eine exakte und
belastbare Prognose der weiteren Entwicklung schwierig. Das Preisgefüge auf dem
Bausektor ist derzeit sehr unbeständig und unterliegt nahezu täglichen Schwankungen.
Na dann, Hauptsache schnell anfangen, dann spielen die tatsächlichen Kosten keine Rolle mehr. Absolut wirtschaftlicher/ökologischer Unsinn, aber politisch gewollt; Schilda im Landkreis Kulmbach.
Fakt ist auch, wenn der Tunnel nicht gebaut wird, wird irgendwo anders ein Verkehrsweg gebaut, d. h. irgendwo anders explodieren die Kosten, wird Boden versiegelt (evtl. noch mehr) usw. Unterm Strich, global gesehen, wird nix gespart. Darum finde ich, es ist besser bei uns investiert, als irgendwo in Oberbayern oder so.
Also das bedeutet egal wie sinnvoll, Hauptsache bei uns und nicht in Oberbayern? Wer sagt denn, dass dann woanders so ein Irrsinn kommt?
Es gibt sicher deutschlandweit mehr so Unsinn. Dort gibt es auch Menschen die das verhindern können.
Das sind definitiv nicht DIE FAKTEN. Das sind die Fakten des Staatlichen Bauamts. Aufklärung a`la BR. Immer schön die Frösche fragen, wenn man den Teich trocken legen will.
"Das sind die Fakten" ist schon sehr blauäugig, wenn man diese "Fakten" vom Staatlichen Bauamt erhält, dessen Aufgabe es ist, solche Projekte, ob sinnvoll oder nicht wird hier gar nicht beurteilt, zu planen und zu realisieren. Das Staatliche Bauamt hat den Auftrag erhalten und macht seine Arbeit - nicht mehr und nicht weniger. Wenn man schon Fakten möchte, dann von unabhängigen Sachverständigen, die alle! Gesichtspunkte in ihre Expertise einschließen. Wer einen Chirurgen fragt, ob eine Operation durchgeführt werden soll, der erhält in der Regel die Antwort: unbedingt!