Der Haushalt der Gemeinde Harsdorf steigt um 22 Prozent und knackt damit die Drei-Millionen-Marke. Die Verschuldung ist erneut rückläufig.
Der Haushalt 2017 der Gemeinde Harsdorf ist eng gestrickt und nach den Worten von Kämmerer Christopher Schröder auch vorsichtig geplant. In seiner Sitzung am Dienstagabend hat der Gemeinderat den Etat mit einem Gesamtvolumen von 3 146 300 Euro einstimmig verabschiedet. Er erfährt damit eine Steigerung von 564 900 Euro, das sind knapp 22 Prozent mehr als noch 2016. Im Verwaltungshaushalt sind Einnahmen und Ausgaben von 1 595 200 Euro eingeplant und der Vermögenshaushalt hat ein Volumen von 1 551 100 Euro. Die größten "Baustellen" bilden dabei den energetische Sanierung des Gemeindezentrums "Zur Tanne" mit der Revitalisierung des ehemaligen Bräuhauses sowie der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße von Zettmeisel nach Altenreuth.
Harsdorf will für 2017 wieder in den Genuss einer Stabilisierungshilfe kommen, deshalb wurde auch dem Konsolidierungskonzept zugestimmt.
Bürgermeister Günther Hübner (CSU) machte deutlich, dass im Verwaltungshaushalt 2017 nur wenig Handlungsspielraum besteht: "Weil er maßgeblich von den Ansätzen für Personal, Umlagen, kostenrechnende Einrichtungen und Finanzausgleich bestimmt wird. Dennoch ist es uns gelungen, die Pflichtaufgaben sicherzustellen, auch wenn wir diesmal einen Zuführungsbetrag vom Vermögenshaushalt wegen des hohen Schlüsselzuweisungsausfalls aufgrund der hohen Gewerbesteuereinnahmen von 2015 benötigen."
Grundsätzen treu geblieben
Während der Verwaltungshaushalt nur um knapp 1 Prozent angestiegen ist, weist der Vermögenshaushalt dagegen eine Steigerung von knapp 55 Prozent auf. Bürgermeister Günther Hübner: "Dies liegt an unseren beiden Großprojekten, der GV-Straße Zettmeisel-Altenreuth und der Ertüchtigung des Gemeindezentrums. Dennoch konnten wir auch für diesen Haushalt wieder unsere selbstgesteckten Grundsätze beachten, nämlich keine Nettoneuverschuldung, die Abwicklung der begonnen Maßnahmen, eine Weiterentwicklung der Konsolidierung und die Weiterentwicklung der Infrastruktur nur mit guter Zuschussgewährung."
Die Verschuldung ist erneut rückläufig. So sank die Pro-Kopf-Verschuldung trotz niedrigerer Einwohnerzahlen auf 1210,16 Euro (2015: 1422,39 Euro). Die Verschuldung wird am Ende dieses Jahres bei 1,2 Millionen Euro liegen.
Nach wie vor macht dem Gemeindeoberhaupt die Wasserversorgung Sorgen: "Nicht nur wegen der vieler Investitionen zur Ertüchtigung des Rohrnetzes, sondern vor allem wegen der Sanierung der Tiefbrunnen oder der Suche nach einer Alternative, wenn die Nitratgehalte langfristig nicht gesenkt werden können. Unser Wasser entspricht zwar voll umfänglich den Vorschriften der deutschen Trinkwasserverordnung, wie dies aber auf europäischer Ebene gesehen wird, ist derzeit unklar. Zunächst müssen wir aber das Ergebnis des Gutachtens zur Wasserversorgung Harsdorf-Ramsenthal abwarten."