In Forstlahm wollen viele bauen

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Für das geplante Baugebiet Forstlahm Nord, das es offiziell noch gar nicht gibt, liegen bereits 30 Anfragen bei der Stadt Kulmbach vor. Foto: Stephan Tiroch
Für das geplante Baugebiet Forstlahm Nord, das es offiziell noch gar nicht gibt, liegen bereits 30 Anfragen bei der Stadt Kulmbach vor. Foto: Stephan Tiroch
Hier (rot markiert) plant die Stadt Kulmbach das Neubaugebiet Forstlahm Nord I, das - südlich anschließend - noch Erweiterungsmöglichkeiten bietet. Grafik: Michael Beetz
Hier (rot markiert) plant die Stadt Kulmbach das Neubaugebiet Forstlahm Nord I, das - südlich anschließend - noch Erweiterungsmöglichkeiten bietet. Grafik: Michael Beetz
 

Die Stadt Kulmbach plant ein neues Baugebiet. Bis am Rand des Rotmaintals aber die ersten neuen Häuser stehen, sind noch einige Hürden zu überwinden.

War das ein Ansturm auf die Bauplätze, die es offiziell noch gar nicht gibt. Nach dem Ortstermin der Wählergemeinschaft vor einem Jahr beim geplanten Baugebiet Forstlahm Nord haben sich zahlreiche Interessenten im Rathaus gemeldet. "Meines Wissens nach liegen bereits 30 Anfragen vor", sagt Bürgermeister Stefan Schaffranek (WGK).

Der Preis muss passen

Zu den Bauwilligen, die von einem Häuschen im Grünen am Rande des Rotmaintals träumen, zählt auch Oliver Feulner. "Wir suchen schon seit zwei Jahren, aber es gibt in Kulmbach keine attraktiven Bauplätze", meint der 33-Jährige. Das Angebot an "Restbauplätzen" sei sehr überschaubar. Deshalb habe er sich gleich dafür interessiert, als man Forstlahm Nord ins Gespräch gebracht hat. "Es ist eine schöne Lage - mit Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel." Außerdem gebe es einen Dorfladen mit Bäckerei. Zeitlich wäre es Feulner recht, "wenn wir im nächsten Jahr bauen könnten". Nach seinen Worten gibt es viele, "die drauf warten, dass es dort losgeht". Was aber vor allem passen muss, ist der Preis. "Der Quadratmeter darf nicht über 100 Euro kosten, sonst wird es uninteressant."

So sieht es auch der Kulmbacher OB Henry Schramm, der bestätigt, dass Vorplanungen für ein Baugebiet Forstlahm Nord laufen. Bis es allerdings so weit ist, dass die Bagger anrollen können, müssen noch einige Hürden überwunden werden.

Thema B 85

Schramm zufolge geht es zunächst um die Planung der Zufahrt, die eng mit der Frage verknüpft ist, wie die B 85 künftig aussehen soll. Nachdem derzeit über eine dritte Fahrspur für die Bundesstraße nachgedacht wird, finde demnächst ein gemein samer Termin mit Straßenbauamt und Regierung von Oberfranken im Ministerium statt. Dabei werde auch über den Lärmschutz geredet.

Er, Schramm, könne sich vorstellen, im Bereich des ATS-Stadions mit der dritten Spur zu beginnen: "Da wohnt hüben und drüben niemand, der beeinträchtigt wäre." Neben Forstlahm Nord könne man dann auch den Bereich Eulenhof/Herrenberg anbinden, wo ein Gewerbegebiet angedacht ist. "Wir müssen in München eine für die Stadt vernünftige und kostengünstige Lösung hinbringen. Der Knoten muss durchschlagen werden, bevor wir mit den Planungen für das Baugebiet weitermachen können."

Als nächste Hürde sieht der Oberbürgermeister die Grundstücksverhandlungen. Der Stadt und der Bürgerhospitalstiftung gehören zwar einige Grundstücke, aber man sei darauf angewiesen, dass die dortigen Eigentümer ihre Flächen verkaufen. "Aber es muss fair sein für alle Beteiligten." Schramm bittet um Verständnis auf der Verkäuferseite. "Weil wir in einem bestimmten Preisrahmen bleiben müssen, haben wir nur gewisse Mittel für den Ankauf." Man dürfe das Projekt nicht durch "Phantasiepreise" gefährden.

Denn in die Grundstückspreise, die die Bauherren bezahlen sollen, fließen noch die Erschließungskosten ein. Und hier, so der OB, sei die Entwässerungssituation nicht einfach.

Trotz allem zeigt sich Schramm optimistisch, dass es mit dem Baugebiet Forstlahm Nord etwas werden kann. "Ich sehe gute Chancen, dass es klappt. Ich will das Projekt anschieben, das von allen Fraktionen im Stadtrat mitgetragen wird."

Zeitliche Planung

Dabei geht es zunächst um einen ersten Abschnitt - Forstlahm Nord I - mit 40 bis 45 Bauplätzen. Ein südlich davon gelegenes größeres Areal - Forstlahm Nord II (siehe Grafik) - soll in einem zweiten Schritt in Angriff genommen werden. "Beides zusammen auf einmal zu erschließen, ist finanziell nicht machbar", sagt Schramm und steckt den zeitlichen Rahmen ab: "Ich denke, dass wir es heuer so vorantreiben, dass nächstes Jahr die Erschließung beginnt und die Parzellen erworben werden können. Das ist mein Ziel."

Wobei er eine Einschränkung macht: "Alles hängt aber davon ab, wie es mit der Straßenplanung weitergeht."



Leserthema

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