Echter Lucas Cranach der Ältere? Oder das Werk eines seiner Schüler? In Wirsbergs Johanniskirche hängt der Teil eines Altarbildes mit womöglich besonderer Urheberschaft.
Als Pfarrer Peter Brünnhäußer im Jahr 1991 seinen Dienst in der evangelischen Kirchengemeinde in Wirsberg antrat, war eine seine ersten Aufgaben, die Restaurierung eines besonderen Bildes zu begleiten. Es zeigt Gott als Schöpfer und Richter, darunter den gekreuzigten Jesus. Die Darstellung ist so ungewöhnlich nicht. Es sei denn, man bedenkt den möglichen Schöpfer dieses Werks: Der könnte nämlich kein Geringerer als Lucas Cranach der Ältere sein.
Früher war es breiter "Das Bild ist leider nicht signiert", sagt Peter Brünnhäußer. Insofern ist ein letzter Beweis der Urheberschaft wohl schwer zu führen. "Es könnte auch von einem von Cranachs Schülern gemalt worden sein.
Das wäre ja auch schon was." Die Abrissbänder an beiden Seiten des Holzschnitt-artigen Bildes lassen vermuten, dass es als Altarbild wohl früher einmal breiter gefasst war. Datiert ist das Bild auf das Jahr 1539. In der Banderole steht: "Das ist mein lieber Son an welichem ich ein Wolgefallen hab. Luk.3"
Über welche verschlungenen Pfade das Bild überhaupt nach Wirsberg kam? Auch das liegt im Dunkeln, sagt Brünnhäußer. "Auf dem Bild sind Stifterfiguren und Wappen zu sehen, die den Familien Fütterer, Zingl und Scheuerl von Defersdorf aus dem Steigerwald zuzuordnen sind. Womöglich gehörte das Bild einst nach Mittelfranken, aber das ist eine Vermutung."
Illustration der zehn Gebote Der gekreuzigte Heiland ist umgeben von Illustrationen zu den zehn Geboten.
Auf einer der Rauten spricht Martin Luther von der Kanzel zum dritten Gebot "Du sollst den Feiertag heiligen". Lucas Cranach der Ältere, geboren um 1472 bei Kronach, war ein Freund Luthers und befasste sich früh mit der reformatorischen Lehre. "Insofern passt dieses Bild auch wunderbar in die aktuelle Luther-Dekade", erklärt Peter Brünnhäußer. Die Dekade dauert noch bis 2017 - "das Jahr, in dem die evangelischen Christen 500 Jahre Reformation feiern."
Bibelworte:
"Schämen müssen sich alle,
die den Bildern dienen und sich der Götzen rühmen;
vor ihm beugen sich alle Götter. "
Psalm 97,7
"So kam es,
dass diese Völker den HERRN verehrten und zugleich ihren Götzen dienten;
auch ihre Kinder und ihre Kindeskinder tun so, wie ihre Väter getan haben, bis auf diesen Tag."
2.Könige 17,41
Wahre, gläubige Christen brauchen keine Bilder oder Steinmale für ihren Glauben, denn sie kennen die prophetischen Worte der Bibel:
"...es kommt die Zeit und ist schon jetzt,
in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit;
denn auch der Vater will solche Anbeter haben.
Gott ist Geist,
und die ihn anbeten,
die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten."
Johannes 4,23.24
Aber die Kirchenvertreter möchten Gott sichtbar machen.
In Bildern, in Steinmalen, in Reliquien, ja sogar in einen "sichtbaren Stellvertreter Gottes auf Erden", und der sich als "Heiliger Vater" anreden lässt (Lies 2.Thess.2,4).
Gottes Worte:
"Ihr sollt euch keine Götzen machen
und euch weder Bild noch Steinmal aufrichten,
auch keinen Stein mit Bildwerk setzen in eurem Lande,
um davor anzubeten;
denn ich bin der HERR, euer Gott."
3. Mose 26, 1
Gott lässt sich nicht abbilden, weder in Bildern, noch in Stein.
Paulus schrieb im 2. Korinther 4, Vers 18 die Worte:
"...uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare,
denn was sichtbar ist, das ist zeitlich, was aber unsichtbar ist, das ist ewig."
... wenn wir Dich bloß nicht hätten!