Junge Wonseeser gehen in die Politik

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Junge Menschen in Wonsees wollen politisch aktiv werden: Johannes und Tobias Weggel (links, nicht verwandt) sowie Dominik Pfänder und Oliver Hacker gehören zu den ersten Mitgliedern in Wonsees. Bürgermeister Günter Pfändner und sein Nachfolger Andreas Pöhner diskutieren mit dem Politikernachwuchs. Foto: Katharina Müller-Sanke
Junge Menschen in Wonsees wollen politisch aktiv werden: Johannes und Tobias Weggel (links, nicht verwandt) sowie Dominik Pfänder und Oliver Hacker gehören zu den ersten Mitgliedern in Wonsees. Bürgermeister Günter Pfändner und sein Nachfolger Andreas Pöhner diskutieren mit dem Politikernachwuchs. Foto: Katharina Müller-Sanke

In dem Marktflecken wird ein JU-Ortsverband ins Leben gerufen. Zum Auftakt findet eine Info-Veranstaltung für Erstwähler statt.

"Egal ob beim Umweltschutz oder wenn es ums Geld ausgeben geht: Wir junge Menschen müssen die Suppe später auslöffeln!" Tobias Weggel aus Sanspareil will mehr junge Leute für Politik begeistern. In Wonsees hat er daher die Gründung eines neuen Ortsverbandes der Jungen Union angestoßen. Mit Erfolg.

Sieben Mitglieder müssen geworben werden, damit ein neuer Ortsverband ins Leben gerufen werden kann. Diese Hürde ist allein beim ersten Info-Abend locker genommen. Zehn Beitrittserklärungen sind bereits abgegeben, weitere wollen sich überlegen auch noch mitzumachen.

Der 26-jährige Sanspareiler Weggel selbst kandidiert für den Gemeinderat in Wonsees.
Er hat mit der örtlichen CSU, dem Ortsvorsitzenden Bürgermeister Günter Pfändner und mit dem zukünftigen Bürgermeister Andreas Pöhner eine Veranstaltung zur Kommunalwahl speziell für Erstwähler in der Gemeinde organisiert.

60 Personen eingeladen

Rund 60 junge Menschen zwischen 18 und 24 Jahren sind angeschrieben worden, an die 20 sind gekommen um mit Bürgermeister, Kreistagskandidaten und Landtagsabgeordneten Martin Schöffel erste Kontakte zu knüpfen.

Außerdem wurden den jungen Menschen die grundsätzlichen Fragen der Kommunalwahl erklärt: Wie viele Gemeinderäte gibt es? Wie wählt man richtig? Und wie kann man sich einbringen?

Konkrete Ziele der künftigen JU gibt es bisher zumindest vereinzelt. Oliver Hacker, der zu den ersten Mitgliedern in Wonsees gehört, kann sich schon vorstellen, was der erste Antrag der Jungen Union im Gemeinderat werden könnte. "Wir fordern eine bessere Busanbindung zum Beispiel für Auszubildende. Der Schulbus ist für viele einfach zu spät, um pünktlich auf der Arbeit zu sein. Da brauchen wir eine höhere Frequenz. Und die würde nicht nur den Azubis, sondern auch zum Beispiel Senioren zu Gute kommen."

Ansonsten sind die konkreten Ideen rar. Bisher haben sich viele wenig oder gar nicht mit Kommunalpolitik beschäftigt. Kein Wunder, dass bei der anschließenden Diskussionsrunde vor allem Themen aufs Tableau kommen, die so gar nicht jugendlich sind.

Die Straße zwischen Wonsees und Zedersitz, die Grundschulsituation und überfüllte Schulbusse werden von Besuchern angesprochen, die das JU-Alter teilweise deutlich überschritten haben.

Trotzdem sind viele der jungen Menschen mit dem Verlauf der Veranstaltung zufrieden. "Wir konnten einen Einblick in die politische Arbeit gewinnen. Jetzt müssen wir uns überlegen, wie wir die Chance mitzumachen nutzen wollen," so der 19-jährige Johannes Weggel, der ebenfalls einen Mitgliedsantrag abgegeben hat. Eine Gründungsveranstaltung der Jungen Union soll es in den nächsten Wochen geben. Dann wird der Vorsitzende bestimmt.

Als Initiator wird aber wohl Tobias Weggel das Rennen machen, da sind sich heute schon alle einig. Und er freut sich schon auf die Arbeit. "Ich bin seit langem in der Landjugend aktiv, war auch gemeinsam mit Oliver Hacker im Vorstand der Landjugend. Jetzt wollen wir in unserer Kommune politisch mitgestalten."

Der Kreisverband der Jungen Union Kulmbach hat 280 Mitglieder. Kreisvorsitzender Patrick Kölbel hofft, dass die 300er Marke durch den neuen Ortsverband bald geknackt werden kann.

Die Kreistagskandidaten Bürgermeisterin Doris Leithner-Bisani aus Ludwigschorgast und Bürgermeister Gerhard Schneider aus Himmelkron riefen die jungen Leute auf, Politik selbst aktiv mitzugestalten. "Wer sich in die Ecke zurückzieht und schmollt, wenn ihm etwas nicht passt, der hat schon verloren", so Leithner-Bisani.
Bürgermeister Schneider betonte, in der JU habe man die Chance, die Themen klar anzusprechen.

JU-Kreisvorsitzender Patrick Kölbel betonte, wie viel man in der JU lernen kann. "Man kann sich ausprobieren und man lernt seine Interessen zu vertreten. Das ist eine einmalige Gelegenheit." Wonsees Bürgermeister Günter Pfändner lobte, dass die jungen Menschen in der Gemeinde bereits bewiesen hätten, dass sie sich gerne engagieren, zum Beispiel in der Landjugend.